können, wenn ich in der Gemeine geblieben wäre u. mich unter die Zucht gebeugt hätte, die mir die Gemeine aufgelegt hatte. Christe Du Marter-Lamm! zeuch mich wieder zu Dir, damit ich als der größte u. ärmste Sünder doch wieder bey Dir u. Deinem Volke seyn möge. Ach! ich bitte euch alle, gebt doch eurem Heyland ein gutes Wort für mich, damit ich von Ihm u. der Gemeine von neuem Absolution erlangen möge. Denn so ofte mich in diesem Jahr der heilige Geist darauf brachte, daß ich vielleicht könte aus der Zeit gehen, weil ich doch schon ziemlich bey Jahren bin u. 56 Jahre vorbey habe; so stund mir das immer im Wege, daß ich von der Gemeine noch nicht absolvirt bin. Liebes Herze, ich erwarte dahero eine Antwort, so wie sie der Heyland u. die Gemeine vor gut finden wird. Ich habe keine Gerechtigkeit übrig bey diesem meinem Schreiben; denn ich habe es verdient, daß die Gemeine nichts mehr mit mir zu schaffen haben solte. Aber wo soll ich von euch hingehen? Die Gemeine des Lammes hat mich
: Gemein-Nachrichten 1765,2. , Herrnhut 1765, Seite 171. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.110_Gemein-Nachrichten_1765,2.pdf/175&oldid=- (Version vom 12.12.2024)