Romanzen vom Rosenkranz/Romanze XI: Biondetta in dem Theater
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Biondetta in dem Theater
Schwarze Damen, schwarze Herren
Wandeln durch Bolognas Straßen.
Werden sie zur Leiche gehen?
Wen bringt man so spät zu Grabe?
Kreuz und Fahne nicht getragen;
Alles strömet laut und rege,
Und die schnellen Wagen rasseln.
Nicht zur Mette oder Vesper,
Auch zu keiner Totenmesse:
Diese liest man nicht am Abend.
Nein, sie gehn zur letzten Ehre,
Trauernd all in schwarzer Farbe,
In die Runde des Theaters.
Denn die herrliche Biondette
Wird der Bühne heut entsagen,
Morgen dann den Schleier nehmen
Und der Schein unzähl’ger Kerzen
Füllet leuchtend schon die Hallen,
Und es lodern alle Herzen
In unsichtbar schönen Flammen.
All die Diamanten strahlend
Und die schwarzen Augen brennend
Reihen blendend sich zum Kranze.
Bis lebendig alle Wände
Jeder Blick ein Aug muß treffen,
Jeden Ton ein Ohr muß fassen.
So gleich einem Firmamente
Mit viel guten Sternen flammend,
Um Biondetten zu umfangen.
Da der Vorhang ruhig schwebet,
Sonne, bist du aufgegangen,
Leise Kühlung duftend wehet
Liliensäulen sich erheben
Eine Rosenkuppel tragend;
Unter einem Blumentempel
Steht Biondetta mit der Harfe.
Voll von lieblichen Gedanken,
Einer frommen Jungfrau Seele
An der Himmelspforte zagend.
Alles Licht zu ihr sich sehnet,
Alles schweigt und liebt und betet
Recht in selgem Wohlgefallen.
Also schwieg die junge Erde,
Da der Mensch, der Gottgeschaffne,
Sinnend schwankt und weint und lachte.
In ihr nur war alles Denken,
In ihr alle Herzen schlagen,
Mit ihr jedes Aug gesenket
Nun erhebet sie die Rede,
Und die tausend Hörer alle
Fühlen ihrer Lippe Beben
Still in freudigem Erwachen.
Schonend habt ihr mich vor Jahren
Aufgenommen in den Tempel,
Habt geduldet mich seit Jahren.
Wollet heute auch in Ehren
Daß mich rein ein reinrer Tempel
Aus der Künste Haus empfange.
Als ein Opfer will ich geben
Heut des äußren Lebens Fabel,
Morgen opfre am Altare!“
Und nun stieg des Tempels Schwelle.
Mit Biondetten, einsam ragend
Stand ein Fels in ödem Meere,
Rings die tausend Lichter blendend
Sanken ein, die Diamanten
Blickten schüchtern, ferne Sterne,
An dem dunklen Firmamente.
Sich umher, und keine Schranken
Schienen um den Fels zu stehen,
Als nur liebende Gedanken.
Bei dem Bildlein saß Biondette
In den weißen Arm gelehnet
Schimmerte die goldene Harfe.
Schweigend glich das Volk dem Meere,
Über dem ein Gott hinwandelt;
In Biondettens Sang und Harfe.
Und es sind des Meeres Wellen
An der Jungfrau Lied gebannet,
Weh und Wonne fluten, ebben,
Hell auf meerumwogten Felsen
Hebt sich über ewges Wasser
Ein Marienbild; des Meeres
Stern auf ihrem Haupte flammet.
Die durch Tränenwüsten
Aus der sündedunkeln Zeit
Einsam steuern müssen
Zu den hellen Küsten
Nächtlich steigt zu ihr Sirene,
Opfert Perlen und Korallen,[1]
Singt auf mondbeglänzter Schwelle
Zu kristallner Harfen Schalle:
Von des Himmels Bühnen
Engel deine Herrlichkeit;
Und aus Meeres Gründen
Steigt, dich zu versühnen,
Aber dunkle Wolken treten
Vor den Mond, das weite Wasser
Sträubt das Wogenhaar zu Berge
Vor den tosenden Orkanen.
