MKL1888:Quast
[499] Quast, Ferdinand von, Architekt, geb. 23. Juni 1807 zu Radensleben bei Ruppin, bezog 1825 die Universität Berlin, widmete sich dann der Architektur, wurde 1843 Baurat u. Generalkonservator der Kunstdenkmäler des preußischen Staats und starb 11. März 1877 auf seinem Gut Radensleben. In seiner amtlichen Eigenschaft prüfte und verbesserte Q. die Restaurationsprojekte, fertigte auch selbst derartige Pläne und leitete speziell die Restaurationen der Liebfrauenkirche zu Halberstadt und der Kirche zu Gernrode. Sein Grundsatz war, das historisch gewordene Bauwerk als solches in seiner Erscheinung zu erhalten, einzelne Teile nur dann zu beseitigen, wenn sie ältere und bessere verdeckten. Er gab Agincourts „Sammlung von Denkmälern“ (Berl. 1840) und Inwoods „Erechtheion“ (Potsd. 1843) deutsch heraus und schrieb unter anderm: „Die altchristlichen Bauwerke von Ravenna“ (Berl. 1842); „Die romanischen Dome des Mittelalters zu Mainz, Speier, Worms“ (das. 1853); „Die Entwickelung der kirchlichen Baukunst des Mittelalters“ (das. 1858). Von den „Denkmalen der Baukunst in Preußen“ erschien nur eine Abteilung: Das Ermeland (Berl. 1862–64, 24 Tafeln). Mit H. Otte gab er die „Zeitschrift für christliche Archäologie und Kunst“ (Leipz. 1857–60, 2 Bde.) heraus.
[693] ✽ Quast, Pieter, holländ. Maler und Radierer, geboren um 1600 zu Amsterdam, bildete sich nach Frans Hals und Brouwer, wurde 1634 in die Lukasgilde in Haag aufgenommen und starb daselbst zwischen 1645 und 1647. Er malte Bauernszenen, Trinkgelage, Barbierstuben, Schlägereien, aber auch Gesellschaftsstücke und elegante Kostümfiguren, welche von den Sammlern sehr gesucht sind.