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Die tanzenden Apostel

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Textdaten
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Autor: Ernst Deecke
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Titel: Die tanzenden Apostel
Untertitel:
aus: Lübische Geschichten und Sagen, S. 182–183
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1852
Verlag: Carl Boldemann
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Erscheinungsort: Lübeck
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Originalherkunft:
Quelle: Google, Commons
Kurzbeschreibung:
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[182]
93. Die tanzenden Apostel.

1405 ist das herrliche Kunstuhrwerk am Seiger zu S. Marien hinter dem Chor von einem fremden Meister gemacht, der auch alle Erscheinungen und Bewegungen der himmlischen Körper berechnet und angezeigt; wie noch zu sehen.

In der Mitte hat er auch den Herrn Christus angebracht, und an beiden Seiten Thüren, wo zwei Rothröcke oder Hausdiener mit der Fiedel gestanden; sobald die aufgespielt, haben die zwölf Apostel zu tanzen angefangen, und sind so vor dem Herrn Christus ohne Reverenz vorübergetanzt.

Da nun einmal der Blitz eingeschlagen, wie man meint, weil es ein heidnisch Wesen war, hat man’s verbessert und an die Stelle der zwölf heiligen Boten die sieben Kurfürsten samt dem Seckelmeister gesetzt, und es angerichtet, daß sich dieselbigen vor dem Herrn Christus [183] verbeugen; außer dem letzten, welcher den Mammon lieber gehabt. Auch hat man den Rothröcken die Fiedeln genommen, und dagegen den Engeln zwei Posaunen gegeben. Seitdem ist Alles in Ordnung geblieben.

Bemerkungen

[393] Mündlich. Einige erzählen auch, daß der Meister, der das künstliche Uhrwerk gemacht, geblendet sei, damit er kein zweites verfertigen sollte.