Wie das Meer sich türme,
Stehest du in Heiterkeit;
Wie gefallne Blüten
Schütten dir die Stürme
Ach, im zorngen Elemente
Schwankt ein Schifflein notumklammert!
Leuchte, leuchte, Stern des Meeres,
Einer Mutter dich erbarme!
Ihren Säugling, den umarmend
An der Brust sie nährt zum Leben,
Schwankend selbst im Untergange.
Dir, o Meerstern, weiht sie betend
Nun zur Wogenwiege leget
Aus den sichern Mutterarmen.
„Denk, o Mutter süße,
Wie du durch die Wüste
Daß er für uns büße,
Trank er deine Brüste,
Sog er deine Milde ein.“
Schon zerbricht des Sturmes Segel,
Zucket einsam auf den Wellen,
Wo das Schiff in Nöten schwankte.
Nieder zu der Gruft der Meere
Sank das Schiff; es folgt dem Sarge
Und der Blitze Leichenfackel.
Und es suchen kleine Sterne
Einsam durch die dunklen Wasser
Nach der Mutter, ach vergebens!
„Jungfrau, Himmelstüre,
In des Todes Gründe
Senke deiner Strahlen Schein
Und helleuchtend führe
Uns zum Quell des Lichtes ein!“
An dem Himmelsdome brennet
Still des Mondes ewge Lampe;
Zu dem Felsen rauscht Sirene,
Denn sie trug das Kindlein flehend
Zu dem steilen Felsenrande,
Das die Mutter untergehend
Legte in Mariens Arme.
Trägt den Scheiternden Erbarmen,
Hat es sicher durch die Wellen
In Sirenens Arm getragen.
Aus dem wilden Elemente
Freudig aufwärts zu dem Felsen,
Ganz in neuer Lieb erwallend.
Liebvoll löst sie ihre Flechten,
Teilt die Locken sich am Nacken,
Für das Mägdlein weich ein Lager.
Setzt sich an des Bildes Schwelle
Mit dem süßen Wunderpfande
Und spricht fromm: „O Stern des Meeres,
Und nach ihren Brüsten wendet
Sich das Kind und findet Gnade;
Die es lebend hielt in Wellen,
Gab barmherzig ihm die Amme.
Über ihrem Herzen wallen,
Muß sie süße Blicke senken
Zu dem Kind in Mutterarmen.
Und dann singt sie; schlummerwebend
Und es wandeln Mond und Sterne
Leise, daß das Kind entschlafe.
„Da der Morgen wiederkehrte,
Lag ich in kristallner Kammer;
Spielten goldne Sonnenstrahlen.
Und am Mittag wiegt Sirene
Mich in glatten Muschelschalen,
Und ich schlief bis sie mich weckte
Rötet Abendlicht die Welle,
Trug sie mich in Mutterarmen
Zu dem Bilde, für mein Leben
Der Gebenedeiten dankend.
Sinnend in dem Meere schwankten,
Flocht mir durch den Traum Sirene
Ihrer Lieder heilge Schlangen.
Also in dem Tand des Lebens
Nannte sie das Kind Biondette
Ob der goldnen Flut des Haares.
Frühe lehrt sie mich zu schweben
Auf des Tanzes Wunderbahnen,
Und zu Gott die Händlein falten.
Und sie lehrt die junge Seele
Sich erschwingen im Gesange
Und mit Engeln auf der Töne
Aber endlich sprach Sirene:
‚Folge mir in meine Kammer;
Fest ist schon in dir das Leben,
Lerne nun, dich zu verwandeln!
Alle schöne Klage klagen,
Alle Freude schön erheben,
Alle Geister aufwärts tragen!
Alle Herzen sollen beben
Bannen sollst du alle Seelen
In die Kreise deines Tanzes!
