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Die Greveraden

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Textdaten
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Autor: Ernst Deecke
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Titel: Die Greveraden
Untertitel:
aus: Lübische Geschichten und Sagen, S. 228
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1852
Verlag: Carl Boldemann
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Erscheinungsort: Lübeck
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Quelle: Google, Commons
Kurzbeschreibung:
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118. Die Greveraden.

1455 ist Herr Alf Greverade in den Rath gekoren. Deß Vater war ein guter vom Adel aus dem Lande zu Jülich, doch arm wegen der vielen Kriegshändel, die er getrieben. Da hat sich der Sohn bei vornehmen Leuten zu Lübeck in Dienst begeben, und ist ein ausbündig reicher Mann geworden.

Dieses Geschlecht der Greveraden ist zu Lübeck so groß geworden, daß sie eine sonderliche Kumpanie, wie die Junker, gehalten in ihrem eignen Hause, in der Königstraße an der Hüxstraßen Ecke, zum gülden Hirsch genannt.

1490 hat auch ein Kaufgesell von Lübeck, N. Greverad, Herrn Alfs Vetter, auf dem Contor zu Brügge den Prinzen Maximilian wegen der ganzen Nation der Osterlinge auf seine eignen Kosten zu Gast gehabt, ihn herrlich wohl tractiert, und über das den ganzen Abend ein Schornsteinfeuer gemacht von lauter Kaneelholz, um des köstlichen Geruchs willen.

Gleichwohl ist er im Elend verstorben.

Bemerkungen

[395] Sie kommen schon im 14. Jahrh. hier vor, verzogen sich aber um die Zeit der Reformation. Wir verdanken ihnen das merkwürdige Meßbild zu S. Marien, und die schöne Altartafel im Dom, welche dem Memlink zugeschrieben wird.

Anmerkungen (Wikisource)

Der Greveraden-Altar von Hans Memling, heute in Lübeck meist Memling-Altar genannt, befindet sich seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr im Dom zu Lübeck, sondern im St.-Annen-Museum. Das Gemälde in St. Marien zu Lübeck war die Gregorsmesse von Bernt Notke und ging im Zweiten Weltkrieg verloren.