Zwickauer Facsimiledrucke No. 2. Thomas Murner. Die Mühle von Schwindelsheim. Zwickau S. Verlag von F. Ullmann. 1910. Digital bei Internet Archive und Djvu auf Commons
DRy mil von Straßburg ligt ein mül
Von der redt ieder man so vil
Dz mich groß wunder hat genümen
wo doch so seltzam red har kümen
findt man vnbehoblet lüth
die gar zuo berden kynnend nüt
Vnd die do handt ein eygen kopff
oder sunst wer sey ein tropff
Der weder schimpff noch ernste kan
gen schwindelßheim muoß er bal gan
vnd sich den müller deuffen lan
Als ich die sach nün baß betracht
so sihe ich das der nam hat gemacht
Solche vffruor in dem landt
das yedem ist die müle bekandt
Sie heysset schwindelßheymer müll
wer dissen namen kennen will
Der selbig lern was schwindel sey
so mag er das als mercken fry
Schwindel ist ein wanckel muot
den mensch dorheit selber dut
Vnd ist zuo allem fal gerist
schwindelem haupt gar vil gebrist
Wer gsellig leben wel vff erden
der selbig lern auch menschlich berden
Vnd luog das er sein haupt bewar
das er gon schwindelßheym nit far
Wer vber tisch bey geselschafft sitzt
vnd sich bey schimpff in zorn erhitzt
Vnd wo man ernsten sol wil schimpffen
Nüt fueglichs fahen an mit glimpffen
In dugendt zeygen sich so blindt
wie er mit got sey geschwister kindt
Vnd kan zuo aller sach kein art
dar zuo fliecht got ein stroein bart
Vnd spilt mit im der haber geiß
auch briet dem gonch die eyer heiß
Schnidt im loeffel groß vnd klein
Dar zuo dreyt er im ermel ein
Belybt ein standtfast auch do mit
den pfeffer vff das tisch tuoch schüt
Vnd laßt im vor ein affen scheren
von seiner frawen sich wil neren
Ab dem zun ein sachen brechen
vnd hinderm wein will hawen stechen
Verlornen hauffen greiffen an
mit lieben gensen stille stan
Der selb muoß hyn zur mylen gan
den müller noch baß theuffen lan
Wer vberg zun sein gfatter grießt
Ein sack an gantzen enden bueßt
Mit christem glauben gat vff steltzen
durch ein mal korb frysset seltzam
Vnd laßt ein bseichten sack sich zwingen
nach sattel narung vil wil ringen
Vnd dem buren gulden schriben
die muoß man all zuor müllen triben
Sie seint irs haupts nit wol bewart
darumb gan schwindelßheim[1] man fart
Der schwindelßheymer wayß ich ein
der dreit im ruck ein schelmen bain
Vnd kan mir floehe heuschrecken sünnen
mit hinder stichen gelt gewynnen
Setzen kleine stuel vff benck
dz selb seind alles schwindel schwenck
Vnserem rappen muoß yn strichen
mit grossem suffen vßher kichen
Seinem gsellen fueßly halten
vnd ein haerly fein zerspalten
Mit lechlen kummen an das brett
Fraw kriemhilt wecken vß dem bett
Mein betzly vmb das leder schlagen
am prediger stuol von enten sagen
vnd dar zuo hon ein guotten magen
Mein arme schefflly schinden gar
vnd mit roßdreck schwymmen har
zuo sehen spylen seinen kinden
den hueneren ire schwentz vff binden
Den karren schmieren das er lauff
regieren nach dem marckt sein kauff
Vff beben süberlich die bain
oder sunst sein[2] katzen rayn
Ein hagel syeden im grind lusen
In eim tag sein erb verbusen
Hoeren wachsen alles graß
vor yderman verstone baß
Mit krieg vnd heffen brechen schaden
Den armen essel vber laden
Bey der nasen fieren mich
vnderm huetlin süberlich
Spilen \ durch ein bret erliegen
mit rot welsch alle welt betriegen
Mit andrem dreck sich weschen reyn
verdowen hertte kyssel stein
Den affen lernen gigen schon
gestrifflet sein \ vnd mümlen gon
Mit zwey liecht dem teuffel borgen
vnd nür die foegly lassen sorgen
Auch ein dreck wider stincken machen
mit iuden spiessen sich besachen
Nach der decken strecken sich
Dieb ab dem galgen knipffen glich
Vnd sie wider hencken dran
vff stecken rytten ynhar gan
Eyer wannen \ eng gebrissen
vnd vff den grossen huffen schissen
Guot frum buob sein bey guotem wein
O legen die all in dem reyn
Die in dem haupt solch schwindel tragen
so doerfft der myller sich nym klagen
das sie den zynß im dannen tragen
Das bad vß schütten mit den kinden
vmb gelt im seinen essel schinden
Es muest nit vff dem zan vß gon
dz peter nit sein kopff will lon
Vff nüß schalen were kein fründtschafft mere
so guckten die geuch auch nym so sere
Sie fischten nymmer vor dem berren
so lieff der hengst nit nach den merren
Doch wo sie dise stuck nit triben
so wer die mül verborgen blyben
Die stück die ich ob hab genant
Noch tusendt mere mir seind bekant
Vnd schwindlen in dem haupt daruon
Das sie warlich kum blyben ston
Ich besorg wo man sie nit erwyscht
sie syend zuo dem fall gerist
Darumb Salomon dz selber iahe
das er kein schwindlen nie mer sahe
Das sich eim fall so woll verglicht
wie man falsch goldt vff steinen stricht
Die schwindelßheymer hab ich genent
wie ich sie vormals hab erkent
Nun will ich yetzundt weiter sagen
wie sie den zinß der mül entragen
Wie wol ich vil dar gegen fyndt
die gebendt mer dens schuldig seindt
Keiser \ künig \ fürsten \ herren
hondt sich vor zeit nit moegen weren
Sie muosten vff diß iarzeit kummen
so bald sie hondt den todt vernummen
Gredt müllerin ob alln ein kron
die in so vil dienst hat gethon
Es sol sich niemans wundren dran
das man ir iarzeit will began
vnd dar kumpt so manch tusendt man
Es ist ein eren fraw gesein
die yederman kundt dienen fein
Bestia sag ich für war
freylich die best in allen vor
Insingnis meretrix auch do mit
ya singen nach dem meister drytt
Ich muoß beschriben all ir tugendt[3]
im alter har biß von der iugendt
Sie hatt sich ghalten also schon
das man sie billich sol begon
Gespunnen was sie vß luter syden
vnd kundt nie ding denn zarts erlyden
Sie was so lyß vnd zart gebachen
das sie kundt mit dem arßloch krachen
Pfersich kernen groß vnd klein
das thetten ir schne weissen bein
Man muost so senfft reden zuo ir
das ir der schwindel schüß nit für
Wie wol das mich nit wunder nympt
den weipplich zerten solches zimpt
Denn wer die sach will werden ynnen
was alle weiber yetzundt künnen
So gib in an die kunckel spynnen
vnd zal darnach was sie gewynnen
Gredt müllerin brandt mit gesicht
das eim der flam dz hertz durch sticht
Sie weich mit augen niemans nit
ob sie der keiser selber byt
do mit ir hertz sie vßhar schüt
Sie hielt all zeit ir augen styll
als eine die verraten will
Mit den augen ir gemüt
dem mann entzündts do mit sein bluet
das es gantz schellig würdt vnd wyet
Wie wol ich hab ein grosses wunder
an frümen frawen nür besunder
das sie ir augen nit thuondt vnder
So sie das selb doch sicher wissen
dz nersche mann seind bald beschissen
Wellendt ir belyben frum
yns teüffels namen kere dich vmb
Nit syhe du mich an als du nit soltst
vnd du mich yetz glich kauffen woltst
Vnzüchtig augen botten sindt
wie man das hertz im menschen findt
Doch kundt gredt müllerin disen tandt
