Wir müssen’s glauben, doch ist’s schwer zu fassen
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Wir müssen’s glauben, doch ist’s schwer zu fassen
Daß in des einen kurzen Jahres Frist
Der Vierte schon von uns geschieden ist,
Der Vierte schon auf immer uns verlassen;
Am Schwersten aber geht’s dem Herzen ein,
Daß grade Dich im Weihnachtskerzenschein
Zum letzten Male lebend wir gesehen.
Erschüttert standen wir an Deiner Leiche
Du warst ja immer für den Freundeskreis,
Was für den grünen deutschen Wald die Eiche.
Um eines Hauptes Länge hat der Starke,
An den sich auch der Kühnste nicht gewagt,
Gesund und fest, so schien’s, im tiefsten Marke.
So oft von unsern Eichen wir gesungen,
Den Eichen „frei und unerschütterlich“,
Sah auch ein Jeder frohen Blicks auf Dich
Wer, wenn nicht Du, bracht’ es zu hohen Jahren?
Doch daß kein Blick im Buch der Zukunft las
Und alle Kraft vergänglich wie das Gras,
Wir haben schmerzlich es an dir erfahren.
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Wir sahn den Sturm, der ihre Krone bog,
Und als das schwere Wetter sich verzog,
Lag sie entwurzelt und gefällt am Boden.
Es konnte Nichts aus Deiner Not Dich retten,
Ist, daß nur Eins den Freunden übrig bleibt –
Zu Deiner Mutter sorglich Dich zu betten.
Ihr starkes Kind bringt man zu ihr getragen;
Es liegt ein tiefer Sinn in diesem Wort,
In dieses Riesen breiter Brust geschlagen.
Er ist sich gleich von Jugend auf geblieben,
So gut und treu und harmlos wie ein Kind,
Wie es die Stärksten noch am Ersten sind,
Es ist vorbei. Wir nagen mit den Zähnen
Die Lippen wund in unterdrücktem Schmerz;
Es wird uns allen winterlich ums Herz
Und heiß im Auge brennen uns die Thränen.
Wenn man in solcher Stunde überdenkt,
Wie Viele wir nun schon hinabgesenkt ...
Schlaf wohl, Du Riese mit der Kinderseele!