MKL1888:Lami
[431] Lami, Mohammed ben Osman, berühmter türk. Dichter, blühte unter Soliman d. Gr. und starb 1531 in Brussa. Außer prosaischen Werken, die zum Teil Übersetzungen der persischen Werke Dschamis sind, verfaßte er vier große epische Gedichte, deren Stoffe der persischen Sage entnommen sind: „Wamik und Asra“ (bearbeitet von Hammer-Purgstall, Wien 1833), „Wîs und Ramin“, „Absal und Selman“ und das „Ferhâdnâmeh“ (bearbeitet von Hammer-Purgstall, Stuttg. 1812, 2 Bde.). Eine Anzahl kleinerer Gedichte von L. hat Pfizmaier unter dem Titel: „Verherrlichung der Stadt Bursa“ (Wien 1839) in deutscher Übersetzung veröffentlicht.
Lami, Eugène Louis, franz. Maler, geb. 12. Jan. 1800 zu Paris, bildete sich unter Gros, Horace Vernet und in der École des beaux-arts aus, widmete sich anfangs der Lithographie, bereiste dann Rußland, England, Spanien, Italien und die Krim und malte vorzugsweise Aquarellbilder aus dem Leben der höhern Gesellschaft, aber auch historische Bilder von geschickter Auffassung und elegantem Kolorit. Zu jenen gehören mehrere Szenen nach Alfred de Musset, der verlorne Sohn und die beiden im Luxembourg befindlichen: ein Abendessen im Schauspielsaal in Versailles und Inneres einer Kirche sowie mehrere Szenen aus dem Volksleben der Russen. Die bedeutendsten seiner Historienbilder sind: Karl I. auf dem Weg zum Gefängnis (im Luxembourg), Maria Stuart bei der Leiche Darnleys, Abdankung der Maria Stuart (Aquarell), die Schlacht an der Alma (1855), das Attentat des Fieschi (historisches Museum in Versailles), die Schlacht bei Hondschoote 1793 (Museum zu Lille), die Kapitulation von Antwerpen u. a. Durch einen mehrjährigen Aufenthalt in England wurde er noch mehr zur Aquarellmalerei hingeführt, worin er ebenfalls mit Leichtigkeit und Gewandtheit eine große Zahl von Bildern lieferte.
[556] Lami, Eugène Louis, franz. Maler, starb 20. Dez. 1890 in Paris.