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Seite:Dresdner Geschichtsblätter Vierter Band.pdf/117

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Wehren, darein ein Knopf Instrument zu messen. (H. 191.)
Rapier mit silbernen Kreuzen und Edelgestein.
Viel Schränke voller Federpüsch. (H. 193.)
Eselschmuck, sehr stattlich; ein ganz Gemach voll.
Büxen und Pistolen; ein Gemach voll. (H. 193.)
Etlicher verstorbenen Churfürsten Büxen. (H. 194.)
Ein Gemach voll Sättel, einer Art. (H. 191.)
Viel Schränke von gestickten stattlichen Feldzeichen, Sturmhauben gestickt, Federn etc. (H. 193.)

Ein Gemach und Saal voll von Turnierrüstungen, darin viel Chur- und Fürsten scharf gerennet. (H. 190.)

Vier große schöne fürstliche Gemächer, darein die Pancket gehalten werden. Die Bette und Tische in den Schlafkammern von Marmel. (H. 191.) In jedem Gemach ein Brunnenwerk und Tresor, darein Willkomm und viel Becher. Ein silberner kleiner Ofen zum Willkomm; ein anderer von 15 Maß. Ein Reuter kömpt aus dem Tresor, praesentiert den Willkomm. (H. 191 und 192.)

Eine Schlittenkammer von schönen Schlitten, deren über 30, alles besondere Muster. (H. 190.)

3 übergulte Rüstungen, darein Churf. Christ., Fürst Hans Georg und F. Christ. zu Anhalt ein Ringrennen maintenirt.

Viel schöne Türkische Säbel, und ein Aufzug auf Türkisch armirt, auf geschnitzten Pferden, andere schöne Inventionen zu Aufzügen.

Gallery sehr lang. Schöne Gemäld. Der Stammm aller Könige und H. von Sachsen von 60 Jahr nach Christi Geburt bis auf Christianum I. Viel Scharfrennen drinnen abgemalt. (H. 187–190.)

Aus der Gallery kann man ins Schloß gehen; dabei liegt auch die Canzley.


Schloß.

Man geht erst durch ein Hof und Thor, ehe man ins rechte Schloß kommet, darinnen eine Kirche, und schöne Gebäw.


Brücke.

Ist eine schöne steine Brücken über die Elbe, wie die zu Regensburg und Prag. Daher das Sprichwort: Regensburg die schönste, Dresden die stärkeste, Prag die längeste. An dieser Brücke haben die Burggrafen zu Dhona drei Pfeiler gebawet, und einen Zoll drauf gehabt bis zu Churf. Aug. Zeiten.


Zeughaus.

Ist mit einer Mawer umbgeben. Das Geschütz stehet unden, ohngefehr 300 oder mehr Stück; darunter 12 schöne Carthauen von 50 in 60 , auch größer. Item 12 halbe Carthaunen, sonsten viel andere.

Ein Fewerwerk abgemalt von 53 000 Schüssen etc.

Ein gewaltiger Mörsel, den Chur Brand. verehret; soll über 4000 fl. kosten, wirft fast 4 Centner; etliche andere sind da, so 180 werfen.


1618.

Kunstkammer zu Dresden.

Anatomie allerhand Thiere. Pferd. Bären. Hirsch. Kranich etc.

Ein Vogel Phoenix kost 1000 fl., ist Pomeranzen farben. (H. 162.)

Schiffe von Silber, und Elephanten, so von ihnen selbst gehen, und inwendig mit Raden gezogen werden, unvermerkt. (H. 168 und 173.)

Ein Instrument von Claviren, alles von Glas. (H. 172.)

Balbiererzeug, damit Churf. Aug. die Leute selbst verbunden. (H. 166.)

Ein Pfaw von Silber, so sich ausdehnet und schreiet, prangend, als wäre er lebendig. (H. 174.)

Jochimsthal in Behmen, eine freie keyserliche Bergstadt. Evangelisch. Wie Schlackenwerd etc.

1/2 Carthaun wiegt 45 Ctr. Ein Ctr. Metall kostet von 35 in 45 fl.

Schrauben, damit Grimstein zu Gotha geschleifet worden.

5 große Gemach voll Musketen und Rohr, neben dazu gehörigen Picken, Rüstungen und aller Zubehör auf 100m Mann.

Eine schöne Wag, darin ein Mann 70 Centner und mehr kann wiegen.

Sonst hat Chursaxen das Defensionswerk aufm Lande angericht in 20m Mann, unter dem 66. Pflug, alle bewehret.

Die Besatzung in der Festung Dresden, wie ich sie gezählet, indem sie auf die Wacht gangen, 54 Mann, Helpartirer, Musqueten und Röhr etc.

Empfohlene Zitierweise:
Dr. Otto Richter (Hrsg.): Dresdner Geschichtsblätter Band 4 (1905 bis 1908). Wilhelm Baensch Dresden, Dresden 1905 bis 1908, Seite 112. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Dresdner_Geschichtsbl%C3%A4tter_Vierter_Band.pdf/117&oldid=- (Version vom 18.2.2025)