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BLKÖ:Mahlknecht, Karl

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Mahlknecht, Edmund
Band: 16 (1867), ab Seite: 284. (Quelle)
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Mahlknecht, Karl (Kupferstecher und Photograph in Wien). Zeitgenoß. Ein tüchtiger Künstler seines Faches, der bereits im Jahre 1834 in der Wiener Kunstausstellung mit einem Blatte: „Friedrich der Streitbare“, gestochen nach Rahl, zu schönen Hoffnungen berechtigte. Nur selten gelangte ein und das andere Blatt seiner Hand in die Oeffentlichkeit. Herausgeber dieses Lexikons glaubt gehört zu haben, daß M. k. k. Kammerkupferstecher sei und seine Blätter nur in den seltensten Fällen aus jenen Kreisen, für die sie zunächst bestimmt waren, herauskamen. Von den wenigen ihm bekannt gewordenen Blättern ist er im Stande anzuführen: „Ein Ideal“, in Stahl gestochen, auf der Kunstausstellung in Wien im Jahre 1835; – „Eine Schlafende“, nach Agricola, in der Ausstellung des Jahres 1845; – mehrere Bildnisse, und zwar: „Ihre Kais. Hoheit die Frau Erzherzogin Sophie“, nach Schrotzberg; – „Se. Kais. Hoh. den Herrn Erzherzog Palatin Joseph“; – „Der Dichter Lenau“; – „Der Dichter Adalbert Stifter“; – „Maria Pokorny“; –“Isabella Zápolya“; – „Gräfin Crescence Széchényi“; – „Gräfin Rosa Szapáry“, die letztgenannten vier sämmtlich nach Barabás; – „Ihre Kais. Hoh. die Frau Erzherzogin Hildegarde“, nach Schrotzberg; – eine Folge von „Idealen Frauenköpfen“ für die Taschenbücher „Iris“ und „Huldigung der Frauen“, nach Gemälden und Zeichnungen von Adolph Theer, Karl Mayer, Albert Decker, N. v. Barabás, Eduard Ender u. A.; – mehrere Genrebilder für die obgenannten Taschenbücher, und zwar: „Ein Stelldichein“, nach Zeichnung von Karl Mayer; – „Rosenzeit“, nach Ebendemselben; – „Der Orientale“, nach Ed. Ender; – „Mathilde“, nach Ebendemselben; – „Á nagyidai vajda“, nach Barabás; – [285] „Der Sohn der Haide“, nach Ebendemselben; – „Die Brieftaube“, nach Ebendemselben; – „D’ Bleamerl-Brockerin“. nach H. Henriette Kärgling, u. m. a. In den Jahren 1848,1849 und 1880 ging aus seiner Hand eine Folge von Mignon-Porträten der Heerführer und Helden der kaiserlichen Armee, wie „Radetzky“, „Graf Lamberg“, „Hess“, „Jellachich“ u. A., hervor. Seit einigen Jahren hat M. jedoch die Arbeiten in Stahlstich aufgegeben und sich der Photographie zugewendet, in welcher er, da es ihm an künstlerischem Blick nicht fehlt, thatsächlich sehr schöne Arbeiten geliefert, unter denen die Folgen der Costumebilder der berühmtesten Künstler beiderlei Geschlechts der beiden Wiener Hofbühnen vor Allem hervorzuheben sind, und ebenso durch den Farbenton wie durch Modellirung der Abconterfeiten sich auszeichnen. Die seit 1860–1866 von Joseph Bermann zusammengestellten „Verzeichnisse aller in Oesterreich erschienenen Kunstsachen“, welche eine (die fünfte) Abtheilung des vom Vereine der österreichischen Kunsthändler herausgegebenen „Oesterreichischen Cataloges“ bilden, geben über Mahlknecht’s Arbeiten nach dieser Richtung ausführliche Nachweise. Was seine Leistungen als Kupfer-, richtiger Stahlstecher betrifft, so ist namentlich unter seinen früheren Taschenbuchblättern manches Mittelgute, vielleicht auch Mittelmäßige zu finden, wie es sich bei dergleichen Dutzendarbeiten leicht von selbst erklärt; aber in seinen Bildnissen hat er wohl manches treffliche Blatt geliefert, und zeichnen sich Bildnisse, die eine künstlerische Behandlung erforderten, durch einen correcten und fleißigen Grabstichel, durch große Aehnlichkeit des Gegenstandes und eine überaus zarte und doch nicht kraftlose Behandlung aus. Ein ganz allerliebstes Blatt ist seine „Bleamerl-Brockerin“ nach einem Gemälde der Malerin Henriette Kärgling.

Pietznigg, Mittheilungen aus Wien (Wien, 8°.) Jahrg. 1834, Bd. III, S. 201. – Verzeichnisse der Kunstwerke, öffentlich ausgestellt im Gebäude der österr. kaiserlichen Akademie der bildenden Künste bei St. Anna, im Jahre 1834, S. 4, Nr. 13; 1835, S. 5, Nr. 31; 1845, S. 4, Nr. 13; 1847, S. 5, Nr. 38 u. 39. – Frankl (L. A. Dr.), Sonntagsblätter (Wien, 8°.) IV. Jahrg. (1845), S. 310. –In älteren Kunstkatalogen erscheint M. öfter Malknecht geschrieben; er selbst schreibt sich auf seinen Photographien Mahlknecht.