Das sie mit augen in dem landt
Gefeßlet hatte manchen mann
dann lechlet sie in fründtlich an
Das einer maynt es sey schon gthan
Sie woel in für ein bulen han
Dann kundt sie erst den blinden fieren
vnd war sie wolt do hyn regieren
Denn sie im gantz vnd gar gefalt
Nun hoer zuo wie er es heimlich halt
Er dingt im ettwa zwentzig schuoler
der selb heimlich verschwigent buoler
Die singendt ir denn vor dem hauß
das boerendt die dynn vnd auch duß
Im hauß macht er ir vngemach
so der ee mann merckt die sach
Vnd das hoert all nachpurschafft
das yede zuo dem fenster gafft
Vnd sehendt das die selbig sey
die so still treybt buolery
Also halt er sein heimlicheyt
das nyemans denn ein yeder seyt
Wie kan der selb sein buolen schwigen
der das laßt vff der fidel gigen
Mit trummetten vnd mit singen
das durch die gantze statt muoß klingen
Der nar würdt also gar verblendt
das er sich selb vnd sie auch schendt
So rüefft er dann was kan die schon
hettstu die frag an mich gethon
Ich wolt dir bald das han gesagt
was sie kan die rayne magt
Gredt müllerin kundt beym buolen ligen
vnd dich lon vff der gassen schryen
Wenn du wenst du syest allein
so hat sie in dem bett noch ein
Sie kan dich lernen hechlen lecken
vnd lassen wüetten wie ein gecken
Sie kan dich singen lassen pfiffen
vnd sie dir nach dem seckel greiffen
Sie kan dich lernen hefftig schwitzen
von dem schne als von der hitzen
wenn sie ruowet so muostu blitzen
Sie kan mit falscheit dich ergetzen
Ein schühebutzen in das fenster setzen
Wenn du wenest sie lyg selb do
so ists ein butz gemacht vß stro
Sie kan zuo nacht dich machen lauffen
vnd vmb ein krantz ein schuben kauffen
Sie kan dich bey der nasen fieren
das buoler mueßly zamen rieren
Sie kan dich zuo eim narren machen
vnd wenn du waynst so kan sie lachen
Sie kan dich gantz vnd gar verarmen
vnd thuost sie dennocht nüt erbarmen
Wiltu kein pfennig fallen lassen
verspotten kan sie dich vnd hassen
Sie kan dich lassen sein ein tropffen
vnd die gantze nacht lon klopffen
Wenn sie dich nit will lassen yn
so kan sie nit do heyme sein
das alles kan gredt müllerin
Ja do sie noch im leben was
die weiber handts auch gelernet das
vnd künnends denn gredt müllerin baß
Durch solchen dienst vnd soelche kunst
erwarb sie so ein grassen gunst
Das weltlich geistlich alle sandt
vff ir iarzeit seind gerandt
vnd kent man sie in allem landt
Das iarzeit ist in grosser acht
denn man kein keiser nie hatt gemacht
Wo sie in der kirchen ston
so schickent sich hyn vß zuo gon
Gen schwindelßheim hyn vff die müll
do man das iarzeit halten will
Wer von buolschafft hie verdirbt
mit lachen nach dem waynen wirbt
Vnd küßt sich hie mit lieb zuo todt
der selb vff dises iarzeit gadt
vnd kumpt von lieb in leydes not
Denn warlich hie nach lieben werben
ist in fründtlicheit verderben[4]
vnd in eignem schmaltz ersterben
Wer vff erden buolen thuot
der kumet gar sueß in groß armuot
Die glock ist frylich gossen schon
das man so wyt hoert iren thon
das ieder wiß zuom iarzeit gon
Man solt die grossen glocken lüten
nit mer denn zuo den hoechsten[5] zeitten
So ist es leyder ietz vff erden
das nur die schellen klingelet werden
Wenn sich got der herr ertzeigt
so findt man kum ein der sich neigt
Wenn aber ietzundt iung vnd alten
gredt müllerin will iarzeit halten
Vnd Adams ryp sehen zuo zeitten
mit grossen glocken muoß man lytten
Denn das rypp ist wunderlich
vnd kan allzeit erbeben sich
Das solch rypply nur allein
me thuot denn sunst ein huffen beyn
Denn wo der tüffel vogel facht
das wyb er zu eim kutzen macht
Vil werden durch den kutzen betrogen
ich habs nit vß den fingeren gsogen
Denn Eua was das erste rypp
das solche grosse hochfart trypp
Da durch sie vns vnd selber sich
in kummer stiesse iemerlich
Do sie den appfel anesach
so bald der teüffel zuo ir sprach
Eßt ir den apffel mit geferden
so werdendt ir als goetter werden
Wyssen boeß vnd auch das guot
do fiel das weib in vbermuot
als ein hoffertigs rippli thuot
Vnd fieng an goetlich art begeren
vnd meynt wenn sie auch goetter weren
Auch vnderstuondt sich got zuo glichen
doch gott zuo werden nympt vil kichen
Eua hat ein somen geseyet
Den man noch yetz vff erden meyet
Der grundt ist an im selbs so guot
das er so grossen wuocher thuot
Was hoff art in den wybren steckt
die hatt vns Tullia wol endeckt
Denn do ir vatter was erschlagen
das sie selbs hat angetragen
Vff das ir mann moecht künig werden
saß vff ein karch sie mit geferden
Zuom radthauß ließ sie ylendts rennen
do sie irn mann hort künig nennen
Im glück zuo wynschen in zuo griessen
ir vatter lag todt vndern fuessen
Vnd was sunst eng die selbig gaß
so bald der fuormann sahe das
Stuondt er styll vnd meynt im syn
man solt den todten nemmen hyn
Bald warff das schentlich vppig wyb
ein stuol dem fuormann in sein lyb
Vnd zwang in das er mit dem karren
muost uber iren vatter faren
Sie hett genuogsam do mit zeigt
wo zuo die weiber seindt geneigt
Vnd das sie mer nach hochfart stellen
denn all ir elter eren wellen
Sie handts behauptet mit dem schwert
das die groß glock gelütet werdt
Wo man ir hochtzeit sol begon
die groest glock muoß man leüten lon
Irs brangen vnd ir hoffart berden
Gar offt vnd dick gestraffet werden
Sie machen vff den kopff[6] ein pundt
vnd ist verdarraßt in der mundt
Vnd wicklendt sich so seltzem dreyn
ich wolt vil ee im harnasch sein
Was ists das ir euch mutzen schon
vnd so hoefflich sehen lon
In roecken \ hembder \ vnd in kleyt
die yede an dem drecksack dreyt
Vnd so mans bey dem liecht besicht
so ist die selb zierd üwer nicht
Der schnider schneid sie in das tuoch
wo ich ein solche zierden suoch
Zuo eym altgwender will ich gon
Der vil verkaufft der kleider schon
Mützen weschen \ vnd glat gerben
in spiegel sehen \ antlit ferben
die selbig schoenen bald verderben
Schlafft sie druber nür ein nacht
so bald sie morgens denn erwacht
So sicht sie wie ein pfan geschwindt
do düffel in geroestet syndt
Es dunckt mich eben wyber mützen
Als wen man stricht ein iunge kutzen
Doch solt man in als ir fürnemmen
schriben in ein buoch zuo semmen
Ich muest mein lebtag schriben dran
kein mann vff erd das geschriben kan
Es ist genuog mit dem geseyt
was wypplich hertzly in im dreyt
Denn sie all seindt im radt gesyn
vnd handt gemeyn verwilliget dryn
darzuo mit in gredt müllerin
Wo man ir iarzeit will begon
die groest glock sol man lüten lon
Ich radt euch auch ir frummen mann
das ir das selb nit vnterlan
Denn wo ir das in vnterliessen
ir muesten das schwerlicher buessen
Denn hetten ir got selb erstochen
es wurd kum werden so gerochen
Londts gon mit andrer irrung hyn
die mat die muoß geschoren syn
Vnd schlieg der dunder gar daryn
so will das krütli han syn synn
