Erzbischof Engelbrecht von Köln, die Stadt Köln und mehrere Ritter dem Bunde bei.
Abermals wird der Bund erneuert und auf 5 Jahre verlängert im Jahre 1369 „sant Gallen Tag“ den 16. Oktober von den Herzogen von Brabant und von Jülich und den Städten Köln und Aachen und allen Mitverbündeten. Demselben schließen sich einen Monat nachher nicht weniger als 65 Limburgische Edelleute an, die alle ihre Siegel in braunem Wachs „sunderlingen und sementlingen (sammt und sonders) an desen Brief gehangen“; von diesen Siegeln sind die meisten an der in unserm Archiv vorhandenen Pergamenturkunde noch wohl erhalten, 14 aber abgerissen.
Im Jahre 1375 wird von Neuem der Bund auf 4 Jahre geschlossen zwischen dem Erzbischof Friedrich von Köln, dem Herzog von Brabant und den Städten Köln und Aachen. Weil aber die Verbündeten die Erfahrung gemacht hatten, daß der Bund vielfach hinter seiner Aufgabe zurückgeblieben und zuletzt ganz unwirksam geworden sei und zwar bloß aus Mangel an Mitteln, um die unvermeidlichen Unkosten zu decken, so beschlossen sie in demselben Jahre, für die Dauer des Bündnisses und nicht länger, in ihren Ländern Zölle einzuführen. Es ist von Interesse, diese Zölleeinrichtung nach Urkunde näher kennen zu lernen, nicht bloß, weil der Ertrag in den späteren Rechnungen unter den Einnahmen figurirt, sondern auch, weil sie uns einen Blick in die damaligen Handelsverhältnisse unserer Gegenden gewährt. (S. Beil. Nr. V.)
Die Zölle wurden erhoben zu „Kuninxtorp“ (Königsdorf) und auf andern Straßen in dem Kölner Erzstifte, die zwischen Maas und Rhein hin- und herführten; – zu Berchheim und Birkesdorf und auf andern Straßen, in dem Lande von Jülich, „die tusschen Mase ind Ryn uyss und in geent;“ – „zu Royde ind zu der Wyden,“ (zu Herzogenrath und im Weiden) und auf andern Straßen des Landes von Brabant zwischen Maas und Rhein, jedoch in eines jeden Herrn Land nur an einer Stelle und zwar nach folgendem Maßstabe. Von jedem Pferde das am Wagen oder Karren Kaufmannsgut führt, als: Wein, Waid, Wolle, Häringe, Bückinge und andere Fische, Garn, Flachs, Leinwant, „Roede“ (rothe Farbe), Alaun, Salz, Schmalz, Schmier, Butter, Früchte z.B. Feigen, Rosinen, Mandeln, dann Wachs, Zinn, Blei, Kreide,
Josef Laurent: Aachener Stadtrechnungen aus dem XIV. Jahrhundert. , Aachen 1866, Seite 51. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aachener_Stadtrechnungen_aus_dem_XIV._Jahrhundert.djvu/57&oldid=- (Version vom 31.7.2018)