Zum Inhalt springen

Traven-Nix

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Ernst Deecke
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Traven-Nix
Untertitel:
aus: Lübische Geschichten und Sagen, S. 371
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1852
Verlag: Carl Boldemann
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Lübeck
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google, Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[371]
200. Traven-Nix.

1630 ging Herr Geert Reuter, welcher mit Ziegelbrennen und Steinen sein Verkehren gehabt, zu Abend mit Thorschluß nach Moisling, um die Nacht daselbst zu bleiben. Wie er nun unterweges auf dem Damm oder Hohenstege ist, sieht er auf dem Wasser eine nackete Gestalt sich etlichemal erheben, welche sich allenthalben umgeschaut und gerufen: „Wehe, wehe, die Stunde ist da, aber der Mensch ist nicht kommen!“ Geert Reuter weiß zwar nicht, was es bedeutet, geht aber ruhig seines Weges fort; da kömmt vom Berg herab ein Knabe im vollen Lauf gerannt, und will nach dem Wasser zu. Diesen krigt Geert Reuter zu fassen, hält ihn fest und fragt ihn: „wo willst du hin, mein Sohn? wo willst du hin?“ Der Knabe spricht: „o laßt mich gehn; ich will baden; ich muß baden.“ Da sagt Geert Reuter: .„Du sollst um Gotteswillen nicht.“ Der Knabe wird nun traurig, läßt sich aber still nach Moisling führen. Und hat Herr Geert damals vermuthlich sein Leben gerettet.

Dergleichen Geschrei hat man öfter gehört, wie glaubwürdige Leute versichern; und ist jedesmal an dem Tag ein Knabe ertrunken.