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Das seltsame Recept

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Textdaten
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Autor: Johann Peter Hebel
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Titel: Das seltsame Recept
Untertitel:
aus: Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes
S. 161
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum: 1803–1811
Erscheinungsdatum: 1811
Verlag: Cotta
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Erscheinungsort: Tübingen
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Quelle: ULB Düsseldorf und Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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Das seltsame Recept.

Es ist sonst kein großer Spaß dabey, wenn man ein Recept in die Apotheke tragen muß; aber vor langen Jahren war es doch einmal ein Spaß. Da hielt ein Mann von einem entlegenen Hof eines Tages mit einem Wagen und zwey Stieren vor der Stadtapotheke still, lud sorgsam eine große tannene Stuben-Thüre ab, und trug sie hinein. Der Apotheker machte große Augen, und sagte: Was wollt ihr da, guter Freund, mit eurer Stubenthüre? Der Schreiner wohnt um 2 Häuser links. Dem sagte der Mann, der Doctor sey bey seiner kranken Frau gewesen, und habe ihr wollen ein Tränklein verordnen, so sey in dem ganzen Haus keine Feder, keine Dinte, und kein Papier gewesen, nur eine Kreide. Da habe der Herr Doctor das Recept an die Stubenthüre geschrieben; und nun soll der Herr Apotheker so gut seyn, und das Tränklein kochen.

Item, wenn es nur gut gethan hat. Wohl dem, der sich in der Noth zu helfen weiß.