Lübische Geschichten und Sagen
Geschichten und Sagen,
von
Prof. Dr. Ernst Deecke.
Carl Boldemann’s Buchhandlung.
1852.
Die Sammlung lübischer Geschichten und Sagen, welche ich hier gebe, ist schon seit vielen Jahren begonnen und in der Stille fortgeführt: jetzt, da das Bewußtsein solcher Ueberlieferungen täglich mehr und mehr schwindet, schien es mir an der Zeit, sie zu veröffentlichen; – wäre es auch nur, um die letzten Reste derselben zu retten.
Ich habe aber die sogenannten Geschichten mit den Sagen insoweit verbunden, als sie noch deutliche Züge volksthümlicher Dichtung enthalten; wo [IV] das nicht der Fall war, hab’ ich sie in der Regel weggelassen; mit Ausnahme jedoch derjenigen, welche dem Sinn und Geist des Volks schon bei aller Wahrheit entsprachen.
Das Volk nämlich hebt aus seiner Geschichte sich besondere Geschichten heraus, an denen es in einer gewissen Pietät das Wesentliche unverändert läßt, mit dem Übrigen aber nach seinem Sinn verfährt. Nur daß solche Geschichten sich keineswegs immer auf Heroen und Großthaten beziehen: es scheint vielmehr gerade vor diesen, wie vor einer dämonischen Macht, die eigentlich sagenhafte Überlieferung nicht selten ehrfürchtig zurückzutreten. Doch dieß hier näher zu erörtern, liegt außer meinem Plan.
Märchen hab’ ich nur wenige, gleichsam zur Probe, aufgenommen, theils weil dergleichen schon sonst gesammelt sind, theils weil eine einzelne Stadt, in verhältnißmäßig später Zeit und von den verschiedenartigsten Ansiedlern gegründet und erhoben, an sich wenig Ursprüngliches darbietet. In meiner Jugend [V] habe ich einen großen Theil derjenigen Märchen erzählen hören, welche ich im Pentamerone wiedergefunden. Vielleicht nun regt sich nach dem Erscheinen meiner Sammlung die Lust sich mitzutheilen, und wird es mir möglich machen, das Büchlein sowohl durch die lübischen Märchen, als auch durch die Kinderlieder, welche ich ziemlich vollständig zu besitzen meine, dereinst zu erweitern.
Meine Quellen sind ganz besonders die Lübischen Chronisten zweiten Ranges, als Regkmann, Rhebein, Schultz, Detlev Dreyer, deren chronologische Anordnung ich auch beibehalten, so sonderbar sie erscheinen mag. Manches hab’ ich aus meiner eignen Jugend her, wo ich an den besten Quellen schöpfen konnte, treu bewahrt; Anderes verdank’ ich Freunden, welchen noch jetzt die „alte lübische Herrlichkeit“ nah am Herzen liegt; Einiges, darunter Bedeutendes, durfte ich gelegentlichen Notizen, auch Privataufzeichnungen, wie sie in Familien sonst öfter vorkamen, entnehmen. Die darauf bezüglichen Bemerkungen, so [VI] wie die etwa nöthigen Erläuterungen, Verbesserungen und Zusätze, wird man im Register finden.
Die Vignette endlich, in welcher der Verleger eines der ältesten Stadtsiegel verkleinert darstellen lassen, soll sich auf die Sage vom Luba beziehen.
