zu Hause zu bleiben. Da sagte mein Vater, der nun auch mit den Brüdern bekannt worden war, zu mir: Du hast immer davon geredet, du woltest zur Gemeine gehen, wenn du ein Handwerk gelernt hättest, wenn wird das geschehen? Das brachte mich zum Nachdenken, u. ich faßte den Entschluß, sobald ich würde gesund seyn, nach Neuwied zu gehen, u. da um Erlaubnis zur Gemeine anzuhalten. Dieses geschahe, u. ich kam den 30 Dec. 1764 daselbst an, u. erhielt die gebetene Erlaubnis. Ich hatte aber noch nicht den rechten Begriff von einer Gemeine Jesu, mir selbst fehlte es am armen Sündergefühl, ich hielt mich bey Nebensachen auf, sahe mehr auf andre als auf mich selbst, u. stand dadurch dem Heilande im Wege, mir das zu geniessen zu geben, was ich in der Gemeine hätte geniessen können. Daher ging es auch gleich von meiner Ankunft in Neuwied an mit mir durch viele Abwechselungen. Wenn ich auch gleich manchmal
: Gemein-Nachrichten - Beylagen I-IV 1788,5. , Herrnhut 1788, Seite 208. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.250_Gemein-Nachrichten_1788,5.pdf/212&oldid=- (Version vom 28.1.2025)