zählenden Schule ausgestellt. Aber diese beweisen hinlänglich, daß Plan und Leistungen derselben trefflich sind. Der Fortschritt im Zeichnen von der einfachen Skizze bis zum vollendeten Gemälde wird systematisch veranschaulicht. Wir haben jetzt offenbar ein Institut, welches die Notwendigkeit des Studiums der Kunst in Europa, wenn auch nicht ganz aufhebt, so doch den Kunstjünger wohl ausgerüstet dahin führt, daß er das höchste Ziel erreichen kann.
Georg Wilhelm Grünewald,[1] ein Sohn des Porzellanmalers Georg Andreas Grünewald, geb. in Meißen den 27. November 1749. In Dresden bildete er sich auf der Akademie zum Maler und Kupferstecher und war Schüler A. Zinggs. 1775 fand er eine Anstellung als Maler an der Meißner Manufaktur. Durch seine Arbeiten, besonders im Kupferstich, machte er sich einen Namen. Man kennt von ihm große Charakterköpfe und 14 kleinere Köpfe nach Rafael; ferner ein zart gestochenes Querfolioblatt mit Figuren und Kindergruppen (1771) und Stiche nach Bildern von dem Niederländer Berghem und von Le Moyne, dem Hofmaler Ludwigs XV. Eine Anzahl derselben ist im Besitze seines Enkels, des Fabrikbesitzers Grünewald in Meißen. Er starb am 17. April 1831.
Julius Ferdinand Grünewald,[2] der Sohn des vorigen, geb. den 1. Juli 1807 in Meißen. Er besuchte die Akademie zu Dresden und kopierte dann die Ahnengalerie der Gräfin Bülow. Später lebte er als Porträtmaler in Halle und Leipzig. Auf Veranlassung seines Vaters mußte er Modelleur und Bossierer an der hiesigen Manufaktur werden, in welche er 1830 eintrat. Erst in seinem höheren Alter nahm er die lang aufgegebene Malerei wieder auf. 1867 wurde er pensioniert und starb am 24. Februar 1880.
Ludwig Haach’s[3] Vater, Johann Samuel Haach, war
- ↑ Mannschaftsbuch der Königl. Manufaktur 1744/95. Etat derselben 1812. Fol. 37. Füßli, Künstlerlexikon 1, 490. Nagler 5, 405.
- ↑ Nach Mitteilungen seines Sohnes. Ferner Mannschaftsbuch der Königl. Manufaktur 1864 u. f. J.
- ↑ Aus dem Nekrolog Haachs von v. Waldbrühl im Cottaschen Kunstblatt 1847. S. 45–47. Wieder abgedruckt bei Andresen, die deutschen Maler-Radierer 1878. 1, 44 u. f. Cottasches Kunstblatt 1837. S. 332. 1839. S. 274, 276, 308, 332. 1840. F. 37, 132, 448. 1841. S. 384. Wiegmann s. o. Wolfgang Muller von Königswinter, Düsseldorfer Künstler aus den letzten 25 Jahren 1854. S. 42. Raczynski, Geschichte der neueren deutschen Kunst 1841. 3, 402. Dresdner literarisches Notizenblatt 1833. S. 404. Andresen, Handbuch für Kupferstichsammler 1870. 1,630. Müller, die Künstler aller Zeiten und Völker 2,328. Ludwig Richter, Lebenserinnerungen. S. 324. Meißner Wochenblatt 1842. 16. April. – Briefe Haachs im Besitze seines Neffen, des Herrn Manufakturisten Haach.
Wilhelm Loose: Lebensläufe Meißner Künstler. C. E. Klinkicht & Sohn, Meißen 1888, Seite 35. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Lebensl%C3%A4ufe_Meissner_K%C3%BCnstler.pdf/41&oldid=- (Version vom 29.12.2024)