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1. | Riesen (Hünen) | 1. |
Mündlich. Einzelnes ist wohl noch hie und da zu erfragen übrig, zumal in Bezug auf die sogenannten Hünengräber. – Priwal – sandige Halbinsel an der Mündung der Trave. | ||
2. | Luba | 2. |
Daß sich die Sage auf das alte Lübeck (Buku) beziehen muß, ist klar: von den meisten Chronisten ist sie auf das neue bezogen. Aber schon Dreyer, der sie übrigens zweimal erzählt, ordnet sie richtig ein. Der Name Kruto ist richtiger, als die übrigen Formen, in denen er vorkömmt. | ||
3. | Lübeck, der Städte Krone | 4. |
4. | Der Ranenberg | 5. |
Auf diesen Namen machen mehrere Hügel Anspruch. Eine Anzahl derselben zeigte man ehedem zwischen Ivendorf und Travemünde. Ein Rugenberg liegt hinter Seretz rechts vom Wege. Ein Rangenberg, bis vor kurzem mit einer grünen Hecke gekrönt, liegt hinter der Herrenfähre, rechts von der Landstraße, nach der Trave zu. | ||
5. | Der Pöppendorfer Ring | 7. |
Mündlich. Das Wort rêten am Schluß ist undeutlich. Denn von reißen kann hier eigentlich nicht die Rede sein. Ob hier an greten – begehren, grêtan – anschreien, herausfordern, zu denken sei, wag’ ich nicht zu entscheiden. | ||
6. | Die rasenden Weiber | 9. |
Wird auch von Altlübeck erzählt. Neilâd – Nählade, heißt noch der Complex von Häusern und Gärten rechts von der Burgthorchaussee; dort, an der Stelle der heutigen Harmonie, lag auch vordem das Hochgericht. |
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7. | Vicelin | 11. |
In der ersten Sage ist Büssau mit Bosau verwechselt. Vgl. Helmold (ed. Bangert) 1, 71, 4. Die zweite Sage hat Helmold 1, 78, 4. | ||
8. | Die Löwenstadt | 12. |
9. | Der Lauerhof | 14. |
Er hieß im Mittelalter allerdings ad leonem – zum Löwen. Dennoch ist der Name wohl von dem Dorf Lauen abzuleiten, das schon Detmar beim J. 1163 erwähnt, s. II., 582. Der Schwerin ist das jetzige Lauerholz. | ||
10. | Der Hirsch | 15. |
(Das Letzte mündlich.) | ||
11. | Der muthige Priester | 16. |
Z. 12. l. sei s. war. | ||
12. | Der Bleidecker und sein Sohn | 17. |
13. | Lîvland = Blîvland | 18. |
14. | Lübeck wird Reichsstadt | 19. |
S. 22 Z. 1. l. Fürstin. | ||
15. | Bischof Heinrich als Taube | 23. |
(Nach Korner.) | ||
16. | Die Deutschherren | 24. |
17. | Herzog Heinrich’s Grabschrift | 25. |
18. | Die Maus | 26. |
Mündlich. Nur ist statt des Rosenbaumes ein Eichenstrauch in der Kirche zu sehen. | ||
19. | Hermann Barth | 27. |
20. | Der Fünfhausen | 28. |
21. | Die drei Scharfrichter | 29. |
S. 30 Z. 11 l. Dem s. Dann. | ||
22. | Die Vorraden | 31. |
Lebten hier etwa 1220 bis 1400. 1416 war kein männlicher Sproß derselben mehr in Lübeck. Die Wappenschilde führten die Löwenschnauze nicht. – S. 32 schnobbeln – stolpern, straucheln. | ||
23. | Sanct Odebrecht | 35. |
Nur bei Schultz. Ich weiß auch sonst nichts von dem wunderlichen Heiligen zu sagen. |
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24. | Bertram Morgenweg | 36. |
Die Sage lehnt sich an die Familie der Mornewech, von denen Bertram, der seit 1271 als Senator vorkömmt und am 1. Nov. 1282 starb, sich um das Hospital zum Heil. Geist Verdienst erworben haben muß, wenn es gleich keinesweges von ihm gestiftet ist. | ||
25. | Alexander von Soltwedel | 40. |
Zum Theil noch mündlich. Das Geschichtliche s. in m. Geschichte der Stadt Lübeck, I. S. 223 ff. S. 40 Z. 10 l. freilich s. jedoch. S. 46 Reventer – Refectorium. | ||
26. | Der Lübecker erster Seesieg | 48. |