Mit der Künste heilgem Zepter
Schlage an das Herz der Sklaven,
Um im Geist sie zu entlassen!‘
Also sprach zu mir Sirene,
Hüllend mich in einen Mantel,
Der sich wie der Leib der Seele
Nieder stieg ich. Tief im Felsen
Tut sich auf ein bunter Garten,
Rauschet, strömet Toneswellen
Um das Eiland aller Farben!“
Neben ihr die kleine Lampe
Ward zu einem Kranz von Sternen,
Um das Bild Mariens strahlend.
Dies erhob sich leis vom Felsen
Mit dem Felsen sank Biondette
Knieend und die Harfe schlagend.
Und die wilden Elemente
Schieden sich, sie zu empfangen;
Eine Wunderinsel prangend.
Tonumflutet vom Orchester
Trennte sich das Kunstgestade
Von dem Garten des Parterres
Auf den stillen Blumenbeeten
Blinkt der Tau der Diamanten
Und die stillen Tränenperlen
In dem Blick der schwarzen Damen.
Melodie aus allen Schranken,
Aus den Wänden tausend Kerzen,
Aus dem Boden tausend Lampen.
Von Marien niederwehend
Schürzt sich feierlich zum Zelte
In des Ölbaums grünen Armen.
Aus dem Zelte tritt Biondette,
Eingeflochten ihre Haare,
Edelstein und goldnen Spangen.
Schwer ein Schwert faßt ihre Rechte,
Von der linken Schulter wallet
Eine blutge Purpurdecke,
Und sie schürzt die Decke, sprechend:
„Den durch Gott ein Weib geschlagen,
Seht das Haupt des Holofernes,
Seht die Decke seines Lagers!
Rein sein Engel mich bewahrte,
Die ohn Sünde wiederkehret,
Nur mit Freud und Sieg beladen!“
Nun tritt sie zurück zum Zelte,
Aber rings Gesang sich hebet,
Freudig Flöt und Zimbeln klangen.
Jauchzend durcheinander wehten
Alle Töne, und es schwangen
Wie ein Wald voll Siegespalmen.
Schneller, jubelnder und heller,
Bis zu einer wilden Flamme,
Die sich wieder selbst verzehrte,
Da trat still einher Biondette
Unter weißem Rosenkranze,
Ihre Locken, goldne Flechten,
Von der Stirn zum Gürtel fallen.
Ihr ein schlichter, weißer Mantel,
An des Gürtels Silberkette
Hängt ein Brot und eine Flasche.
Ihrer Augen blaue Quellen
In der Maienglöckchen Kelche
An dem goldnen Knauf der Harfe.
Als die zarten Finger beben
Durch der Saiten goldnen Garten,
Und das Rosenfeld der Wangen.
Und sie sang ein Lied bewegend
Von dem Tode eines Lammes,
Das, die Schuld von uns zu nehmen,
Also schleiert sich in Nebel
Oft der Mond; aus keuschen Strahlen
Einen Heilgenschein sich webend,
Weint er um die trüben Tage;
Der im Spiegel klarer Wasser
Stumm sein Sternbild angesehen,
Grüßt es scheidend im Gesange.
„Lebet wohl, ich will mich wenden
Will die reine Tochter Jephtas
Weinen um die jungen Tage!
Weinen um den Schein des Lebens,
Weinen um den Duft des Kranzes,
Scheine, als des Opfers Flamme!“
Und nun wendet sich Biondette
Trauernd zu dem Felsenpfade,
Der bald sichtbar, bald verstecket
Wo der Steg zu Tal sich wendet,
Stand sie grüßend mit der Harfe,
Ferne Sehnsuchtsklänge sendend
Zu verlaßnen Frühlingstalen.
Und der Herden Glocken stammeln,
Und die Abendlieder schweben
Klagend aus der Büsche Schatten.
Sie geleitend steigt am Felsen
In der Tritte Spuren senket
Dämmerung den ernsten Mantel.