Schwindelßheymer knaben syndt
Für war glich dem verlornen kindt
Von dem ich findt in christus lere
das als sein gut opfferet ere
Vff gredt müllerin iarzeitt
do man das erb den wybren gyt
Ich glaub es beschehe noch hüt betag
das manch boeß kindt vil mer verdrag
denn all sei gschlecht im grund vermag
Do sie es nun als sampt verthatten
so meynendt sie das nest zuo bratten
Das dunckt mich sein die letste stundt
wenn einer vff das haupt guot kumptt
Die eschen von dem herd vff rumpt
der hett sich warlich nit versumpt
Vnd warlich bald feyr aben gemacht
seins vatters erbteil gantz verlacht
Das sein vatter mit weynen gewan
mit lachen hett er das verthan
Gibstu dein kinden dein guot als
so schlagend sie dich dran an halß
Volg du mir \ vff disser erden
Laß nit dein kind dein meister werde
Dein vorteil solt nit vber geben
behalt das schwert in deinem leben
Kein zung vff disser erd vß spricht
so ergendt menschlich betrachtung nicht
Die grosse truw vnd liebes bandt
die vnser elter mit vns handt
Darumb das Aristoteles lert
das nimmer gnuogsam wider koert
Den eltren \ meisteren \ vnd auch got
danckparkeit in sagen lodt
Darumb thuondt die ein vbel thadt
wer sein vatter muoter ladt
Vnd die enteret hie vff erden
Oder sunst sie suocht mit gferden
Die dich so sur erarnet handt
nuon wirdt es leyder nit erkant
Von manchen oeden byebschen kinden
die wider vatter muoter sünden
Als absolon seim vatter datt
der in vom reich vertriben hatt
We dem der in den alten tagen
sein elteren will das hertz ab nagen
Vnd tag vnd nacht ir guot abschinden
huet dich gibs nit dein boesen kinden
Die kindt syndt falsch vnd vngetruw
Gib ynen das dichs nit geruw
Hastu aber frumme kindt
so gedenck das sie vnerfaren sindt
vnd in der welte sachen blindt
Sie wenen wo sie gelt vß geben
der glich dieg man in auch dorneben
So felt es vmb ein puren schuoch
vnd würdt in für ir gab ein fluoch
Kumments hinder wyber danndt
den sie vor nie erfaren handt
So fahen sie zuo opffren an
Was sie in allen wincklen han
Es facht wol an mit kleinen dingen
Ein krentzly darnach schuben bringen
Ein facillet bringt ir ein rock
vil kind verfaren an dem stock
Gredt müllerin opffer nympt nüt vß
er heischt das dynn \ vnd vor dem hauß
Ich hab vil buoier sehen geben
brot heischen do mit dorneben
Die selben kotzen vnd die lungen
den als ir guot handt gen die iungen
Weß der gesel kumpt vff den grundt
so kynnendt sie dann tausent fundt
Wie man scheydet solche ee
das der kotzen gschicht nit wee
Hett der iung irn dandt erfaren
er würd syn pfennig baß bewaren
Hiett dich laß nit von dir gan
das du darnach muest mangel han
Ob sy dann verwißt dir deß
so zuck die fust vnd schlags ins gefreß
Facht sie dann dir an zuo weynen
so schlag vff naß beyn bald der reynen
Streich vmb streich vnd püff vmb püff
luog zuo got dann eben triff
dann ghoert ir beyd ins narren schiff
Ich darffs nit weitter declarieren
wen man hie will zuo opfferen fieren
Den selben gredt so hefftig trybt
das im ein herly nit belybt
O got wie scheren sie so genow
Biß sie dich bringen vff das strow
Das opffer wil den rytten han
das nyemans genuog dar bringen kan
Biß sie sich selber gantz verarmen
vnd dennocht keinen mann erbarmen
Biß er das alles sampt verthuo
so spot man syn erst anch dar zuo
Mit fingeren zeigt man vff yn dradt
vnd spricht das er zuo opffer gadt
Gredt mülleryn vff das iarzeit ryt
biß das ers alles sampt vergyt
Dem teüffel die sel \ den lyb verderbt
das guot der gredten das er erbt
Kumpt er dann in bettels not
im gebens nit ein stückly brot
vnd solt er vor in sterben todt
Ich lad euch wol zuo opffer gon
doch gib ich iedem solchen lon
Den vor die weiber geben haben
als sie vor den verlornen knaben
Mit den kuncklen vß hyn tribben
Do er syn guot hat vff geribben
Zuo dissem essen kumpt manch mann
vil besser wers er gieng dar von
So sind des müllers narren geratten
das sie zuo sieden weder braten[7]
Sollen \ sind sie schon zerhauwen
wer sie frißt der kans nit douwen
Ich fraß selbs auch ein mal ein stick
das mir im magen stoßt vff dick
Vnd douw yetz zwentzig jar daran
Noch will es sich nit deuwen lan
Wer syn acht nympt der merckt mirs an
das ich ein stick auch fressen han
Roß ysen vnd auch herte beyn
verdauwt ich ee vnd kyssel steyn
Denn nür das selbig stück allein
Das ich vom rohen narren fraß
we mir das ich ye nyder saß
Ich hett die narren gern gebratten
do woltens nit dar zuo geraten
So londt sie sich auch sieden nit
Roesten \ dempffen \ auch do mit
Was ich mit ynnen anefieng
das selb mir alles hindergieng
Es gschehe noch morn solch geschichten
wer vil mit narren wolt vß richten
Das sich nit fiegten synen sachen
so lond sie sich darzuo nit bachen
Wie man in thuot so hatts den rytten
man kent die narren an den sytten
Verbürgt er sich schon hinder thür
so streckt er doch ein or her für
Ich bin auch vff der würdtschafft gesessen
vnd hab nur einen mundt vol gessen
Wolt got das er im ryn duß leg
hyn das mirs der teüffel geseg
Hett ich dar für in meinem mundt
genummen einen kelschen strundt
Do solt ich als mein guot vmb geben
so fiert ich nit solch narren leben
Ich foercht nüt vbelers hie vff erden
es werd von got gestraffet werden[8]
Der mundt vol würcket mer in mir
denn ein gantzer nar in dir
Ich kan nit wyssen wie es zuo gadt
das mich der mundt vol nit verladt
Es nympt in mir so hefftig zuo
das stuck würdt groesser denn ein kuo
Ich gedenck es sey ein sunder glück
das also wachset mir mein stick
Wuochs es so in iedermann
so doerfften wir kein metziger han
Es macht wenn ich zuom rechten stand
so fier ichs nerly bey der handt
Je gelerter ich von künsten byn
ye verkerter werden mir die syn
So wolt ich gern vffs brettly sitzen
mein mül kan ich nach pfennig spitzen
Ich machs als als vff den nuwen schlag
vnd buol sterts vmb den pfennig sack
Ich züh iung woelff \ lach mich zuo todt
wo ein groß schiff vndergadt
So kan ich har zuo samen knypffen
vnd machen das eym fueß entschlypffen
Ein eignen kopff hab ich do mit
vnd volgt dar nach dem keiser nit
Das fueter ligt mir nahe zuo buoß
so schiß ich mir offt selb ins muoß
Hans acht sein nit kan ich berauben
in der desch hab ich kein glauben
Bey dem arß triff ichs an schlaff
vnd byn zuo thedig wie ein aff
Fyer aben kan ich machen bald
so ist mein suw feißt in dem wald
Mit beyden achslen kan ich gigen
wo ich nit wil bieten welsch sigen
Ich sprich offt were dich vnser han
in die zung mich schniden kan
Vnd bezal offt dick vff dem yß
als ich ward got nie also wyß
So henck ich iedem spetly an
iung sudet wol ya facht es an
So schlag ich dick mit feüsten dryn
vnd felt das hertz mir gar do hyn
vnd kan dar zuo kein holfaß syn