Gr. Adolf IV. trat seine Regierung wahrscheinlich schon 1225 an. Beim Einsiedel, oder wie das Volk sagt: Einsegel, sollen die Schiffer vordem alle Segel bis auf das Klüversegel eingezogen haben. Vgl. auch S. 237.– S. 49 Kogghen – große Schiffe in Art unserer Kuffen. | ||
27. | Burgemeister Diederich Witte | 50. |
Die Witten saßen schon vor 1200 zu Rath. Einen Thidericus vermag ich so früh nicht nachzuweisen. Im 16. Jahrh. waren hier allerdings noch Witten; den Zusammenhang mit den älteren indeß kenne ich nicht. – Höppner – Hopfengärtner. | ||
28. | Burgemeister Segebade Crispin | 51. |
(Er starb 1323.) | ||
29. | Die Tatern | 52. |
Hier sind die Mongolen gemeint. Die jetzt sogenannten Tatern (Zigeuner), an welche die ehemals alljährlich vorgenommene Taterjagd und der vor dem Mühlenthor belegene Taterkrug erinnerte, sollen um 1417 in unsere Gegenden gekommen sein. | ||
30. | Die Hansa | 53. |
S. 54 Rotscheer – geweichter Stockfisch. | ||
31. | Die Mönche zu S. Johannis | 56. |
S. 57 Mödderken – Gevatterin. 58 Maatsen – Genossen. | ||
32. | Die beherzte Magd | 60. |
33. | Die Kopenhagener Glocke | 63. |
(Die Glocke ist längst nicht mehr vorhanden.) | ||
34. | Die Stralsunder Beute | 64. |
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35. | Graf Johann’s Weihnachtshöge | 65. |
Sood – Brunnen. – Jodute – wahrscheinlich Tiodute, (wofür auch To jodute) – Leute heraus! | ||
36. | Korner’s Sohn | 68. |
Korner lebte zu Ende des 14. und im ersten Drittel des 15. Jahrh., und war Prediger-Mönch. Die Sage scheint auf einer Verwechselung Korner’s mit Conrad Barner von Moisling zu beruhen, dessen plötzlichen Tod Detmar beim J. 1267 berichtet. – Z. 8 Gott – das Crucifix. | ||
37. | Der große Brand | 68. |
(Nach einer alten Aufzeichnung.) | ||
38. | Der tolle Bischof | 69. |
39. | Frau Rikeborgs Begräbniß | 69. |
Kaspel – Kirchspiel. | ||
40. | Der Lügenkaiser | 71. |
(Detmar beim J. 1287.) | ||
41. | Peter Müggel | 72. |
(Mündlich.) | ||
42. | Hauptmann Jäger | 73. |
43. | Die Möllnische Pfandschaft | 77. |
Sie fällt 1359. vgl. Becker, Gesch. von Lübeck, 1, 273 f., wo auch die richtige Summe. Die Hasenwinde werden für Windhunde gehalten; übrigens fügen Andere noch einen Dornenstock ohne Knoten dazu. | ||
44. | Die Sövenbröderen | 78. |
Als erster dieses Geschlechts wird hier Wichard um 1227 genannt. Rabodo und Volquin saßen im 13. Jahrh. zu Rath. Die letzten S. scheinen im 14. Jahrh. sich nach Hamburg gewandt zu haben. Die Sage nach mündlicher Ueberlieferung, besonders aber schriftlicher Privatverzeichnung. | ||
45. | Oberst Lindau | 82. |
(Vergl. Detmar bei 1297.) | ||
46. | Der tolle Bischof noch einmal | 84. |
Einen Thurm am Burgthor ließ die Stadt allerdings bauen, s. Detmar 1299. Die jetzigen gehören ins 15. Jahrh. – Wischen – Wiesen. | ||
47. | Der Martensmann | 86. |
(Mündlich und gedruckt; fehlt aber in den Chroniken.) |
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48. | Hans Unverfeert | 97. |
49. | Der Lübecker Urthel | 98. |
50. | Papedöne | 99. |
(Mündlich. Doch erzählt auch Dreyer von ihm.) | ||
51. | Swîntrecker | 100. |
(Mündlich. In den Chroniken Einzelnes.) | ||
52. | Bischof Bockholt (Mündlich.) | 102. |
53. | Die Lachswehr | 103. |
(In den Chroniken und mündlich.) | ||
54. | Graf Geert’s Bußfahrt | 104. |
55. | Der heilige Bruno | 106. |
Korner beschreibt die Büßung genau. Die Sage ist mir erzählt | ||
56. | Die kleinen Pröven | 107. |
57. | Wallfische | 108. |
