duech vur 361/2 gulden gerechent, coemen up hůndert ind 46 gulden, alsus coemen die zwey gulden duech ind diesse vyer Mechelsche duech up 200 ind 17 gulden, die coemen an peyment (d. i. Aachener Währung) up 700 ind 59 M. ind 6 S.“
Der Posten wiederholt sich wörtlich bei dem Geschenk für die Königin.
Die Tuchfabrikation war in damaliger Zeit in Aachen schon sehr bedeutend; die Zunft der Tuchmacher hatte ihr eigenes Gericht, die Vorsteher derselben, die beiden Werkmeister, nahmen einen hohen Rang in der Magistratur ein. Wir besitzen darüber eine bis jetzt noch nicht veröffentlichte sehr interessante Urkunde auf einer Pergamentrolle aus dem J. 1387, enthaltend eine Verordnung der Werkmeister und Geschworenen des Wollen-Ambachts über die Fabrikation der Tücher. Es scheinen aber die brabändischen Tücher in jener Zeit noch den Vorrang vor den hiesigen behauptet zu haben. Als im J. 1338 der Kaiserin Margaretha, der Frau Ludwigs des Baiern, Tücher geschenkt werden sollten, sahen wir zwei Abgesandte nach Lüttich und Mastricht reisen, „um dort zwei Tücher zu suchen, die sie aber nicht fanden.“ Hier werden nun der Kaiserin und der Königin neben zwei hiesigen Tüchern jeder vier Mechelsche Tücher geschenkt, die aber nur wenig höher im Preise stehen und deshalb die unsrigen nicht viel übertroffen haben können. Indessen wäre auch möglich, daß mit dem Namen „Mechelsche“ Tücher nur eine besondere Qualität bezeichnet werden sollte und dieselben ebenso wie die Gold-Tücher „Gulden Duech“ hier angefertigt wurden. Letztere müssen ihre Namen wohl von der Farbe oder, was wahrscheinlicher ist, von einer besondern Randverzierung erhalten haben. Daß solche Verzierungen üblich waren, geht klar aus der Rechnung hervor; es wird besondere Seide zu den Tüchern bereitet und die Tücher werden damit bestickt. „It. Metell Groinlings van syden zen Duechen ze bereiden 171/2 loet, (Loth), coemen up 17 M. It. Johann van Elch, de die Duech bereide 4 M.“ Was unter dieser Bereitung der Tücher zu verstehen ist, wird bei den Weinspenden näher erläutert, wo demselben Johann von Elch 3 Quart Wein geschenkt werden für das Besticken der Tücher, „It. Johan van Elch van den duechen ze bestechen.“
Der Kaiser erhält diesmal außer einer Weinspende zum sofortigen Gebrauch kein besonderes Geschenk.
Josef Laurent: Aachener Stadtrechnungen aus dem XIV. Jahrhundert. , Aachen 1866, Seite 42. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aachener_Stadtrechnungen_aus_dem_XIV._Jahrhundert.djvu/48&oldid=- (Version vom 31.7.2018)