Ich hab mich vnder die klyen gemischt
so ist mir offt ein poß entwyscht
der nit gantz glat behoblet ist
Wer hohen zorn nit kan vergessen
der hat auch rohe narren fressen
Wer im selb thuot lob veriehen
in eim spiegel zwen narren sehen
Sicht er sich selb so ists der dryt
wer gantz vnd gar kan schimpffen nit
Vnd nympt sich doch des schimpffes an
das all sein frynd vnd er nicht kan
Es ist gar vnuerdowlich spiß
wer narren frißt mit hohem fliß
Der narr ligt manchem in dem magen
das er yn in das grab muoß tragen
Sie werden engbristig dar von
das sie kein otem moegendt lon
Wo sie nit gantz vom narren sterben
so muessens doch kichens verderben
Das ich die poeßly alle kan
hatt nur allein der mundtfol than
den ich vom narren gessen han
Den ich mein lebtag nit verdaw
darumb das ich in asse raw
Zuo schwindelßheym duß vff der müll
Do hab ich noch gesellen vil
Die auch vom narren raw handfressen
vnd künnendts nymmer mer vergessen
Mit disem sack geschlagen werden
alle weib mit boesen berden
Die ire augen vnder schlagen
wie sie die hundt zuor metzig tragen
Ihr brüstly vff ein schefftly stellen
als ob sie sie verkauffen wellen
Du darffst nit rüsten vff ein schragen
an den marck sie feil vmb tragen
Du findst wol einen der sie kaufft
vnd nit ein drit zuo marckt drum laufft
Gar hoefflich sie zuo kirchen dretten
nit das sie wellen daryn betten
Das prediger stuelil dreit die magt
ist es das meyn fraw denn clagt
Ach gnedige fraw spricht sie behendt
was clagt ir \ ich thuo was ir wendt
Sie hatt den kopff verdarraßt gar
als gieng ein schleyer üll do har
vnd went sie manch den mannen zutz
so stadt sie wie ein faßnacht butz
Wie ein schü butz vff dem landt
vnd nympt dann yn ein weyten standt
Die andren muessendt wychen all
die boeck die dulden kein im stall
Welche wyber also brangen
so sie zuo kirchen hyn sindt gangen
Von denen mag ich froelich sagen
dz sie mit dem schlepsack sint geschlagen
Sie gond zuo marckt hyn vff vnd nyder
dort kauffendts[9] nüt \ har kummens wid
Vnd streckend finger vß mit lyst
die handt die wol geringer ist
vnd fragendt wie man geb die visch
Das bersingil \ schnad vischil \ korpil
drüschil \ humrlingil \ vnd semlinlingil
vnd wie mans büt so ists zü vil
Sie fragt nür das man sehe die ring
nit das sie kauffen wel die ding
Wenn sie dry stunden vmbhar gadt
vnd biß zuo zehen gaffen stadt
biß das mans genuog gesehen hat
So kauffens vmb ein haller besen
das ist als ir geschefft gewesen
Das sie am morgen hatt getriben
wer sie da heym im hauß belyben
Sie hat versumet in dem hauß
darzuo nüt geschafft duß
Darumb ich bit euch lieben mann
wenn üwere weib so lang duß gan
Biß sie zuo letst ein besen kauffen
so sollendt ir den stil vß rauffen
Vnd ir den vber die lenden messen
zwo drey elen nit vergessen
Spricht sie lieber mann hoer vff
so bit ich dich gib noch ein puff
Laß redlich vff sie bengel regen
darnach küß sie von meinen wegen
Es muessendt starcke bengel sein
die den schlepsack nimmendt hyn
Welches weib mir ist geschlagen
die mag nym eer vff erd eriagen
Lieffends nit gon schwindelßheim
so thet der müller niendert keym
Nun lockt y e ein der andren vß
biß sie der müller sihet duß
Vnd mit dem schlepsack schlecht zuon oren
so bald sie vor der mülen woren
Von kloster frawen hab ich wunder
Die gar beschlossen sind besunder
Wie sie der müller troffen hatt
so sy doch nit gondt vß der statt
Vnd sind doch mit schlepsecken troffen
es gschicht in frylich so sie schlaffen
O müller du vnmuessiger mann
wie sahestu so groß vnruow an
Das du bschloßnen closter kinden
den schlepsack stost yn zuo den winden
das sie in dynn im closter finden
Vnd die reynen drüber fallen
du würst doch schuldig an in allen
Kein kluoger mann vff erden ist
denn der müller mit seim list
Wo ettlich frumme weiber ziehen
vnd hinder geistlich menner fliehen
An dem gewichten fryheit begeren
so kans der müller so erferen
Vnd in lüten vor dem hauß
als ob ein guoter frindt wer duß
so bald sie guckt zuom fenster vß
Mit dem schlepsack schlecht er har
vnd verwiest sie gotten gar
die tusendt schoen die vor was clar
Er ist ein rechter weiber haß
das er so schentlich beuchet das
Vnd schlecht sie also mit geferden
so sie in freyheit beschlossen werden
Der müller hatt in we gethon
Ich meyn all die sich schlagen lon
Welche er aber nit schlecht
die selben halt ich frum vnd recht
Ich wil mich kurtz verdinget han
was schelten ich hie hab gethan
Das thet ich von den boesen wyben
die frummen mir hie vber blyben
vß denen ich kein spott will triben
Ein frumme fraw ist goldes wert
als recht gethon wie man sie ert
Lob \ ere \ vnd zucht sey dir bereyt
die ein frummes hertz dreyt
Welche aber nacht vnd tag
bey den buoben im luoder lag
die schlag ich mit dem dippel sack
Die keyser seind ietz kauffleuot worde
so halte die fürsten der iuden orden
Des glych darzuo die geistlicheyt
yeder ein iüdschen seckel dreyt
Daryn er wucher pfennig leyt
Das handt sie von dem müller gelert
wo hyn man alle wasser kert
Dry zypffel handt wir zuo vns bracht
yetz handt wir vff den fierden acht
Vnd flyssendt vns das er vns werd
dann lygt ir dann vff blosser erd
Wer nit gulden hett vnd pfennig
des denckt man ietz zuon eren wenig
Denn wer ietzundt het pfennig gelt
der selb wurdt oben dran gestelt
Sy kynnendt ietz zuo sammen schatzen
gulden \ pfennig \ rallebatzen
Vnd ist der welte groeste freyd
wie das man sie zuo sammen leyt
Ob schon das landt leg in der eschen
hett er sein fründ doch in der deschen
Je kürtzere zeit wir handt zuom todt
ye groesser angst wir handt vnd nott
Das wir das weg gelt zamen lesen
ob got gefiel nit vnser wesen
Vnd wolt mit vrteil zornig richten
so wolten wirs mit pfennig schlichten
Mit gulden schmieren im die handt
als wirs vor tribben handt im landt
Wer gelt hie hat der wurdt syn fro
Ich halt es sey dort auch also
Nein dz dich drum der hagel schendt
das zeitlich guot nympt dort ein endt
Darumb durchs zeitlich gang do mit
das du gyns verschimpffest nit
Laß dir got lieber syn denn gelt
so genußstu des in ihenner welt
Wenn du ein zymlich narrung hast
wes wietest doch nach guot so fast
Darumb[10] sich rysendt dyne frindt
vnd werdendt dir im tode findt
Wenn du do ligst vnd bist schon tod
ir keiner sprech nun genad im got
Dein guot hastu schendtlich gebrucht
dein sun im todt darüber strucht
Vnd bruchts mit schanden alle sampt
so hastu dich vnd in verdampt
Darumb das du mit geltes lyst
all wasser vff dein mülle hast gerist
Wer seglen will mit allem windt
Vnd achtet syn als das er findt
Auch[11] macht im gewynlich alles guott
darumb[12] er doch kein arbeit duot
Nympt man im dz sein mit gwalt[13]
so ist er erst wider bzalt
wenn er nüt von sym behalt.
