Wir gehen zu der Betrachtung der allgemeinen Eigenschaften der Function über. Sie ist im §. 21 durch drei charakteristische Merkmale definirt:
Erstens: Sie genügt im Innern des Raumes der partiellen Differentialgleichung
(1)
Zweitens: Sie hat in der Oberfläche des Raumes überall den Werth Null.
Drittens: Sie ist im Innern des Raumes überall endlich und stetig variabel, ausser im Punkte , wo sie unendlich wird wie , wenn
Hiernach ist eine Function einerseits von den Coordinaten des Unstetigkeitspunktes, andererseits von den Coordinaten irgend eines Punktes im Innern oder auf der Oberfläche des Raumes . Wir wollen mit die Function bezeichnen, welche im Punkte unendlich wird, und mit den Werth, welchen sie im Punkte annimmt. Ebenso soll die Function sein, welche im Punkte unendlich wird, und soll den Werth bezeichnen, den sie im Punkte annimmt. Um die Punkte und als Mittelpunkte legen wir zwei Kugelflächen mit den Radien und . Den inneren Raum dieser Kugeln schliessen wir
von dem Raume aus und bezeichnen mit den Raum, der übrig bleibt. Dann sind und , sowie ihre ersten Derivirten im Innern von überall endlich und stetig variabel. Ausserdem
|[143]genügen im Innern von beide Functionen der partiellen Differentialgleichung (1). Folglich ist nach dem Satze von Green (§. 20)
(2)
wenn das Integral über die Begrenzung von erstreckt wird und die in der Begrenzung nach dem Innern von gezogene Normale bezeichnet. Die Begrenzung von besteht aus der Oberfläche des Raumes und aus den beiden Kugelflächen um und In der Oberfläche von sind und beide gleich Null, folglich liefert diese Oberfläche zu dem Integral (2) ebenfalls den Beitrag Null. Für die Kugelfläche um (Fig. 26) fällt die Richtung von mit der Richtung der wachsenden zusammen. Das Oberflächen-Element ist , wenn mit das Element auf einer Kugel vom Radius 1 bezeichnet wird. Die um gelegte Kugelfläche liefert also zu dem Integral (2) den Beitrag
Nun sind und in der Kugelfläche endlich. Ferner ist in ihr
Folglich haben wir für ein unendlich abnehmendes
und der Beitrag, welchen die Kugelfläche um zu dem Integral (2) liefert, hat für den Grenzwerth
Ebenso findet sich der Beitrag, welchen die um gelegte Kugelfläche zu dem Integral (2) liefert. Sein Grenzwerth für ist
Der in Gleichung (2) ausgesprochene Satz lautet jetzt also
|[144]
oder kürzer
(3)
D. h. die Function ist eine symmetrische Function von und von .