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MKL1888:Elzevir

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Elzevir“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Elzevir“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 5 (1886), Seite 588589
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Elzevir. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 5, Seite 588–589. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Elzevir (Version vom 11.04.2021)

[588] Elzevir (Elsevier, lat. Elzevirius), Buchdruckerfamilie. Ludwig E., geb. 1540 zu Löwen, verließ der religiösen Wirren wegen seine Vaterstadt und errichtete 1580 in Leiden ein Buchhändler- und Buchdruckergeschäft; er starb 1617. Das erste von ihm gedruckte Buch trägt den Titel: „Drusii Ebraicarum quaestionum sive quaestionum ac responsionum libri duo, Lugdunensi, MDLXXXIII“. Den höchsten Glanz erreichte die Druckerei der E. unter Bonaventura und Abraham E. von 1622 bis 1652, ersterer ein Sohn, letzterer ein Enkel Ludwigs. Die aus dieser Periode stammenden Elzevirschen Drucke sind die geschätztesten. Das Geschäft zu Amsterdam ward von Ludwig E., einem Enkel des ersten Ludwig, 1638 errichtet und kam nach dessen Tode durch Kauf großenteils an den Buchdrucker und Buchhändler Adrian Moetjens im Haag. Ein Urenkel, Peter E., errichtete ein Geschäft in Utrecht und starb 1696. Die Elzevirschen Ausgaben des Vergil, Terenz und andrer römischer Klassiker sowie des Neuen Testaments, des Psalters etc., mit roten Lettern geziert, der Nachfolge Christi von Thomas a Kempis sind Meisterwerke der Typographie in Bezug auf Korrektheit und Schönheit. Die Elzevire haben mehrere [589] Kataloge ihres Verlags veranstaltet; der letzte, von Daniel E. (Amsterdam 1674), umfaßt auch viele nicht von den Elzeviren selbst gedruckte Schriften. Die sogen. Elzevirschen Res publicae sind nicht sämtlich Elzevirsche Drucke. Vgl. Adry, Notice sur les imprimeurs de la famille des E. (Par. 1806); Berard, Essais bibliogr. sur les éditions des E. les plus précieuses (das. 1822); Nodier, Théorie des éditions elzéviriennes, in seinen „Mélanges tirés d’une petite bibliothèque“ (das. 1829); Ch. Pieter, Analyse des matériaux les plus utiles pour de futures annales de l’imprimerie des E. (Gent 1843; 2. Aufl., das. 1858) und „Annales de l’imprimerie E.“ (Leipz. 1853); A. de Reume, Recherches sur les E. (Brüss. 1847); Willems, Les E. (das. 1880); „Catalogus librorum officinae Elsevirianae“ (Petersb. u. Leipz. 1880).