Aber schaut! Nun steht Biondette
Hoch am dunklen Tor des Waldes,
In die Welt, die sie verlassen:
„Lebet wohl, ihr falschen Farben,
Eitler Tränen Regenbogen,
Sterne, die mit falschem Glanze
Meine Tränen sollen wachsen,
Daß sie mit den bittren Wogen
Ganz mein Irdsches überwallen,
Bis die Schuld ist hingenommen.
Geh ich gleich der Tochter Noä,
Kleide mich in schwarzer Farbe,
Wie der Rabe ausgeflogen.
Kleide schwarz mich gleich dem Raben,
Und so traurig auf den Wassern
Schwebte, bis sie abgeronnen.
Schleire mich mit weißer Farbe
Gleich der Taube, die als Bote
Das dem Friedensbaum entsprossen.
Sei gegrüßt, du Tag der Gnade!
Durch den Friedensbogen Gottes
Will ich zu den Vätern wallen
Aber in den Wald nun senket
Sich die Sonne, und mit Flammen
Scheint Biondetta rings umgeben,
Schwarz geschleiert, nur ein Schatten.
Schweigen rings die Flöten alle,
Und ein Chor von Hörnern schwebet
Klagend auf im Widerhalle.
Und das Volk lauscht tief beweget,
Spielet, die nicht auszusprechen,
Lieder durch die goldne Harfe.
Und so stille war die Menge,
Daß man hört die Tränen fallen
Und die bangen Herzen schlagen.
Wie ein Kahn auf stillem Meere
Mondumspielet träumend wanket
Und der Fischer hingestrecket
Also waren alle Schmerzen
In Biondettens Lied entschlafen,
Scheiden kann sie von den Herzen,
Die in Wunderträumen wandeln.
Und füllt sinkend sich mit Wasser;
Nacht ist’s und der Mond bedecket,
Und der Mann starb unerwachet.
Aber weh! nicht so die Schmerzen,
Hier im süßen Schlafe starben,
Wie der Fischer, Mond und Nachen.
Um Biondetten wird es heller:
„Wehe, wehe, das sind Flammen!
Schreiet alles im Theater.
„Feuer! Helfet!“ schreit Biondette. –
„Stürzet das Gerüst zusammen,
Ist sie nimmermehr zu retten“:
Nach den Türen, zu den Treppen
Stürzen alle Herrn und Damen,
Und die Menge des Parterres
Will sich wogend überschlagen.
Hohe Leitern; Herrn und Damen
Drängen sich, hinab zu klettern,
Und hinauf die Herrn Soldaten.
Dieser will sein Liebchen retten
Jener, der die Frau will heben,
Wird umklammert von dem Manne.
Und die duftgen Cicisbeen
Müssen gar zu harter Strafe
Wie die nassen Katzen jammernd.
Denn den Fliehend entgegen
Springen schon die Wasserstrahlen;
Wer im Feuer nicht kann leben,
Schreien, Weinen, Fluchen, Beten,
Steigen, Klettern, Ohnmachtfallen,
Trommelschlag und Brandtrompeten,
Wagenrasseln, Glockenschlagen.
Kapuziner, Domnikaner
Sich in braun, schwarz-weißer Kutte,
Wassereimer eilig langend.
Doch die mutigen Studenten
Stürmen die papiernen Felsen,
Niederreißend rings die Lampen.
Oben an des Hauses Decke
Hört man schwere Äxte fallen,
Niederstürzend Fluten Wassers.
Und schon ordnet sich die Menge,
Massen bilden sich und Straßen,
Alles stehet, geht und kehret,
Aber unter den Studenten
Achtet einer nicht der Flammen;
Er hat gar ein wildes Wesen,
Gleichet einem Salamander.
Den umkrachten alle Sparren,
Doch er kehrt und trägt Biondetten
In den dunklen, harten Armen.
