Zum Inhalt springen

Seite:Aachener Stadtrechnungen aus dem XIV. Jahrhundert.djvu/55

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

werden. Nach Mayers Chronik S. 327, der hier, wie leider nur zu häufig, seine Quellen nicht angibt, hausten damals auf genanntem Raubschlosse die Gebrüder Ritter Goßwin und Arnold von Cevel nebst Otto von Dryele. Wo das Schloß gelegen war, wußte Meyer nicht, wir erfahren es aber aus der von dem verdienten Geschichtsforscher Dr. Eckertz, dem Sekretär des hist. Ver. für den Niederrhein, in „fontes adhuc inediti rerum Rhenanarum“ mitgetheilten Chronik der Stadt Erkelenz[1]) S. 107, wo es heißt: „Item de lapidibus Castri Gripenhoven diruti facta et extructa est porta pontis oppidi de Erckelentz anno D. 1355.“ (Aus den Steinen des zerstörten Schlosses Gripenhoven wurde das Brückenthor der Stadt Erkelenz erbaut im J. n. H. 1355.) „Item dat vurß. Slott wart anno 1353 gewonnen und nedergeworpen durch den Landfreden, daer inne waren verbonden der Bischop van Coln, der Hertoch van Brabant, der Hertoch van Guilich und van Gelxe, der Greve van Cleve, die stat van Collen und die stat van Aachen, und want (da) die stat van Erckelentz groten schaden van dem Slott gelieten hadde van den roveren, die sych daer op enthielten, darumb woirden der Stat die steine van demselben nedeworpen (niedergeworfenen) Slott gegeven und geschenckt, dar mit der Toirn (Thurm) der Brugporten inwendig der Stat gelegen gemaecht und opgebouwet is.“

In dieser Angabe finden wir unter den Verbündeten auch den Herzog von Jülich und den Grafen von Cleve, dagegen wird des Grafen von Loen nicht erwähnt. Urkundlich schloß aber der Herzog von Jülich erst im J. 1364 mit dem Herzog Wenzeslaus von Brabant und der Stadt Aachen ein Bündniß zur Aufrechterhaltung des Landfriedens, und der Graf von Cleve gehörte auch dann dem Bunde noch nicht an, wie aus einem Schreiben desselben an die genannten drei Verbündeten hervorgeht. S. Beil. Nr. IV. In dem Bruchstück unserer Stadtrechnung des Jahres 1353 kommt die Stelle vor: „It. Clos Stergin misso Coloniam quum Gripichoven debebat circumvallari“, (Clos Stergin nach Köln gesandt, als Gripichoven belagert werden sollte). Erstlich sagt



  1. Erkelenz wurde von Otto dem Großen im Jahre 966 unserm Marienstifte geschenkt, „welchem in Folge dieser Schenkung Grund und Boden des Erkelenzer Gebiets angehörte und welches nunmehr daselbst die Grundherrschaft und zwar bis zum Jahre 1794 ausübte.“ Eckertz I. c. S. 137.