einen Gnadenblick vom Heiland bekam, so ließ ich denselben nie recht im Herzen zu Grunde sinken, sondern mein natürlicher Hang zum Großwerden, u. andre neben mir zu verachten, brachten mich bald wieder um den genoßenen Segen. Des lieben Bruder Rislers Vorträge drangen mir oft zu Herzen, u. machten mir, wenn ich verzagen wolte, Muth zum Heiland, der auch so gnädig war, mich, wenn ich als ein armer Sünder zu Ihm kam, freundlich anzublicken, u. mir Seinen Frieden ins Herz zu geben. In einem solchen Zustand befand sich mein Herz, als ich d. 26 Oct. 1766 die Gnade hatte, in die Gemeine aufgenommen zu werden. Ich verlangte nun zwar auch nach dem heiligen Abendmahl; es gefiel aber dem Heiland, mir mein Verderben noch mehr aufzudecken, u. mich noch mehr zu einem armen Sünder zu machen. Und darein konte ich mich nicht finden. Ich versuchte aus eigener Kraft gegen das Verderben zu kämpfen, u.
: Gemein-Nachrichten - Beylagen I-IV 1788,5. , Herrnhut 1788, Seite 209. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.250_Gemein-Nachrichten_1788,5.pdf/213&oldid=- (Version vom 28.1.2025)