BLKÖ:Schlik, Franz Heinrich (I.) Graf
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
---|---|---|---|
korrigiert | |||
<<<Vorheriger
Schlik, Wappen |
Nächster>>>
Schlik, Franz Heinrich (II.) Graf | ||
Band: 30 (1875), ab Seite: 116. (Quelle) | |||
[[| bei Wikisource]] | |||
in der Wikipedia | |||
Franz Joseph Heinrich von Schlick in Wikidata | |||
GND-Eintrag: 129266787, SeeAlso | |||
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
| |||
|
Leopold Anton Joseph’s [S. 126] aus dessen zweiter Ehe mit Maria Josepha Gräfin Wratislaw. Franz Heinrich erbte das Majorat von seinem obgleich zweimal verheiratheten, doch ohne Kinder gebliebenen Oheim Franz Joseph [S. 108, Nr. 16]. Er wurde im Jahre 1715 k. Kämmerer, 1720 Hofrath bei der kön. böhmischen Hofkanzlei, 1741 Oberstlandmarschall und 1743 erster Landtags-Commissär im Königreich Böhmen. Zur Zeit der Occupation Böhmens durch Karl VII., als viele des höheren böhmischen Adels von ihrer rechtmäßigen Königin abfielen, ist Graf Franz Heinrich ein treuer Anhänger der Kaiserin Maria Theresia geblieben. Bei Gelegenheit der Krönung Maria Theresia’s wurde der Graf zum St. Wenzel-Ritter geschlagen. 1743 erhielt er auch die geheime Rathswürde. Um diesem treuen Edelmanne einen sichtbaren Beweis ihrer Gnade zu geben, gestattete ihm die Kaiserin, am Krönungstage selbst ihr zu Ehren ein Ballfest zu veranstalten, dem sie beiwohnte und welches mit großer Pracht im Trauttmansdorff’schen Palaste in der Altstadt zu Prag stattfand. Professor Adam Wolf gibt in seinem „Hofleben Maria Theresia’s“ folgende, Franz Heinrich Schlik betreffende Stelle aus dem Tagebuche des Fürsten Joseph Khevenhüller: „Den 9. Januar (1766) verschied an einem Stockkatarrh der geheime Rath Graf Heinrich Schlik, einer der gelehrtesten und beredsamsten Cavaliere, die ich gekannt, den aber sein Leichtsinn und unordentliche Haushaltung dahin gebracht, daß er wegen großen Schulden mit einer kleinen, für die Alimentation ausgeworfenen Summe seine alten Tage auf dem Lande zubringen und sein Leben auf der Majoratsherrschaft Kopidlno kümmerlich beschließen mußte“. Der Graf übte auch das Münzrecht aus, aber es sind von ihm nur Ducaten und Thaler von dem einzigen Jahre 1759 bekannt, welche auf Tafel LIX, Nr. 504 und 505, der bereits mehrerwähnten „Beschreibung böhmischer Privatmünzen und Medaillen“ abgebildet sind.
Schlik, Franz Heinrich (I.) Graf (Staatsmann, geb. 28. Februar 1696, gest. 9. Jänner 1766), von der Schlackenwerther Linie, ein Sohn- Wolf (Adam). Aus dem Hofleben Maria Theresia’s (Wien, Gerold, gr. 8°.) S. 364. – Arneth (Alfred Ritter). Maria Theresia’s erste Regierungsjahre (Wien, 8°.) Bd. II, S. 248 u. 521.