Da er eilet in die Szene,
Dich, Maria! Rette, rette
Mich von ihm in Jesus Namen!“
Da springt von der offnen Decke
Kühn ein Jüngling, wütend packet
Doch der stehet ganz in Flammen.
Alle Glut zu ihm sich wendet,
Und wie auch die Wasserstrahlen
Auf ihn stürzen, wills nicht helfen,
Und wie Wirbelwinde drehen
Zu ihm hin sich alle Flammen,
Die wie Haare um ihn wehen,
Wenn er also gräßlich lachet.
Eine lange Zeit gestanden,
Da das Feuer rings geendet,
Und das Volk schrie laut: Mirakel!
Da ein Priester zu ihm sprenget
Ward er, allen zum Entsetzen,
Nur ein Häuflein dunkler Asche.
Und das Volk kniet ringsum betend.
Von der Höhe des Theaters
Und es schallt ein lautes: Amen!
Fromme Litaneien betend,
Ziehn die Mönche still gepaaret,
Und die hilfreichen Gewerke
In des Hauses weiter Leere
Schallet das Geträuf des Wassers;
Rings die stummen Wachen stehen
Bei dem wilden Schein der Fackeln.
Staunend um das Häuflein Asche;
Den die Flamme hat verzehret,
War der beste Kandidate.
Er war Famulus des Lehrers,
Bis die rufenden Pedellen
Sie zur Heimkehr laut ermahnen.
In den Weihewasserkessel,
Den die Mönche stehn gelassen,
Des verbrannten Freundes Asche.
Und dann ziehen die Gesellen,
Die geliebte Urne tragend,
Trost sich singend, von der Schwelle,
Schweigend steht das Haus. Es sehen
Durch die Öffnungen des Daches
Stille nieder Mond und Sterne,
Traurig spiegelnd in dem Wasser.
Als sie nannte Jesu Namen,
Ließ der fürchterliche Retter
Sinken sie aus seinen Armen.
Bei ihr kniet mit seinem Schwerte
Hat er sorglich sie gebettet,
In den himmelblauen Mantel.
Er verließ im Lärm den Kerker,
Er war’s, der den Sprung gewaget
Aus des Räubers dunklen Armen.
Da es stille war, erhebet
Sich Biondette, und den Mantel
Schlingt sie um sich, von der Erde
Spricht, sich zu Meliore wendend:
„Sei gegrüßt! In Jesu Namen
Hast du mich von ihm gerettet
Und gehütet in dem Schlafe.
Asche war ich, und zu Asche
Soll ich einstens wieder werden,
Wenn erfüllet sind die Tage.
Für dich hab ich heut gebetet,
Und du hast für mich gebetet
Jetzt in dringenden Gefahren.
Du hast liebend mich gerettet
Aus des ewgen Todes Banden,
Bald in übervollem Maße.
Laß die Sinne untergehen,
Liebe nicht, was irdisch schwanket;
Die du irdisch angesehen,
Hier auf dieser öden Stelle
Wird es einstens göttlich tagen.
Sieh, es haben schon die Sterne
Ihrem Strahl den Weg gebahnet.
Eine Jungfrau wird entsagen,
Werd ich durch dich auferstehen
Aus der irdschen Leibesasche.
Und du wirst die Asche nehmen,
Weil die Schlange wird zertreten
Von des Weibes heilgem Samen.
Was in Träumen ich gesehen,
Hab ich alles dir gesaget;
Zu unendlich großen Gnaden.
Wir gehn auf demselben Wege;
Lasse uns im Geiste wallen,
Lasse uns nie Abschied nehmen,
Da geendet sie die Rede,
Konnt er nicht den Blick ertragen;
Also mächtig war ihr Wesen,
Daß er schweigend ging von dannen.
„Lob sei Gott dem Herren! Amen!“
Und das öde Haus erbebte,
Widerhallend: Amen, Amen!
Amen! sprachen Mond und Sterne,
Und da sie verließ die Schwelle,
Riefen rings die Wachen: Amen!
Anmerkungen des Herausgebers
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