Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes
Der Erstdruck dieser Sammlung von Geschichten ist im Jahre 1811 in Tübingen bei Cotta erschienen. Der Inhalt, bestehend aus Anekdoten, Kurzgeschichten und Schwänken, ist in den Jahren 1803 bis 1811 in dem von Hebel herausgegebenen »Badischen Landkalender« erschienen. Der Name wurde 1808 in »Rheinländischer Hausfreund oder: Neuer Kalender, mit lehrreichen Nachrichten und lustigen Erzählungen« geändert. Die Ausgabe im dritten Band von J. P. Hebels sämtlichen Werken "Erzählungen des rheinländischen Hausfreundes" von 1832 ist deutlich umfangreicher.
Editionsrichtlinien
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[I]
des rheinischen Hausfreundes,
in der J. G. Cotta’schen Buchhandlung
1811.
[III]
Die Veranlassung zur Herausgabe dieses Büchleins muß seinen Titel rechtfertigen, und der Titel die Herausgabe. Der Verfasser hat nemlich seit vier Jahren die Lesestücke des Badischen Landcalenders, genannt der rheinländische Hausfreund, geliefert, und die Cottaische Buchhandlung in Tübingen hegte die gute Meinung, es wäre schade, wenn die besten Aufsätze darinn, innerhalb des Marktkreises des Calenders und mit dem nemlichen Jahr, wofür sie geschrieben sind, wieder untergehen sollten, und druckt sie daher für ein eigenes Büchlein, samt den mittelmäsigen ab, damit sich jene besser herausheben.
Der geneigte Leser wird sich gefällig erinnern, mehrere der eingebrachten Erzählungen und Anekdoten anderswo auch schon gehört oder gelesen zu haben, wäre es auch nur im Vademecum, von welcher Almende oder Gemeinwiese sie der Verfasser zum Theil selber gepflückt hat. Doch ließ ers nicht beym blosen Abschreiben bewenden, sondern bemühte sich, diesen Kindern des Scherzes und der [IV] Laune auch ein nettes und lustiges Röcklein umzuhängen, und wenn sie darin dem Publikum wohlgefallen, so ist ihm ein schöner Wunsch gelungen, und er macht auf die Kinder selbst keine weiteren Ansprüche.
Uebrigens, sagt die Verlagshandlung, findet sich das Beste nicht sogleich am Anfang, sondern in der Mitte, und wie an einem Ballen Tuch am Ende des Büchleins, von welchem auch das letzte Muster im Morgenblatt abgeschnitten ist. Sie rechnete auf viele Leser, die, wie die Bekenner des mosaischen Gesetzes, dort zu lesen anfangen, wo andere aufhören.
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