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Es pocht in festlich hoher Freude

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Rudolf Lavant
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Titel: Es pocht in festlich hoher Freude
Untertitel:
aus: Eichenlaub und Fichtenreis
Herausgeber: Wilhelm Achilles
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1901
Verlag: Verlag von Wilhelm Achilles
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Erscheinungsort: Leipzig-Eutritzsch
Übersetzer:
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Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons,
S. 01–02
Kurzbeschreibung:
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Bild
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Bearbeitungsstand
fertig
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[1]

Stiftungsfeste u. Jubiläen.
1. (1868.)

     Mel.: Sind wir vereint zu guter Stunde etc.

     1. Es pocht in festlich hoher Freude ein jedes Herz in diesem Saal, es bricht aus jedem Auge heute mit vollem Recht ein stolzer Strahl, denn was in dunklen, trüben Tagen wir kühn gewagt, es brach sich Bahn; verstummt sind alle bangen Fragen – die schwerste Arbeit ist gethan.

     2. Ein reges turnerisches Leben, das aller trägen Ruhe Feind, hat uns in männlich-ernstem Streben und jugendlicher Lust geeint. Wir fragten nicht nach Rang und Titel, nach jung und alt, nach arm und reich: Ob feiner Rock, ob grober Kittel – das treue Herz macht alles gleich.

     3. Des Sommers dumpfe Wetterschwüle hat uns vom Platze nicht gescheucht, es hat des Herbstes strenge Kühle nicht den entschlossnen Sinn gebeugt. Der Winter kam, doch auch ein Retter: der Halle Bau vollendet war und schützte gegen Sturm und Wetter die wackre obdachlose Schaar.

     4. Die Eisesblumen, an den Scheiben emporgeblüht, wir sahn sie kaum; ein keckes, rasches, frisches Treiben durchwogte unsrer Halle Raum. An solcher ernsten Arbeit Segen hat auch nicht [2] Einem es gefehlt; es ward in aller Kräfte Regen der Leib geschmeidig und gestählt.

     5. So wachse denn, du junge Eiche, in Sonnenschein und Sturmgebraus, und breite schirmend deine Zweige noch über unsre Enkel aus. Der Geist, der stets in uns gewaltet und der zu Männern uns erzog, sorgt, daß er nimmermehr erkaltet – der gute Geist, er lebe hoch!