Die Kukuksmühle lag zwischen der Struck- und der Tremser-Mühle unweit der Trave. Der Absalonsthurm stand am Hüxterthor. | ||
58. | Junker Darsau | 109. |
Die Darzowen lebten hier schon im 13. Jahrh. und vergingen im 16. Das Wappen ist in Gelb zwiefach silbern und schwarz geschachtes Andreaskreuz, im oberen Winkel ein Mannskopf mit silberner Binde. | ||
59. | Der ungerathene Sohn | 111. |
60. | Die Straßenräuber | 113. |
Bliden – Maschinen zum Werfen großer Felssteine. | ||
61. | Die Laisenbrüder | 116. |
62. | De Dôd van Lübeck | 117. |
(Noch mündlich; theilweise auch in den Chroniken.) S. 118 Schoband s. Nr. 63. | ||
63. | Der Schoband | 119. |
Das Ministerium drang seit 1578 auf Abstellung der Begräbnisse durch den Schoband (die Schinderknechte), und scheint zu Ende des Jahrh. durchgedrungen zu sein. | ||
64. | Sechs und dreißig müssen wandern | 120. |
65. | Ein Rath bleibt unvollzählig | 121. |
66. | Till Eulenspiegel | 122. |
(Nach Dreyer; auch mündlich. Der Name „oll’ Herr“ ist noch üblich.) |
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67. | Zu Lübeck schenkt man’s Keinem | 124. |
Schweef ist ein Strohwisch. | ||
68. | Die alte Mordkuhle | 129. |
(Mündlich.) | ||
69. | Das Kloster zu S. Katharinen | 130. |
(Zum Theil mündlich.) | ||
70. | Dâr danßt Bornholm hen | 131. |
(Vollständig nur mündlich.) S. 133 Schauer – großes Trinkgeschirr. Hippokras – ein stark gewürzter Wein. | ||
71. | Der Siebenschläfer | 134. |
72. | Dat Blêkermäten wart grâven | 135. |
Nur mündlich und in mancherlei Versionen. Die von mir gegebene scheint die richtigste. Ihr zunächst steht eine andere, die zu S. Aegidien umgeht. Ein junger Mann hat seine Geliebte, ein Bleichermädchen, deren er überdrüssig, heimlich ins Wasser gestürzt. Nach längerer Zeit wird sie gefunden und Abends in der Stille begraben. Da fangen auf einmal alle Glocken an zu läuten. „Wat hätt dat to bedüden?“ frägt er ängstlich, und verräth dabei sich selbst. | ||
73. | Die Buchwalden | 136. |
74. | Klaus Bruskow | 138. |
75. | Ja Bauer, das ist ganz was anders | 139. |
76. | Kaiser Karl IV. in Lübeck | 141. |
S. 143 Tresekammer heißt hier noch das Geheimarchiv. | ||
77. | Der Knochenhauer Aufruhr | 145. |
Litte – Läden, die vorn einen Klappdeckel haben, worauf die Waare ausgelegt wird. | ||
78. | Das mitleidige Crucifix | 147. |
79. | Die Verschwörung der Verräther | 148. |
Wird in der mündlichen Ueberlieferung nicht selten mit Nr. 77 vermischt und zusammengezogen. – S. 153 Pottertöpfe – aus Thon gebrannte Vasen. | ||
80. | Detlev Gudendorp | 154. |
81. | Fastelabend | 157. |
Von einigen andern hier gebräuchlichen Fastnachtspäßen habe ich in den Neuen Lübeckischen Blättern, Jahrg. 1836, Nr. 8 u. 9, Nachricht gegeben. |
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82. | Herr Reiner von Calven | 158. |
Es gab hier zwei Familien v. Calven. Dieser Reiner kam aus der Mark, bewohnte 1388 ein Haus in der Breitenstraße, erscheint 1396 im Rath, und † 1421. Seine Frau brachte ihm Schenkenberg und halb Stockelsdorf zu. | ||
83. | Hauptmann Henning Lasbeke | 160. |
S. 161 Z. 7 ist Junker zu lesen. | ||
84. | Die Vitallienbrüder | 161. |
(Zum Theil noch mündlich.) | ||
85. | Wunderbarer Hagel | 166. |
86. | Den Seinen giebt er’s im Schlaf | 167. |
(Nur mündlich.) | ||
87. | Die Mönche zur Burg | 168. |
liepen – in ohnmächtiger Wuth den Mund verzerren und die Zunge ausschlagen; speivogelschen – schelmischen; Spitzhüte – Spitzel, Spion. | ||
88. | Bergedorf verloren und gewonnen | 170. |
