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BLKÖ:Bermann, Joseph

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 1 (1856), ab Seite: 321. (Quelle)
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Bermann, Joseph (geb. in Wien 18. Juli 1810). Ist der Sohn des Jeremias Bermann (geb. zu Oesdorf in Weststphalen 1770, gest. zu Wien 2. Jänner 1855), der 1807 nach Wien kam und diese Stadt zum bleibenden Aufenthalte wählte. Indem sich Jeremias 1811 zuerst mit seinem Schwiegervater Eder associirte, übernahm er 1816 dessen Kunst- und Musikalienhandlung ganz, trat 1836 mit seinem Sohne Joseph in Compagnie und übergab diesem 1847 ganz das Geschäft. Joseph hatte sich seit frühester Jugend in der Handlung des Vaters beschäftigt, wurde 1846 vom nied.-östr. Handelsgerichte zum Inventurs- und Schätzungscommissär, Ende 1846 von seinen Collegen zum Gremialvorstande und vom nied.-östr. Gewerbvereine zum Secretär der Abtheilung für gewerbliche Zeichnung gewählt. Letztere Stelle legte er 1852 nieder, wurde aber 1855 wieder in den Verwaltungsrath und zwar als Archivsverwalter gewählt. Außerdem war und ist er auch bei der Leitung anderer Vereine, wie von 1846–1849 im Ausschusse des Männergesangvereins, dann als Cassier des Alterthumvereins in Wien thätig. – Sein literarisches Wirken bewegte sich, außer mehreren im Gremial-Interesse an die Handelskammer erstatteten Gutachten, theils im Fache der Jugendschriften, deren mehrere anonym im eigenen Verlage erschienen, theils im Belletristischen, indem er Gedichte, Recensionen u. dergl. größtentheils unter dem Pseudonym Benno Phisemar, zerstreut in Zeitschriften und Taschenbüchern während der letzten 10–15 Jahre drucken ließ. Eine Fortsetzung der 1848 begonnenen und seitdem durch die Zeitverhältnisse unterbrochenen von B. verfaßten „Bildlichen Statistik“ ist vorbereitet.

M.
Oestr. National-Encyklopädie von Gräffer u. Czikann, (Wien 1835, 6 Bde.) I. Bd. S. 277. VI. Bd. Suppl. S. 368. – Wiener Conversationsblatt (vormals Theater-Zeitung). Herausgeg. von Ad. Bäuerle. 1855. S. 43 [über Jeremias Bermann].