Jo frylich mag ichs froelich sagen
das biß vff vnsere alten tagen
So manch vnfletigs krut har flißt
daran sich manches mensch beschißt
Verwicklet sich so gantz daryn
das er sein lebtag dyn muoß syn
Darumb ein ieder sehe für sich
verheyssen ist ietz missenlich
Man gadt dir vor so schon vnd glat
Biß das man dich gefeßlet hat
Darnach man dich so hitzig badt
das mancher drum sein leben latt
Das wasser trybt yetzund so schnel
vnd bringt so viel kruts vngefell
Ließstu das krut nit durchyn lauffen[14]
vor leyd wurdstu den har vß rauffen
Darumb so setz den rechen für
das nur das reyn durch lauffe dir
Denn wo der wuost auch durch hyn gieng
so wicklet er sich drumb so ring
Das boeß versumpt sich selten lang
wo es im suocht ein anehang
Vnd ist so bald darumb geschehen
ee das du hettest vmb dich gesehen
Kein boeß exempel gib der iugendt
sie fliehendt sunst all zucht vnd tugendt
Man mag dem lichtlich pfiffen an
der sunst gern wil zuo dantzen gan
er gieng ee on den pfiff er dran
Darumb so wer all wyl du magst
nit das du darnach mir das clagst
So deine kinder seindt veralt
vnd achtend nit mer deinen gewalt
Auch ließst den muot wil ynnen gar
do sie noch iung dir lieffendt har
So man an galgen fiert dein kindt
vnd es dich do stondt vor im findt
Vnd bet von dir den letsten mundt
biß dir dein naß ab zuo der stundt
Das geb er dir für deinen lon
so hett er dir denn recht gethon
Ein rechen setzen für das radt
das vnreyn niemans durch hyn ladt
wie kan das selbig bringen schadt
Es wachst so manches krut im bach
so flußt er so manch krumme sach
Solt man nit dem vnkrut weren
in friden moecht sich niemans neren
Der iugendt setzt ein rechen für
vnd wer vor deinens nachpurn[15] thür
Kumpt der vnfal für dein hauß
so ist es mer denn halber vß
Setzt für den rechen nacht vnd tag
es gadt sunst leyder als es mag
Laßt nüt durch lauffen denn das reyn
das kumpt zuo guottem euch allein
Dem esel helffen clagen die
man zuo prelaten kiesset hie
Vnd gibt in ettlich herlicheit
als der gemaine empter dreit
Der clagt dan vil hept vff vnd syn
ietz ist all freyd vnd muot do hyn
seyt das ich muoß ein bischoff syn
Grosse sorg vnd engsten tragen
vff das mein scheffly nit veriagen
Werden von dem boesen geist
der sie ietz anficht aller meyst
Darumb ietzund die geistlicheit
sperber falcken bey in dreyt
Vnd vil hund ietz zücht domit
das im der duffel zucke nit
Syne schaff \ denn er ist hürt
wo im eins verzucket würdt
Das der duffel mit geferden
der von lieff mit dem schoff zuo erden
Darumb zucht er die grossen hundt
das er in iaget nach vff stundt
vnd nems im wider vß dem mundt
Vnd wo er in die lüfft entwich
so werendt do die foegel glich
Die dem duffel iagten noch
als er entran in die lüfften hoch
Darumb sindt hundt vnd vogel do
das ir die selen werden fro
So groß arbeit der arm prelat
all zeit vmb seine scheffly hatt
Das er ie wardt ein oberkeit
das ist im truwlich also leyt
Recht wie der esel vor hyn seyt
das im entpfallen wer all freyd
Als im sein sack entpfallen was
bistu wiß so merckstu das
Wie der esel clagt den sack
do er im vff der erden lag
Des glych dett auch gyr Cardinal
do er die kappon aß in zal
All tag dry das nüt beleyb
darnach er auch groß clagen dreyb
Wie das er solches brassen füllen
lidte vmb der kirchen willen
Was die welt ietz gern behalt
dar von clagt sie dann mit gewalt
die practica ist manigfalt
Die geistlicheit duots nit allein
es ist der gantzen welt gemeyn
Waran sie handt die groeste freüdt
das clagens für ein cleglichs leydt
Der clagt sich das er sitzt im radt
wie wol er dran groß freyden hat
Vnd duot die ere im dennocht wol
noch spricht er er sey trurens vol
Besser ist er herr denn knecht
wo nach die welt ietz hefftig fecht
Do selbist schucht sy groeblich dran
als leg ir nit ein herly an
Ach got es gschicht ietz allen tag
das der esel clagt den sack
Nit den er vff dem rucken dreyt
den der do vff der erden leyt
Glych als do thet die puren magt
do sy der knecht vnzymlich endackt
gar bald sie mit dem essel clagt
Wie bistu so ein grober mann
das du mich griffst so freuel an
hetstu doch vor ein ringen gethan
Zwing mich mit gewalt darzuo
ee das ich deinen wyllen thuo
Die ere will han recht so vil glimpff
Vnd ein furfechten diser schimpff
Ich thuo es nit gern das ist mein clag
yo do der sack vff der erden lag
den klagt der essel noch hüt betag
Der esel lernt ietz vnderen wyben
das sie vil grosser clagen tryben
Wie man in dieg an gewalt
yo wie dem essel der sack entpfalt
Sie werffens hindersich so wytt
vnd fieren solchen widerstreyt
Vnd lydendt so ein grosse not
das in der schleyer felt ins kodt
Ist es nit ein grosser mort
do mit sie weren hie vnd dort
Nein sprechend sie icch will ee sterben
mit lyb vnd guot vff erd verderben
Spricht man dann mein hoechster hort
vnd gibt in nur ein früntlichs wort
Glich fahendt sie do an zuo iehen
ich foercht bey got man moecht vns sehen
Lange cleyder kurtze syn
der sack ist ir gefallen hyn
daran sie hat ir groeste freyd
vnd clagts doch für ir hertze leyd
Wenn ietz die brut zuo kirchen gon
vil trehen sie verreren lon
Vnd ist der brulofft in so leyt
wie der essel selber seyt
Das er moecht nymmer troestet werden
do im der sack fiel zuo der erden
Also trurt auch die leydig brut
so es ir leyder gilt die hut
Es ist ir eben also leydt
als wenn man dem pfarrer opffer dreyt
Die welt hett sich yetz gar verkoert
das hatt sie als der essel gelert
sein clag handt sie von im gehoert
Vnd wie er clagt so clagens auch
das duot als sampt der liebe gauch
mach kein für forchstu den rauch
Ein schütz bret sol yede mülen han
wo zuo vil lieff wasser an
Das man ein deyll wyß neben ab
Glaubt mirß das ichs gesehen hab
Das mancher het lon kauffen yn
so vil des guotten frumen wyn
Het er das schutz bret fürgesetzt
so het er sich nit selb geletzt
Sie wellendts für ein erhart han
wer yetz das schutzbret ziehen kan
Vnd laßt yn lauffen wyn als bach
der het ietzund ein guote sach
An allen hoeffen bey den herren
den bruchend sie zuo grossen eren
Wer mir dry kle blat zuo her drinckt
vor fülle zuo der erden sinckt
So thuot er ein groß geutylitz
das ist der fürsten groeste wytz
Doch seindt sie es warlich nit allein
man duots ietzund in aller welt gemein
Wer also zücht das schutz bret vff
Vnd hat sein groeste sorgen druff
Das die kanten werde lere
Vnd von wein nit sige schwere
Das nit erdrinck der herre got
der vnden an dem bodem stadt
