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Der Fünfhausen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Ernst Deecke
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Titel: Der Fünfhausen
Untertitel:
aus: Lübische Geschichten und Sagen, S. 28–29
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1852
Verlag: Carl Boldemann
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Erscheinungsort: Lübeck
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Originalherkunft:
Quelle: Google, Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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20. Der Fünfhausen.

Im Jahre 1209 ist die Stadt Lübeck ganz ausgebrannt, bis auf 5 Häuser bei S. Marien, wovon die Straße Fünfhausen noch jetzt den Namen hat. Dazu übte des Königs Volk, die Dänen, welche der Zeit die Stadt inne hatten, große Gewaltthat und Muthwillen gegen die Bürger. Und als die Stadt wiedergebaut ward, wollte ein jeder von den dänischen Obersten sich einen ewigen Namen zu Lübeck machen, also daß die Bürger die neuen Straßen nach ihnen benennen mußten. Daher noch die Namen Alfstrate, Brunstrate, Marcusgrove, Dankwartsgrove, Königstrate, Mengstrate, ja nach einer Frau ist sogar die Swönekendwasstrate benannt. Dieß Alles hat die Bürger zum höchsten verdrossen. In eines alten Mönchs Buch zur Burg wird berichtet, daß bis aufs Jahr 1226 bei der Messe ganz heimlich gebetet worden wie folgt: „O Du heiliger, großer Gott, bei welchem kein Ding unmöglich ist, der Du allen Unterthanen befohlen hast, ihrer Obrigkeit zu gehorsamen. Weil wir aber zu dieser Obrigkeit mit Gewalt genöthiget und viel ärger geplagt werden, als die Kinder Israel unter Pharao geplagt worden, so bist Du ja derselbe allmächtige Gott noch, der allewege die Bittenden erhört. Darum, o Herr, allmächtiger Gott, erhöre uns und hilf uns aus dieser [29] unleidlichen Last, und bring’ uns wieder zu unserer rechten Obrigkeit: so wollen wir Deine allmächtige Hand rühmen in alle Ewigkeit. Amen.“