Zum Inhalt springen

Die Beischläge am Rathhause

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Ernst Deecke
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Die Beischläge am Rathhause
Untertitel:
aus: Lübische Geschichten und Sagen, S. 222
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1852
Verlag: Carl Boldemann
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Lübeck
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google, Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[222]
115. Die Beischläge am Rathhause.

1452 Montags vor Kreuzerhöhung sind vor dem Rathhause zu Lübeck am Eingange 2 eherne Beischläge gesetzt, wovon das eine mit dem Conterfeit des Kaisers 3½ SPfund 17 LPfund 8 Pfund, das andere mit dem wilden Mann 4 SPfund 12 Pfund gewogen.

Mit denselben hat es vorzeiten folgende Bewandtniß gehabt. Wenn etwa in der Woche Gerichtstag gewesen und Ein Rath der Bürger Sachen gehört, sind die beiden ältesten Burgemeister, der eine auf die eine und der andere auf die andere Bank, gesessen, haben die Bürger in gemeinen Sachen selbst abgehört, und alsbald entschieden. Sind aber wichtige Sachen vorgekommen, die sie nicht entscheiden mögen, so sind beide Burgemeister ins Rathhaus gegangen, und haben den ganzen Rath aus der Kirche holen lassen. Da ist denn von neuem geklagt und in der Sache ferner ergangen, was recht ist.

Auch haben die alten Patrizier es so gehalten, daß, wenn ein Bräutigam unter den Junkern gewesen, er acht Tage vor der Hochzeit in seinem besten Gewand eine Stunde lang an der Beischläge einem stehen müssen. Hatte dann Jemand was auf ihn zu sprechen, ist er von der Stätte abgewiesen und hat auch die Braut nicht bekommen können; bis Niemand ferner auf ihn gesprochen.

Bemerkungen

[395] Beischläge sind steinerne, untermauerte, gewöhnlich von Linden beschattete Sitze zu beiden Seiten der Hausthüre, die bis an die Straßenleiste reichten und dort gewöhnlich eine steinerne oder eherne Seitenlehne hatten, auf der Wappen u. dgl. angebracht waren. Sie sind jetzt selten.