Vnnutz[16] sorg hett disser mann
den solche sorgen fechtendt an
Alle die so suffen brassen
vnd mer denn syben massen fassen
Vnd habendt dennocht nit genuog
sie leren den dor zuo den kruog
Die muoß man ietz all sammen loben
doch handts an sant Niclausen aben
In dem schuo ein narren funden
der ist in in den halß verschwunden
Vnd ist der nar kein christen nit
darumb ir ieder vff in schüt
Das er getauffet werd von in
Vnd nit vnchristlich far do hyn
Dem müller ziehendt sie das bret
das mans vor todt dreit an das bet
So ligend dann die selben kunden
am morgen me dann drythalb stunden
Vnd kynnendts gar nit fantasyen
wo sie doch vff erden lygen
Biß er sich kum selbs vber redt
das er do lyg in seinem bett
Darnach muoß er erst lang besynnen
wol fierdthalb stundt biß er würt ynen
Wie er doch sey necht schlaffen kummen
ob es der müller hab vernummen
Hilfft in denn got das sie vff stondt
vmb myttentag herfürher gondt
Sie fahend sie denn wider an
Do sie es necht gelassen han
Vnd sagendt das sie warend vol
so ichs on sagen selb sihe wol
Wir riement vns zuo diser zyt
des sich doch schammendt anderr lyt
Schandt vnd laster synd ietz eren
zuo drincken kan kein herschafft weren
Denn sie es selber tribent all
do mit kumpt alle ding in fal
Dem müller ziehendt sie das bret
das er doch für gesetzet hett
Vnd londts durch louffen alles sampt
vnd suffen das es als erflampt
Der wyn hyn yn die witz heruß
sein eigen todt heißt er ein fuß
Vnd meynt er habs wol vß gericht
so er des suffens stirbt villicht
zuo todt sich mit der kanen sticht
Von drincken sein vil mer gestorben
den sunst[17] natürlichs tods verdorben
Die welt verkort sich alle gar
Vor zeyten setzt man guttrolff dar
Gleser mit den engen kragen
yetz muoß manß in küblen dar tragen
Vnd das schutz bret ziehen vff
das der gantz bach louffe druff
Biß wir do ligen wie die schwyn
dann duncken wir vns meister syn
ya hynderem ossen bey dem wyn
Fraw kriemhilt hat den sack gspunnen
vil verthon vnd wenig gewunnen
Solt ich vom düppel sack vil schriben
wie er gespunnen wardt von weiben
Vnd dem müller heym getragen
ich moechts in einem iar nit sagen
die weiber wurden von mir clagen
Es nympt mich wunder von den herren
dz sie den müller doch nit weren
Wo für gadt ein frembder mann
der muoller laufft sie alle an
Vnd schlecht sie mit dem düppel sack
das gadt in nach denn nacht vnd tack
Dar von in schwindlet denn ir haupt
vnd werdendt irer witz beraubt
Das sie denn kummen von vernunfft
ich meyn für war der geuche zunfft
Die der müller hat geschlagen
mit ordenung will ich von in sagen
Wer nit ganntz bey synnen ist
vnd dem zuo zeit vernunfft gebrist
Oder dunckt sich weyser syn
Denn sunst fierhundert becker schwyn
Die het der düppel sack beruert
wer ein reichlichs wesen fuert
Für ieden seine yrten gyt
wie wol man im des dancket nit
Er ladet zuo im vil gesellen
die im das guetly helffen wellen
Flux vnd bald im inscht verzeren
darnach sich von den lüfften neren
Feyraben bald im geltly machen
vnd drincken das die lenden krachen
Sie tragend ietzundt hemder an
die niemans genuog betzalen kan
Es ist mit lutrem golt durch zogen
vnd oben vmb den halß gebogen
strafft mich frelich ists erlogen
Das allein das macherlon
me dann zwoelff gulden hatt gethon
Wo ich ein solchen kunden sich
von wunder muoß den fragen ich
Ob er von allen kutten kumb
so antwurt man mir widerumb
Nein er ist bey vns geboren
doch het der müller vmb sein oren
In mit dem düppel sack geschlagen
darumb muoß er die hembder tragen
Ha sta hien so merck ichs dan
das solchs der müller richtet an
Die burgers kinder sindts gewon
so bald ir elter seind dar von
Das sie niemans mer besorgen
vom oben sytzens an den morgen
Nach dem guot / so wellens borgen
Wen sie es nym bezalen kynnen
vnd mit ir arbeit nym gewynnen
So fahends an ein bart zuo tragen
vnd vber den düppel sack zuo klagen
Wer iedem wyb wil schuben kauffen
Der muoß offt ee denn zeit entlauffen
Sprich ich dann \ die mir gefelt
lyd dich mit mir ich hab kein gelt
Stuck vmb stuck \ vnd lyb vmb lyb
heisch mir kein lon mein schoenes wyb
sunst wz du wilt dein kurtz weil tryb
Nein ich spricht sie dann her für
woltstu ein solchs an muoten mir
Das ich vergebens wer dein doeren
so sag ich dann \ laß mich gehoeren
Ich bin gar nahe schier dryssig iar
vergebens gewesen auch ein dor
Stadt sie irs heyschens dann nit ab
so gyb ich ir als das ich hab
Das ich syn kum an bettel stab
hie stürbt man dran do hilfft kein lab
Wer wyber nympt vmb guot vnd gelt
vnd nit nach eren züchten stelt
vber den düppel sack der felt
Wer in geleheneten kleydren gadt
vnd todten har vff bunden hatt
Vnd sich vß dem büchßly malt
formiert im selbs ein schoen gestalt
Vnd gadt zuo kirchen gnyppen gnappen
zuo spiegel gsicht den iungen lappen
Den thuot der düppel sack gar wee
ich meyn darnach die in der ee
So sie im kuß monadt seindt
vnd lassent sehen ire kindt
Was sie mit einander tryben
der sack thuot we den selben weyben
Die zwen \ vnd dry \ vnd aber fier
Nemmen \ sprechen aber schier
Denn wo sie sprechen aber morn
wer in zuo lang \ vnd wer nit gschorn
O düppel sack \ du düppel sag
vber dich ich billich clag
Du gast so manchem vmb die oren
den du gantz machest zuon eim doren
ich hets bey meinem eyd verschworen
Wenn einer ietzundt het ein ampt
so kan ers dann glych alles sampt
Das er vor nie mochte heren
mit allem hirn nie kunde erleren
In einer nacht wardt er so kluog
ich bit dich sihe gar eben luog
Wo du ein solchen sichest an
der so wißlich handlen kan
Das er in einer stunden lert
Vnd hat kein kunst vor nie gehert
So luog ob er bestewbet sey
von dem sack der dupplerey
Wer zuo vil ein nar wil syn
vnd auch zuo vil brucht wyßheits schyn
Vil \ ist zuo vil \ vnd wurdt zuo vil
Bruch das myttel tryff das zyl
Ein düppel kan sich mit hosen decken
vnd für den hunnig hechlen lecken
Halten als ein armbrust ful
zuo weyt vff thuon sein wiests mul
Den alten gauch in nesteren finden
vnd har vff har zuo samen binden
Die sonn lon schynen in das bett
das selbig als ein düppel thet
Heffels müller \ grobe narren
vnd die vff irem syn beharren
Vnd volgendt keynem radt vff erden
auch vil zuo bald zuo herren werden
Die das graß auch wachsen hoeren
gredt müllerin lassen sich bedoeren
Sych riemen loben bey den yrten
die zech selb machen vor den wirtten
Vnd alle zeitt seindt wendt den schimpff
zuo keiner sachen suochen glimpff
Wiest grob seindt zuo aller stundt
