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Der Carfunkel (Hebel, 1803)

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Siehe auch: Der Karfunkel (Werkausgabe 1834)
Textdaten
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Autor: Johann Peter Hebel
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Titel: Der Carfunkel
Untertitel:
aus: Allemannische Gedichte, S. 50–68
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1803
Verlag: Macklots Hofbuchhandlung
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Erscheinungsort: Karlsruhe
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Quelle: Commons
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Der Carfunkel.

     Wo der Aetti Tuback schnätzlet, se lueget en d’ Marei
fründli und bittwis a: „Verzelis näumis o Aetti,
weisch so wieder, wie necht, wo ’s Chüngi het welle vertschlofe!“
Drüber rucke ’s Chüngi, unds Anne Bäbi und d’ Marei

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mit de Chunklen ans Licht, und spanne d’ Saiten, und striche

mittem Schwärtli ’s Rad, und zupfen enander am Ermel.
Und der Joppi nimmt e Hampfle Liechtspöhn, und sezt si
nebene Liechtstock hi, und seit: „Für das willi sorge.“
Aber der Hans Jerg lit e lange Weg überen Ofe,

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lueget aben und denkt: „Do obe höri’s am beste,

und bi niemes im Weg.“ Druf, wo der Aetti si Tuback
gschnitte het, und ’s Pfifli gfüllt, se chunnt er an Liechtspoh,
und hebt ’s Pfifli unter, und trinkt in gierige Züge,
bis es brennt; druf drukt er ’s Füür mit de Fingeren abe,

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und macht ’s Deckeli zu. „Se willi denn näumis verzehle,“

seit er, und sizt nieder, „doch müender ordeli still sy,
aß i nit verstuun, ebs us isch, und du dört obe,
pack di vom Ofen abe! Hesch wieder niene ke Platz g’wüßt?
Ischs der z’wohl, und g’lustt’s di wieder no nem Carfunkel?

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Numme ken, wie selle gsi isch, woni im Sinn ha:
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     ’s isch e Plätzli näume, ’s goht weder Ege no Pflug druf,
Hurst an Hurst scho hundert Johr und giftigi Chrüter,
’s singt kei Trostle drinn, ke Summervögeli bsuecht sie,
breiti Dosche hüete dört e zeichnete Chörper.

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’s wär ke ungschickt Bürschli gsi, sel seit me, doch het er

zitli ’s Wirthshus g’liebt, und über Bibel und Gsangbuch
sin em d’ Charte gsi am Samstig z’ Nacht und am Sunntig.
Flueche het er chönne, ne Hex im rueßige Chemi
hätt si bsegnet und bettet, und d’ Sternen am Himmel hen zittert.

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’s het e mol im grüene Rock e borstige Jäger

zug’luegt, wie sie spiele. Mit unerhörte Flüeche
het der Michel Stich um Stich und Büeßli verlohre.
„Du vertlaufsch mer nit!“ seit für si selber der Grünrock;

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d’ Wirthene hets ghört, und denkt; „Was gilts, ’s isch e Werber!“

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’s isch ke Werber gsi, der werdets besser erfahre,

wenn der Michel g’wibet het, und ’s Güetli verlumpet.
Was het ’s Stroßwirths Tochter denkt? Sie het em us Liebi
Hand und Jowort ge, doch nit us Liebi zum Michel,
nei zu Vater und Mutter, es isch ihr Willen und Wunsch gsi.

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Sellen Oben ischs in schwere Gidanke vertschlofe,

selli Mittnacht hets e schwere bidütseme Traum gha.
’s isch em gsi, es chömm vo Staufe füren an d’ Landstroß;
an der Landstroß goht e Chapeziner und betet.
„Schenket mer e Helgli, Her Pater, wen der so gut sy!

