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MKL1888:Blanckenburg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Blanckenburg“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Blanckenburg“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 2 (1885), Seite 1003
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Blanckenburg. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 2, Seite 1003. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Blanckenburg (Version vom 28.02.2025)

[1003] Blanckenburg, Moritz Karl Henning von, konservativer Politiker, geb. 25. Mai 1815 auf dem Familiengut Zimmerhausen in Pommern (Kreis Regenwalde), besuchte das Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin und studierte daselbst die Rechte und Staatswissenschaften. Nachdem er am Gericht zu Stettin und am Kammergericht in Berlin gearbeitet hatte, trat er 1843 aus dem Staatsdienst, um die Verwaltung der väterlichen Güter zu übernehmen. Daneben war er auf den Kommunal- und Provinziallandtagen vielfach thätig und wurde 1851 in das Abgeordnetenhaus gewählt. Seitdem gehörte er diesem, dann auch dem norddeutschen und deutschen Reichstag bis 1873 ununterbrochen an. Gleich bei seinem Eintritt in das parlamentarische Leben schloß er sich der äußersten Rechten (damals Fraktion Gerlach) an, und dieser Partei blieb er in allen Phasen der Entwickelung Preußens treu. Allmählich ward er ihr parlamentarischer Führer. Als Bismarck nach dem Krieg 1870/71 den Kampf gegen die römische Hierarchie begann, sich den Liberalen näherte und die Gesetze über Schulaufsicht, Zivilehe u. a. vorlegte, zog sich B. vom politischen Leben gänzlich zurück, da er diese Wendung des ihm seit langem befreundeten Reichskanzlers nicht billigen konnte, ihm aber auch nicht entgegentreten mochte.