wie der hagel in die stupffelen kumpt
Wenn die selben doerffendt sagen
das sie nit seindt zuon oren geschlagen
Von müller mit dem düppel sack
so wurdt es (glaub mir) nymmer dagk
Ich hab ein grosse clag vernummen
ach moecht ich zuo verantwurt kummen
Man clagt ietz manch parthien an
die selbig man schon ferben kan
Vnd wenn man hoert die ander schar
so ist es als erlogen gar
Ist es dann nit gar betrogen
so ists doch mer denn halb erlogen
Hie stand ich als ein frummer mann
so iederman mich claget an
So sprich ich das \ drum fuoß ich halt
man duot mir vnrecht vnd gewalt
Vnd lügt mich an \ daryn wyll ich
wie recht des selb erweren mich
Ich het ein fraw die hieß margredt
als ich ir todt ir iarzeit thedt
Do hab ich nie kein menschen geladen
das nyemans von ir leg im schaden
Nun sindt sie selber kummen har
mit so grosser zal ein schar
Das ich sie nit kundt hinder tryben
sie seindt veryrret von den weyben
das sie nit dorffen duß belyben
Wo man gredt müllerin iarzeit hatt
dartzuo ich nie kein menschen bat
Noch dennocht kommens vngebetten
das selb vor zeytten künig thetten
Wer hatt nach Salomon har gesand
das er auch har zuom iarzeit randt
Vor langen iaren in alten zeitten
ließ sich Aristoteles hie har ryten
Ja brest in schon roß karren wagen
sie wurdendt selb einander dragen
Wer ist vff erd \ der drett har hür
der nit zuom iarzeit kumpt zuo mir
Vnd dient gredt müllerin in dem todt
die wyber bringendt vil in not
Man kempfft vmb sie \ vnd ryßt sich drum
das iarzeit halt man vmb vnd vmb
Die ietzundt in den kutten woren
vnd handt mit gelubden dz verschworen
Sie wollendts iarzeits myessig gon
die selben dar zuom ersten ston
Nun hab ichs innen nit verkindt
wie wol ichs vornen daran findt
Kein iarzeit nie vff erden kam
zuo dem man groesser fliß zuo nam
All die von wybren betrogen sindt
Vnd in ir lieben worden blindt
Die handt diß iarzeit helffen bsingen
Vnd hie har myessen opffer bringen
So sag ich das vff mynen eyd
wenn ieder nur ein haller leydt
So wolt ich ein verniegen han
nit mer begeren von eim mann
Das selbig gelt \ die selbig müntz
wer mir genuog für narren zinß
Do mit er zinßbar sich erbüt
vnd von dem iarzeit schühet nüt
Nun bringendt sy ietz schuben har
mentel \ roeck \ vnd schleyer klar
fragstu denn wa in die war
Her kem \ vorgestanden were
so sag ich dir ietz solche mere
Ich setzt mich eins zuom tuochman nider
Vnd koert die bletter hin vnd wider
Do fand ich priester \ mynch vnd leyen
iunckern \ edel lüt am reyen
Als ich nun do mit lachen saß
vnd die Item all durch laß
gar bald ich wyter suochet baß
Do fandt ich manches item ston
das ich mein buch zerlacht dar von
Item herr peter \ henrich \ dummen
die geistlichen die frummen
die haben grienen arraß genummen
Vnd für dry koller rotes wat
darnach herr nicklauß priester hat
genummen funfftzehen elen rodt
Duoch \ vnd auch gelen arraß
ich sprach verstünd ich das
Nun dreyt die farb kein geistlicheit
gar bald der tuochmann mir das seyt
wie das man solchs zuom opffer dreyt
Gredt müllerin do mit begadt
vff irem iarzeit in dem todt
sprach ya wer das iarzeit nit
manch duochman hie vil armuot lyt
Mancher nympt vff borg so vil
vnd setzt im selber manich zil
das er doch nymmer halten wyll
Nun stand ich müller hie vnd sag
das sie vnbillich[18] fieren clag
Das ich begert sie darzuo zwingen
so vil zuo meinem opffer bringen
Sie thuondts in warheit vngebetten
zuom duochman seindt sie willig dretten
Vnd sindt bürg worden vngezwungen
für die falschen kotzen lungen
Doerfft ich das in der duochlyt buochen
mein opffer lüth mit nammen suochen
So wolt ich euch wol sagen das
wer bey mir vff dem iarzeit was
Das muest der lyplich düffel sein
das ich nit merckt die sachen fyn
Einer der da sitzt im radt
vnd nymmet auß ein griene wadt
Ein priester nympt ein rotes tüch
vnd stadt ein barfuoß in dem buoch
Das er zwoolff elen neme grien
vnd der prediger sammet hyn
Der Carmelyt vnd[19] Augustin
nymdt figel farben hyn
Der Chartuser heremit
vnd wie sie heyssen breyt vnd wyt
Sie syend weltlich geistlichs standt
sie alle farben genummen handt
Die ir keiner darffe tragen
nun kummendt sy vnd wellen clagen
Ich schlag sie mit dem düppel sack
das mancher vff der erden lag
Ir moegt vß meiner redt verston
das ich das byllich hab gethon
Wes schriben sy sich denn ins buoch
vnd nemmendt vß geferbte tuoch
Die ir keiner tragen dar
vnd bringens zuo dem opffer har
Vnd opfferen gredten alle sandt
me dann ir fründ gewunnen handt
Wo ein kauffmann ietz vff stadt
der selb gredt müllerin zuo opffer gadt
Wer den wyberen als hat geben
das er muoß bettlen gon dar neben
Als man manchen narren findt
das selb sind als myn opffer kindt
vnd sindt mit offnen augen blindt
Die wyber fierendt auch ein clag
das ich sie mit dem schlepsack schlag
Vmb das haupt vnd vmb ir oren
daran sie doch vnschuldig woren
Es ist wor ins tüffels nammen
welt ir euch der thadt nit schammen
So mueßt ir auch den nammen han
ir schlep seck \ dreck seck! sehen an
Ob ichs vnbillich hab gethan
so ir verfieren manchen mann
Das er seym ee wyb thuot keinguot
darzuo auch üwer muotwil thuot
Das manches frummen burgers kindt
durch euch so gar verfieret seindt
Die münch verfiert ir in den oerden
die all durch euch vernerret werden
Geistlich weltlich alle sandt
zuom opffer ir berieffet handt
Wo ir denn ietz gefangen sitzen
so bruchendt ir lüstige wytzen
Vnd handt eng getter lassen machen
als ob ich nit verstuond die sachen
Wo ich kem fur üwer hauß
das ir nit doerfften sehen vß
Vnd ich treff mit dem schlepsack
vmb die oren geb ein schlack
Die getter helffendt nit dar für
ir moessens worlichen halten mir
Kan ich die closter frawen treffen
die bschlossen etlich narren effen
Vnd gib ir ettlichen ein schlagk
vmb den kopff mit dem schlepsack
So wyl ich euch auch wartten vß
biß ir ein mal gondt in dem hauß
Denn ich wol weiß das stro im schuo
die spill im sack nit haben ruo
Vnd moegend lang nit dyn belyben
darumb ich sol vnzucht der wyben
Beschyssen mit des schlepsacks namen
die weib meyn ich die sich nit schamen
Vnzüchtig schendtlich berd zuo tryben
für wor sag ich we solchen wyben
die nit bey zucht vnd ere belyben
So ich so wyt nun kum dar hinder
so findt ich ietzundt kleine kinder
Kleine meydly von den iaren
die noch kum vß der wiegen waren
Vnd nit so guot für war ichs sag
das ich sie mit dem schlepsack schlag
Wo mir der selben eins bekumpt
so schlag ich sy vmb iren mundt
Mit dem drecksack hyn vnd har
