die Rechnung quum debebat, als das Schloß belagert werden sollte, dann aber beginnt sie mit dem 1. Juni 1353 und schließt mit dem letzten Mai 1354. Kann nicht der Verfasser der Erkelenzer Chronik, der, wie Herr. Dr. Eckertz nachweist l. c. S. 148 ff., im 16. Jahrhundert schrieb, einer ähnlichen Geschichtsquelle gefolgt sein? Hätten wir die erwähnte Urkunde über den Beitritt des Grafen von Loen zum Landfriedensbunde eben zur Zerstörung des Schlosses Gripichoven oder Grypenkoeven nicht, so würden wir aus unserer Rechnung, da sie nicht nach Monaten abgetheilt ist, auch nicht ersehen können, ob die Zerstörung des Raubschlosses 1353 oder 1354 stattfand. Jedenfalls ist die Beitrittsurkunde (S. Beilage Nr. III), welche mit den Worten schließt: „Gegeven in deme jaire uns heiren doe man schreyf druytzeinhundert in deme veir und vunfzichsteine jaire, des maindaichs vur Philippi & Jacobi der heyligen Apostelen“ hier maßgebend. Das Schloß kam nach mehrwöchentlicher Belagerung durch Kapitulation in die Hände der Verbündeten und wurde geschleift; die Besatzung erhielt, nachdem sie Urfehde geschworen und Schadenersatz zugesichert hatte, freien Abzug.
Statt des verstorbenen Herzogs Johann von Brabant und seines Sohnes Godart trat im Jahre 1355 Wenzeslaus, Herzog von Luxemburg, Lothringen, Brabant, Limburg und Markgraf des h. röm. Reichs dem Bündnisse bei, (v. Lacomb. III. S. 399 Anm.) Noch vor Ablauf der festgesetzten Frist beschlossen die vier Verbündeten im J. 1358 „des sundagis na andach drutzeynmissen,“ d. h. Sonntag nach Dreikönigen, also am 7. Januar, daß sie „von disme dage voirt ouch na den jairtzalen des vurschreven verbuntz alwege truwelichen ind vestlichen by eynander bliven seulen ungescheyden mit einre gantzer getruwer helpen.“ (v. Lacomb. III., 576.)
Im Jahre 1364 wurde von dem Herzog von Brabant Wenzeslaus, dem Bruder Karls IV., seiner Frau Johanna, dem Herzog Wilhelm von Jülich und der Stadt Aachen der Landfriedensbund in derselben Weise auf fünf Jahre erneuert. Nur ernannte diesmal jeder Verbündete sechs Geschworene, und zwar die Stadt Aachen die Schöffen: Christian Lewe, Sanders von Soersen, Arnolt von dem Berge, Jakob Colin „in dem marte“, Arnolt Wilden und Cuno von dem Eychhorn, von welchen jedesmal drei den monatlichen Landtag abwechselnd zu Tricht (Mastricht), Aachen und Düren zu besuchen hatte. Im folgenden Jahre traten der
Josef Laurent: Aachener Stadtrechnungen aus dem XIV. Jahrhundert. , Aachen 1866, Seite 50. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aachener_Stadtrechnungen_aus_dem_XIV._Jahrhundert.djvu/56&oldid=- (Version vom 31.7.2018)