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Bini nit Bruut? ’s cha sy ’s het güti Bidütig.“
[54]

Landsem schüttlet si Chopf der Pater, und unter der Chutte
lengt er e Hampfle Helge. „Do zieh der selber ein use!“
Seits, und wo nes zieht, se lengt’s in schmutzigi Charte.
„Hesch echt ’s Eckstei-Aß? ’s bidütet e rothe Carfunkel;

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’s isch ke gute Schick!“ – „Jo weger,“ seit es, „das hani!“

Wieder seit der Pater: „Weisch was, o Brüütli, zieh’ anderst!
Hesch echt Siebe Chrütz?“ – „Jo weger!“ seit es und süfzget. –
„Tröst di Gott, zieh anderst, ’s cha sy die dritti isch besser!
Hesch e blutig Herz?“ „Jo weger!“ seits und lot’s falle. –

55
„Jez zieh no ne mol, ’s cha sy, di Heilige chunnt no!“

„Ischs der Schuflebueb?“ – „I weiß nit, bschauet en selber!“ –

[55]

„Jo de hesch en! Tröst di Gott! Er schuflet di abe.“
So het’s im Kätterli traumt, und so hets selle mol gschlofe.
Stroßwirths Tochter, was hesch denkt, und hesch mer en doch g’no?

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Jo, es het jo müeßen und gseit: „Ins Here Gotts Name!

No de siebe Chrützen und hinterem blutige Herze
chunnt mi Heilige, wills der Her, und schuflet mi abe.“
Z’erst hätt’s möge go. Wohl mengmol het zwor der Michel
wieder gspielt und trunken, und gflucht, und ’s Kätterli ploget.

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Mengmol isch er in si gange, wenn ’s en mit Thräne

bittet het, und bette. Ne mol se seit er: „Jez willi
mit dee akkordieren, und d’ Charte willi verflueche:

[56]

Soll mi der T… hole, so bald i eini me arühr!
Aber ins Wirthshus gangi, und ’s Wirthshus chani nit mide.

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Grums und hül, so lang de witt, ich cha der nit helfe!“

     Het er ’s Erst nit ghalte, sen isch er im Andere treu gsi.
Woner ins Wirthshus chunnt, se sitzt mi borstige Grünrock
Hinterem Tisch, selb dritt, und müschlet d’ Charten, und rüeft em:
„Bisch e Cammerad, se chumm, se wemmer eis mache!“

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„Ich nit,“ seit der Michel, „Bas Margreth leng mer e Schöpli!“

„Du nit?“ seit der Grün, „Chumm numme, biß de di Schoppe
trunke hesch, und ’s goht um nüt, ’s isch ebe für Churzwiil!“
„He,“ denkt bynem selber der Michel, „wenn es um nüt goht,

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sel isch jo nit g’spielt,“ und sezt si richtig zum Grünrock.

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’s chunnt e Chnab ans Fenster mit lockiger Stirnen, und rüeft em:

„Meister Michel, uffe Wort! Der Stroßewirth schikt mi.“
„Schik en wieder,“ seit er, „i weiß scho, was er würd welle.
Wer spielt us? und was isch Trumpf? und gstoche das Eckstei!“
Druf und druf! Z’lezt seit der Grünrock: „Los, de spielsch glückli!

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Wemmer umme Chrützer mache?“ — „Sel isch jez eithue,“

denkt der Michel, „Gspielt isch gspielt, und Mintwege!“ seit er.
„Chömmet“ rüeft der Chnab, und pöpperlet wieder am Fenster,
„Nummen uf en einzige Wörtli!“ — „Loß mi ung’heit jez!
Chrütz im Baum, und Schufle no! Und no ne mol Schufle!“

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Und so gohts vom Chrützer bis endli uffe Dublone.

     Wo sie ufstöhn, seit der Grünrock: „Michel, i cha di
jez nit zahle! Nimm mi Ring[WS 1], ’s cha sy er isch mehr werth!“
’s dritmol chlopfts am Fenster: „O Michel chömmet, wil’s Zit isch!“
„Loß en schwetze, seit der Grünrock, wenn er nit goh will!

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Nimm du do mi Fingerring, und wenn de ke Chrützer

Geld deheim, und niene hesch, es cha der nit fehle.
Wenn der Ring am Finger steckt, und wenn de in Sack lengsch
alli Tag emol, se hesch e bairische Thaler.
Nummen an kem Fyrtig, sel wotti der selber nit rothe.

