2) Lateinischer Grammatiker aus ganz später Zeit, bekannt durch einen bei Keil in fünf Hallenser Programmen (1872–1877) und zuletzt GL VII 320–362 abgedruckten Tractat Audacis de Scauri et Palladii libris excerpta per interrogationem et responsionem, erwähnt von späten Schriftstellern, wie Iulianus von Toledo (GL V 317, 21. 318, 13) und dem Zusammensteller des Liber glossarum (vgl. Goetz Abh. Sächs. Ges. d. Wiss. XIII 266), benutzt von Baeda, Aldhelmus u. a. Der Tractat berührt sich in seinem ersten Teil mit Victorinusde arte gramm. (in letzter Linie wohl auf Terentius Scaurus zurückzuführen) und de metr. et hexam., in seinem zweiten mit Probi instituta artium (aus dem sonst nicht bekannten Palladius stammend), hat aber auch einiges Eigentümliche. Vgl. Keil GL VII 317–319. Jeep Zur Gesch. der Lehre von den Redetheilen 85ff. (der die Beziehung zu Scaurus anzweifelt).