(Vgl. Becker 1, S. 318 f. und Detmar J. 1420. Herzog Erich V. regierte seit 1412.) | ||
89. | De Unerêrschen un êre Nücken | 174. |
(Nur mündlich.) | ||
90. | Môder Dwarksch | 177. |
Nur mündlich. Sie wird auch Zwarksch genannt. Ein anderer Schneidergesell soll die Kunst des Bannens erlernt, sich als Düwelsdräger zu Grönau gesetzt, und alle Unholde in einem Sack zu Pferde in die Haide gebracht haben. | ||
91. | Distelfink | 179. |
(Vgl. Detmar J. 1401. Auch noch mündlich.) | ||
92. | Auto da Fe | 181. |
(Vgl. Detmar J. 1399, auch Becker 1, 315 ff. Auch mündlich.) Tornei – ein wüster, grausiger Ort; noch jetzt bekannt, lag aber vordem der Stadt näher. | ||
93. | Die tanzenden Apostel | 182. |
Mündlich. Einige erzählen auch, daß der Meister, der das künstliche Uhrwerk gemacht, geblendet sei, damit er kein zweites verfertigen sollte. | ||
94. | Die Attendoren | 183. |
Das Geschlecht stammte aus Westfalen; im Rath saß zuerst |
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Volmar v. A. 1277 ff. und wurde 1318 erschlagen. Mit einer Gertrud v. A., die im S. Joh.-Kloster war, starb die Familie im 15. Jahrh. aus. | ||
95. | Der Prüfstein zu S. Jürgen | 185. |
96. | Was Lust und Liebe thut, das ist nicht allweg gut | 186. |
Die Ilehorn blühten hier im 15. Jahrh. Das von ihnen gestiftete Armenhaus in der Glockengießerstraße erinnert noch an sie. | ||
97. | Regierungsmaxime | 187. |
98. | Hölt de Herr, so holden wi mit | 187. |
99. | Die Hanseaten in Spanien | 188. |
100. | Habundus | 189. |
101. | Herzog Erich erschrickt | 195. |
(Vgl. Detmar J. 1421.) | ||
102. | Vom Heermeister in Livland | 196. |
103. | Herr Jordan Pleßkow | 198. |
Vgl. Detmar 2, S. 15. Korner sagt von ihm: hic deo et hominibus dilectus proconsul omnium civitatum do ansa honor extitit et gloria, multarum virtutum redimitus excellencia. Fuit nempe pacis amator forvidus, viduarum pauperum protector strenuus, discordancium parcium reconciliator avidus, tyrannice dominacionis effractor animosus, justicie zelator piissimus, servicii divini promotor promptissimus, religiosorum fauctor carissimus et politice rectitudinis emulator sincerus. Similis illi in urbibus ause temporibus nemo inventus est, secundum nulla habuit, et vix in antea habebit. Selbst die an Worten sonst sehr sparsame alte Rathsmatrikel sagt: hic totum habuit. quod bonus vir habere debuit. | ||
104. | Das Kirchlein in allen Kirchen | 199. |
Der Name ist nicht erklärt. Der letzte Theil der Sage lebt noch im Volk. Diezel – Tezel. Diez, ein bekannter lübscher Buchdrucker zur Zeit der Reformation. | ||
105. | Die Ehre verlaufen | 200. |
Gerechtfertigt ist der Admiral durch Dreyer in Gadebusch Pommerschen Samml. H. 1. S. 21–41. |
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106. | Bruder Marcellus | 204. |
107. | Die Qualische Hochzeit | 207. |
108. | Der Mordkeller | 208. |
(Auch noch mündlich.) | ||
109. | König Christoffer | 210. |
110. | Meister Jakob | 212. |
111. | Herr Gêverdes | 214. |
(Auch mündlich, und gewöhnlich mit Nr. 195 verwechselt.) leidisch – von der Stadt Leiden. | ||
112. | Der Junker von Ritzerau | 218. |
113. | Ein Falschmünzer | 220. |
114. | Miraculum | 221. |
115. | Die Beischläge am Rathhause | 222. |
Beischläge sind steinerne, untermauerte, gewöhnlich von Linden beschattete Sitze zu beiden Seiten der Hausthüre, die bis an die Straßenleiste reichten und dort gewöhnlich eine steinerne oder eherne Seitenlehne hatten, auf der Wappen u. dgl. angebracht waren. Sie sind jetzt selten. | ||