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Chasch mi witers bruche, se rüef mer nummen! I hör di.
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Heißi nit Vizli Buzli, und hani d’ Ohre nit bymer?“
     Sieder briegget d’ Frau deheim im einseme Stübli,
und list in der Bibel und im verrißene Bettbuch,
und der Michel chunnt und schändet: „Findi di wieder

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an dim ewige Betten und dunderschießige Hüle?

Lueg do, was i gunne ha, ne rothe Charfunkel!“
’s Kätterli verschrickt: „O Jesis,“ seit es, „was siehni!
’s isch ke guete Schick!“ – und sinkt dernieder in Ohmacht.
     Wärsch doch nümme verwacht, wie menge bittere Chummer

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hättsch verschlofen, armi Frau, wo diner no wartet!

Jez wirds tägli schlimmer. Uf alle Merte flankiert er,

[60]

goht uf jedi Chülbi, und wo me ne Wirthshus bitrittet,
z’ nacht um Zwölfi, Vormittag und z’ oben um Vieri,
sizt der Michel do, und müschlet trüglichi Charte.

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’s Chind verwildert, ’s Güetli schwindet, Acker um Acker

chunnt an Stab und d’ Frau vergoht in bittere Thräne.
Goht er öbbe heim, gits schnödi Reden und Antwort.
„Chunnsch du Lump?“ Und so und so – Mit trunkene Lippe
fluecht der Michel, schlacht si Frau. Jez muß er zum Pfarrer,

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jez vor Oberamt, und mittem Haschierer im Thurn zu.

Goht er schlimm, se chunnt er ärger, wennem der Vizli
Buzli wieder d’ Ohre striicht, und Gallen ins Blut mischt.

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     So währts siebe Johr. Emol se bringt en der Buzli
wieder usem Thurn, und „Allo göhn mer ins Wirthshus,

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eb de heim chunnsch mit de Streiche, wo sie der ge hen!

Was der d’ Frau zum Willkumm präglet, wird di nit brenne.
Los, de duursch mi, wenn i dra denk, ’s möcht ein versprenge,
wie’s der goht, und wie der d’ Frau di Lebe verbittert –
So ne Ma, wie du, wo ’s Tags si Thaler verthue cha!

130
Glückli bisch im Spiele; doch no nem leidige Sprüchwort,

mittem Wibe hesch’s nit troffe, chani der sage.
Wärsch ellei, wie hättsch’s so gut, und lebtisch so rüeihig!
’s pin’get di, i sieh ders a, und d’ Odere schwelle.

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Trink e Schlückli Brentewi, er chüeltder di Jast ab!“

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     Aber d’ Frau deheim, mit zsemegschlagene Hände

sizt sie uffem Bank, und luegt dur Thränen am Himmel:
„Siebe Johr und siebe Chrütz!“ so schluchzget sie endli,
„’s wird mer redli wohr, und Gott im Himmel wells ende!“
Seits und nimmt e Buch und betet Todesgidanke.

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Drüber schnellt der Michel d’ Thür uf, und fürchterli schnauzt er:

„Hülsch au wieder, du heschs nöthig, falschi Canali!
Sur-Chrut choch mer!“ ’s Kätterli seit: „’s isch niene ke Füür meh.“
„Sur-Chrut willi! Lueg i dreih der ’s Messer im Lib um.“ –
„Lieber hüt, as morn! De bringsch mi untere Bode

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ei Weg wie der ander, und ’s Büebli hesch mer scho g’mordet.“ –

„Di soll der Dunder unds Wetter in Erds-Boden abe verschlage!“
seit’s und zukt, und sinnlos trümmlet ’s Kätterli nieder:
„O mi bluetig Herz,“ so stöhnts no lisli im Falle,
„Chumm, o Schuflebueb, do hesch mi, schufle mi abe!“

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Jez der Michel furt, vom schnelle Schreken ergriffe,

lauft ins Feld, der Bode schwankt, und ’s raßlet im Nußbaum.
„Vizli Buzli roth mer du!“ So rüeft er. Der Buzli
hinterem Nußbaum stoht er, und chunnt, und frogt en: „Was fehlt der?“
D’ Käth’ri hani verstoche, jez roth mer, was i soll mache!“ –

