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Papedöne

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Textdaten
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Autor: Ernst Deecke
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Titel: Papedöne
Untertitel:
aus: Lübische Geschichten und Sagen, S. 99
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1852
Verlag: Carl Boldemann
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Erscheinungsort: Lübeck
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Originaltitel:
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Quelle: Google, Commons
Kurzbeschreibung:
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[99]
50. Papedöne.

1314–22 hat nicht weit von Ratzeburg auf der Meklenburger Seite der Papedöne seine Mordgrube gehabt. Dieser hat alle Kaufleute beraubt und erschlagen ihre Häupter auf eine Linie gezogen, mit einem Stabe darauf geschlagen, daß es geklungen, und seine Lust daran gehabt und dazu gesungen:

So danzet, so danzet mîne lêvesten Söne,
Dat Danzen dat mâket juwe Vâder Papedöne.

Er nahm nach einander sieben Frauen, die erwürgte er, bis auf die letzte, die er zu lieb hatte. Nun ließ er sie einmal in Edelgestein und Sammit und Seide gekleidet wie eine vornehme Dame auf den Markt nach Lübeck gehn, nachdem sie zuvor eidlich gelobt, Keinem was zu sagen. Da sieht sie von ungefähr ihr Bruder, ein Kaufgeselle; der verwundert sich über ihren Goldschmuck und ihr Seidengewand. Doch schweigt sie ganz still, gehet hin, käuft einen Sack Grütze, und streut die vor sich her. Diesem folgt er nach, und findet so den Weg zu Papedöne’s Mordgrube, den vorhin Niemand gewußt. Da haben die Lübschen den Bösewicht gefangen und auf vier Räder gelegt. Aber die Frau ist nimmer gesehn.

Bemerkungen

[391] (Mündlich. Doch erzählt auch Dreyer von ihm.)