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MKL1888:Papierwäsche

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Papierwäsche“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 12 (1888), Seite 682
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Papierwäsche. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 12, Seite 682. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Papierw%C3%A4sche (Version vom 19.02.2025)

[682] Papierwäsche, aus Papier oder besser aus Papier in Verbindung mit einem Gewebe hergestellte Wäschestücke, namentlich Kragen und Manschetten, welche die leinene Wäsche täuschend nachahmen. Zur Herstellung der P. benutzt man dünne sogen. Kartons, hauptsächlich aus Holzschliff, welchem zur Erleichterung der Appretur etwa 20 Proz. erdiger Stoffe beigemischt werden. Soll die Wäsche allein aus Papier erzeugt werden, so überzieht man die Kartons auf einer Seite mittels großer Handbürsten oder Streichmaschinen (s. Tapeten) mit sogen. Email (Stärkekleister mit Kreide, Blanc fixe etc.); im andern Fall klebt man sie mittels Kleisters, dem etwas Leimwasser zugesetzt ist, auf feines Gewebe auf oder benutzt den Papierschirting (s. d.) und überzieht letztern mit obiger Appreturmasse. Nach dem Trocknen werden die Kartons in einem Walzenkalander appretiert, d. h. geglättet, und, wenn kein Schirting gebraucht, mit Hilfe eines mitdurchlaufenden Musselinstreifens oder einer gemusterten Gaufrierwalze gewebeartig gemustert. Daraus folgt das Ausschlagen der Manschetten etc. mittels Ausschlageisen von der Gestalt der verlangten Teile, das Aufkleben kleiner Leinwandstücke für die Knopflöcher, Ausschlagen der letztern auf Lochmaschinen und endlich das Einpressen der Ziernähte, Muster etc. sowie das Umbiegen der Ränder ebenfalls auf besondern Maschinen. Die Schirtingpapierwäsche wird auf dieselbe Weise fabriziert, nur mit dem Unterschied, daß das Aufkleben der Leinwandstücke für die Knopflöcher in Wegfall kommt.