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„Isch das alles?“ seit der Buzli. „Weger de chasch ein
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doch verschrecken, aß me meint, was Wunder passiert seig!
Närsch, jez chasch im Land nit bleibe, ’s möcht e Verdruß ge.
Isch nit dört der Rhi? Und chumm, i will di bigleite,
’s stoht e Schif am Gstad!“ – Jez stige sie ehnen im Sunggäu

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frisch ans Land, und quer dur’s Feld. Im einseme Wirthshus

brennt e Liecht. „Mer wen doch luege, wer no do inn isch,“
seit der Grün, „wer weiß de chasch der d’ Grille vertribe!“
     Aber im Wirthshus sitze no spoti nächtligi Gselle,
und ’s goht vornen a mit Banketieren und Spiele.

165
„Chrütz isch Trumpf! Und no ne mol! Und chönnetder die do?

Gstoche die! und no ne Trumpf! Und – gstoche das Herzli!“

[65]

’s warnet scho uf Zwölfi. O will mit lokiger Stirne
jez ke Chnab erschine? Nei weger! Michel, es endet!
O, wie spielsch so sölli ungschickt? Gstoche das Herzli,

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lengt em tief in d’ Seel, und alli mol, wenn er e Stich macht,

wiederholts der Buzli, und wirft im Michel e Blick zu.
’s schlacht scho Zwölfi us. Mit alliwil schlechtere Charte
spielt er allwil schlechter, und zahlt afange mit Chride.
’s schlacht e Viertel uf Eis. Jez lengt er mit g’ringletem Finger

175
frisch in Sack: „Wer wechslet no ne bairische Thaler?“

Schlechti Münz, Her Michel! er lengt in glasige Scherbe,
thut e Schrei, und luegt mit Gruus und Schrecke der Grün a.

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     Aber der Buzli leert si Brenntewi-Gläsli und schmazget:
„Michel, chumm jez furt, der Wirth würd wellen ins Bett goh!

180
’s chömme hüt viel Gäst, sie hen e lustige Fyrtig.

Isch nit Ludwigstag, der fünfezwenzigst Augusti?
Dreih am Ring, so lang de witt, de bringsch en nit abe!“
O, wie het der Michel g’lost – e lustige Fyrtig;
O wie het er d’ Füeß am Tischbei unte verchlammert!

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’s hilft nit lang, und thut nit gut. Mit ängstlichem Bebe

stoht er uf, und seit ke Wort, und goht mittem Buzli,
vornen a der Grün, und an de Ferse der Michel,
wie ne Chalb im Metzger folgt zur bluetige Schlachtbank.

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Oebbe ne Büchseschuß vom Wirthshus stellt en der Buzli.

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„Michel, seit er, lueg es stoht kei Sternli am Himmel!

Lueg, der Himmel hangt voll Wetter über und über!
’s goht kei Luft, es schwankt kei Nast, es rührt si ke Läubli,
und du bischmer au so still! De wirsch doch nit bette!
Machsch der öbbe d’Uerthe? Gell ’s Leben isch der verleidet?

195
Wie de meinsch! Di Wahl isch schlecht, i muß ders bikenne.

Se do hesch e Messer, i ha’s am Blotzemer Mert g’chauft!
Hau der d’ Gurgle selber ab, se chost’s di ke Trinkgeld!“

*               *
*

So verzehlt der Aetti, und mit engbrüstigem Othem

[68]

seit jez d’ Muetter: „Bisch bal ferig? Mach mer die Meidli

200
nit so z’förche, ’s sin doch nummen erdichteti Mährli!“ –

„Jo, i bi jo ferig!“ erwiedert der Aetti, „dört lit er
mit sim Ring im Dorneghürst, wo d’ Trostle nit singe.“
Aber d’ Marei seit: „O Muetter, wer wird em denn förche!
Denksch, i merk nit, was er meint, und was er will sage?

205
Jo, der Vizli Buzli, das isch die bösi Versuchung.

Lokt sie nit, und führt sie nit in Sünden und Elend,
wenn e Mensch nit bete mag, und folgt nit, und schafft nüt!
Und der lockig Chnab isch gueti Warnig im Gwisse.
O, i chenn mi Aetti wohl, und sini Gidanke!“


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Rlng