116. | Die drei Jungfern in der Waknitz | 223. |
S. 225 Köste – Festgelage. | ||
117. | Petercilli | 227. |
118. | Die Greveraden | 228. |
Sie kommen schon im 14. Jahrh. hier vor, verzogen sich aber um die Zeit der Reformation. Wir verdanken ihnen das merkwürdige Meßbild zu S. Marien, und die schöne Altartafel im Dom, welche dem Memlink zugeschrieben wird. | ||
119. | Herr Kastorp | 229. |
120. | Die Kirche zu Bergen | 230. |
121. | Er thut’s selber | “ |
122. | Der Hausschließer Wieschendorf | 231. |
Der Hausschließer war einer der ersten Rathsdiener, gewissermaßen Kastellan des Rathhauses. | ||
123. | Herzog Bernhard | 232. |
124. | Wie gewonnen, so zerronnen | “ |
Bandschauer Gläser – von Banzkow im Amt Schwerin, wo im 15. Jahrh. viel bemahltes Geschirr auf herzogliche Kosten verfertigt wurde. |
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125. | Die Pfeffersäcke | 234. |
126. | Herr Krummendiek | 235. |
127. | Feinde-Güter | 236. |
128. | Das steinerne Kreuz | “ |
129. | Die kleinen Diebe henkt man wohl | 238. |
130. | Die Kleinodien versetzt | 239. |
131. | Unkeusches Begehren | “ |
132. | Von Paul Beneke, dem deutschen Helden (nach Cock.) | 240. |
133. | Die Brömsen | 247. |
134. | Herr Dietrich Hup | 248. |
135. | Sacht niedergesetzt | 249. |
136. | Turnier auf dem Rathhause | 250. |
Lautertrank – würzhaftes Mischgetränk. Krude – überzuckertes Gewürz. | ||
137. | Der Kleverschuß | 252. |
(Mündlich; auch nach einer Privataufzeichnung.) | ||
138. | De Düwel in de Brûnstrât | 253. |
(Auch mündlich.) | ||
139. | Kind von Hunden zerrissen | 254. |
140. | Die Kerkringe | “ |
(Auch noch mündlich.) | ||
141. | Wassertreter | 256. |
142. | Bischof Hudewinkel | “ |
143. | Der Münch Hohlbeen | 257. |
Dem Holbein schreibt man nicht bloß dieses Bild, sondern auch den Todtentanz in der Marienkirche zu. Die Jahrszahl kann übrigens auch 1451 und 1471 gelesen werden. | ||
144. | Die Lübecker Bibel | 258. |
(Schriftlich und mündlich.) Z. 7 setze nach hinzugethan ein : | ||
145. | Jerusalemsberg | 259. |
(Am ausführlichsten mündlich.) | ||
146. | Unverweslich | 261. |
(Nur mündlich.) | ||
147. | Herr Hermann Meßmann († 1515.) | 263. |
148. | Das dänische Weib | “ |
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149. | Der ehrliche Dieb. (nach Dreyer.) | 264. |
150. | Wir haben ein Gesetz, und danach muß er sterben. (ders.) | 267. |
151. | Die Kinder aus Sabaudien | 268. |
(Auch mündlich.) | ||
152. | Die Geniner Hostie | 269. |
(Schriftlich und mündlich.) | ||
153. | Hand wächst aus dem Grabe. (desgl.) | 270. |
154. | Das schwarze Bändlein | “ |
155. | Das Kloster zu S. Annen | 271. |
156. | Steinalt (Mündlich und nach Privataufzeichnung.) | 272. |
157. | Burgemeister von Wickede | 273. |
158. | Der Heiligenschrein im Dom (Mündl.) | 276. |
159. | Todte Frau steht auf (desgl.) | 277. |
160. | Hans Holm | 278. |
161. | Der dreizehnte Pfennig | 283. |
(Schriftlich und mündlich.) Ich kann zur Erklärung nichts hinzusetzen. Schon Dreyer sagt, ihm sei nicht bekannt, was das gewesen. | ||
162. | Marienbild im Dom | 284. |
(Mündlich und schriftlich.) | ||
163. | Junker Schwerin (desgl.) | 285. |
164. | Ablaßkram (desgl.) | 287. |
Z. 7 l. de Wale – der Wälsche, Wallone. – Dwêle – Handrolle. | ||
165. | Des Todes Bitterkeit | 288. |
166. | Gotteskasten bestohlen | “ |
(Mündl. und schriftl.) Die Figur ist viel älter; es sind hier offenbar zwei Sagen verschmolzen. | ||