biß sie gantz bschissen syendt gar
Mich dunckt ich hab das byllich thon
darnach laß ich die dreck seck gon
Schnel zuo iren elteren heym
sie hoerendt nit gon schwindelßheym
Man solt in geben ein strabat
so wyßt yedes was es zuo schaffen hat
Nun muoß ich weyter mich versprechen
vnd mich der falschen anclag rechen
Wenn ir nun selbs zuo opffer kouffen
vnd an die grossen glocken louffen
Vnd machendt selbs ein groß gelüt
üweren wybren zuo der zeit
Vnd merckt nit das sy euch betriegen
ein frum fraw laßt sich wol beniegen
Mit dem was ir haußwirt vermag
vnd was er gewynnet alle tag
dz thuot aber nit der wiest schlepsack
Die grosse glock muoß man ir lytten
vnd facht mit irem mann an strytten
Lieber hans nym doch eins war
wie vnser nachpurin drit da har
So schon vnd auch so suberlich
bekleydet also adelich
So du mich laßst so ellendt gon
als ob ich dir nie dienst hett thon
Oder nit so zart als sey
so du ein amptmann bist do bey
Wo die wyber kummendt zamen
so muoß ich mich syn werlich schammen
Myn nachpurin dreyt ein sammet an
so ich har in eym küttel gan
Will er ir denn kauffen nit
die groß glock ziehen an do mit
so sprichts das dich der rytten schyt
Wiltu mir nit zierden kouffen
so kan ich wol zuon münchen louffen
Zuo dem adel \ zu den pfaffen
die werdedt mir wol kleyder schaffen
Das ich auch gang wie ander lüt
ich muoß doch bzalen mit der hüt
Sie werdendt zuo dem tuochman gon
vnd mich verdretten vnd verston
Nun helff gott allen armen mannen
die man in das buoch kan bannen
Nun seind die wyber schuldig dran
das man die groß glock zühet an
Vnd also hoch anfacht das gesang
das es doch leyder weret nit lang
Denn wer mer vß gibt denn er magk
den schlag ich mit dem düppel sack
Wenn ir so reich zuom opffer gon
die weiber also scheren lon
Zuo der grossen glock euch zwyngen
was schuldt hab ich an disen dingen
Vwere wyb sind schuldig dran
die selben solt ir clagen an
Doch wenn ir kumpt vff iren schlag
so schlag ich mit dem düppel sack
was ich in aller krefft vermagk
Ich hab wol manchen also troffen
das er mir vß dem landt ist geloffen
Für war kein ander ding ich thet
das hab ich als eym muoller geredt.
Wer sich verlürt der selb sich clagt
vnd byllich seinen schaden sagt
Ließ man mir meyn guot do heym
myn essel duß zuo schwindelßheym
so thet ich auch der menschen keym
Fiegt man mir den schaden zuo
des selben glychen ich auch thu
Was hab ich doch den lütten thon
das sie mein esel nit londt ston
Sy thuondt meym essel so vil guot
das er mir nymmer guot mer thuot
Thet man im an nit so groß ere
in meyner mül noch dussen were
So bald er mir ein mal endran
do fieng ich in zuo suochen an
Vnd fandt in vff eim küssen sytzen
meyn essel von den hohen witzen
Bey mir war er von hertzen fro
wenn ich in legt ins bonen stro
Mein essel hatts hyn durch gebissen
das er ietz sitzet vff eym küffen
Sie handt im vff gesetzt ein kron
vnd gulden stuck im an gethon
So handt die fuorsten im gegeben
das er mag fürstlich fieren leben
vnd ist ein essel doch dor neben
Die burger handt in gesetzt in radt
der keiser in geadlet hatt
vnd fieret ietz adelichen stadt
Zunfftmeister \ scheffen \ oberkeit
handt sie meym esel zuo geseyt
Bym goltschmidt sitzt er in dem gaden
bey dem kremer in dem laden
Bey dem kauffmann vff der gassen
all handtwerck bey dem essel sassen
Vnd setzten in hoch oben dran
er muost den hoechsten sitz do han
yeder man gab im beuor
dem wiesten groben esels or
bey mir lag er im stall für wor
Do ich in suocht von leyen gieng
in kirchen suochen anefieng
Fand ich in oben ston im chor
vnd gab sich vß für ein doctor
Vnd hatt ein syden chor rock an
vnder in allen oben stan
Wol aber sprach ich in den stall
do wolten sie mir weren all
Vnd woltendt im bey gestanden syn
biß dennocht ich in treyb do hyn
Vnd mir zuon barfuosen entran
bald legtens im ein kutten an
vnd machten in do gardian
Zuom predigern ward er prior gemacht
vnd hattsich mit eim mantel bsacht
Das ich hett tusendt eyd geschworen
Er wer ein prediger erboren
so abenthürig was er gschoren
Die Augistiner Carmelyten
charthüser vor den alten zeitten
Hattendt in auch vff gelesen
das er mit in fuort münches wesen
vnd muost in in der schuolen lesen
Ich fand mein essel vff dem stuol
sitzen vff der hohen schuol
Vnd fieng an im hertzen sagen
hett dich der düffel vff hyn tragen
Mit kurtzen worten sag ich das
on allen zorn \ on nyd vnd haß
Das er ein grosser essel was
do er schon oben hoch dran saß
Der ley den essel zucht zuon eren
dem geistlichen kan man das nit weren
Was hab ich doch den lüthen thon
das sie myn essel nit londt gon
vnd do heim in stalle ston
So vnwerdt wurdt er wol dar neben
das sie in vmb ein sackpfiff geben
Den armen ryten \ vnd in schinden
wo sie ein wenig gelt drum finden
Der essel ist in allem standt
in allem rych in allem landt
Kummen so zuo grossen eren
das sie latin in woellen leren
Vnd hett wol me denn dreyssig ior
auch latin gelernet vor
Vnd doch nie mer begryffen kynnen
denn ia von dummen synnen
Wenn er schon gantz nüten kan
noch dennocht sitz er oben dran
vnd hatt ein sammot schuben an
Nun clag ich ietz vom leyen stadt
der mir myn essel verwenet hatt
Vnd in so erlich vff erzogen
das er myn stall duß ist geflogen
Das hat auch thon die geistlicheyt
die im an datten münchisch kleyt
das noch hüt myn essel dreyt
Jo ist es wor wie man mir seyt
denn ich hab syn keyn wyssenheit
So bald ich aber in verlor
vnd suocht in lange zyten vor
Zuo eim worseger weiß man mich
der selb sagt mir das sicherlich
Wie das mein esel wer so werdt
von iedermann vff gantzer erdt
Das es mich groeßlich wunder nam
wie er zuo solchen eren kam
Für wor ich gyn im wol der eren
für fürsten graffen vnd den herren
Für aller geistlicheit prelaten
wie wol sie mich nie darumb batten
Aber doch ist mirs ein buoß
das ich syn also manglen muoß
Ich solt myn narung mit im gewynnen
latin doerfft er nit dar zuo kynnen
Mich dunckt wenn ichs doerfft oeflich sagen
ließ man in seck zuor mülen tragen
Vnd den essel in dem stall
so stuend er baß wyt vber all
Darumb du liebster müller myn
dyn esel tryb zuom stall hyn yn
vnd luog wer dier wel reden dryn
Den selben gauch den selben doren
schlag mit dem düppel sack zuon oren
Darumb der müller fründtlich byt
das niemans hie verschmahe nit
Dise redt \ nür in der gemeyn
in sunderheyt sol treffen kein.
Gedruckt zuo Straßburg durch Mathis Hüpfuff. In dem iar als man zalt. M. Vc. vnd xv.