167. | Bierkrawall | 289. |
168. | Birgitta Schinkels | 290. |
(Mündl. und schriftl.) | ||
169. | Brautfahrt (desgl.) | 291. |
170. | Gustav Wasa | 292. |
171. | Lübeck ein kleines Städtlein | 293. |
172. | Taubheit mit Blindheit vertauscht | 296. |
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173. | Das dicke Wachslicht | 297. |
174. | Marten Pechlin | 299. |
S. 304 Kabüsenknecht – Küchenjunge. 305. Z. 8 lies Händen st. Mund. 308 liepte, s. oben Nr. 87. | ||
175. | Der Mörder Giese | 311. |
(Mündl. und schriftl.) | ||
176. | Verbessert durch Johann Balhorn | 313. |
(Mündlich und nach Privataufzeichnung.) Die wahrscheinlich richtige Ableitung nach Dreyers Ermittelung s. in Grautoff’s Schriften 3, 347 ff. baten – helfen. | ||
177. | Ach Gott vom Himmel sieh darein! | 314. |
178. | Doctor Pommer | 316. |
(Mündl. und schriftl.) | ||
179. | Herr Gottschalk Lunte | 317. |
180. | Herr Jürgen Wullenweber | 319. |
(Mündlich und nach alten Aufzeichnungen.) | ||
181. | Marx Meier (desgl.) | 327. |
182. | Herr Hermann Bonnus (desgl.) | 334. |
183. | Arnd Schulenburg | 336. |
184. | Die Frau ohne Kopf | “ |
(Nur mündlich. Ähnlich auch anderswo.) S. 366 Z. 15 lies nun f. jedoch. | ||
185. | Der Schatz (Mündl.) | 338. |
186. | Kein Freud ohn Leid mag mir nit widerfahren | 340. |
187. | Wie du mir, so ich dir | 342. |
Slöve – Schleifwagen. | ||
188. | Herr Nikolas Bardewiek | “ |
189. | Der schwedische Krieg | 344. |
(Nach Privataufzeichnung.) S. 345 Kravelen – mittelgroße Kriegsschiffe mit 4 Masten; Jachten – Schnellsegler; Pinken – scharfgebaute Dreimaster. 348 reffte – band ein. 351 Luff – Windseite, die Seite, von wo der Wind herkömmt. 354 Tidenbringer – Boten. 356 Pflichtanker – Hauptanker. 337 Podagels – das stärkste Segeltuch. | ||
190. | Grâd bâven över (Mündl.) | 358. |
191. | Die Kanzel im Dom (desgl.) | 360. |
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192. | Eine Magd turniert | 361. |
193. | Das Zeughaus | “ |
(Nach Privataufzeichnung.) S. 362 Z. 3 wol – wer. | ||
194. | Zwingenschalk | 363. |
195. | Der Staupenschlag (Mündl.) | 364. |
196. | Mit Brot spielen (desgl.) | 366. |
197. | Die Rodden (Mündl.) | 367. |
198. | Die Mansfelder | 368. |
199. | David Frese | 370. |
(Nach Privataufzeichnung.) | ||
200. | Traven-Nix | 371. |
201. | Taub und stumm | 372. |
202. | Der tolle Wrangel | 373. |
203. | Menagieren und Changieren (Drever.) | “ |
S. 375 Rommeldeuß – ein zu Ratzeburg gebrautes und ehedem hier sehr beliebtes Bier. | ||
204. | Der todte Bootsmann | 379. |
205. | Der erste Tanzmeister (Dreyer.) | 380. |
206. | Wie der Hauptmann zu Mölln auszieht | “ |
(Nach Privataufzeichnung.) | ||
207. | Teufelsspuk | 382. |
208. | Gespenstergeschichte (Mündl.) | 383. |
Laitnant van de Cumpani – Feldwebel. – Lummer – L’homber. – Wêrd – Wirth. – Swögniss – Seufzen und Stöhnen. – Töllerwisch – Manschette. – draffeldôren – goldgestickt. – Snûten – Schnallen. – Ossenôgen – große, unächte Steine. – Spitsbôven, gaudêv (Gaudieb) – die vorderen und hinteren Zipfel der Perüke – Drêang’l – dreikantiger Hut. – up de hôg’ Kant – verqueer. – krachen – bekamen. – Stöv’ul – Kehrbesen. – Nischirigkeit – Neugier. – böbelsten Bön – obersten Boden. – spaddel’ – zappelte und stieß. – Pogg’ – Frosch. – Sêlpött – zinnerne Henkeltöpfe. – Dutt – Haufen. – Klâv – Kloben, Scheit. – rallög’ – verdrehte die Augen. – blaffen – blieben. – Âlhûs – das gemeine Krankenhaus. – Döst – Durst. |