BLKÖ:Griess, Franz Freiherr
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 5 (1859), ab Seite: 334. (Quelle) | |||
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[335] Malcontenten und in den Revolutionskriegen gefochten; den Feldzug 1805 in Südtyrol, jenen von 1809 in Italien und Ungarn mitgemacht. Im letzteren Jahre war er bereits Major im Inf.-Reg. Nr. 27. In Preßburg hatten die Franzosen am 8. Juli 1809 die Verschanzungen der alten Au vor der Stadt angegriffen und das auf Vorposten aufgestellte Landwehrbataillon Clary in die Flesche zurückgeworfen, in welche sie bereits selbst eindrangen. In diesem Augenblicke befahl Griess dem Unterlieutenant Pürker, die fliehende Mannschaft zu sammeln, selbst aber warf er sich mit einer kleinen Abtheilung von 25 Mann dem überlegenen Feinde, den überdies noch das von seiner Artillerie unterhaltene Kartätschenfeuer unterstützte, mit solcher Zuversicht entgegen, daß er aus der Verschanzung herausgeworfen und jeder weitere Versuch desselben, die Schanz wieder zu nehmen, solange hintangehalten wurde, bis GM. Bianchi mit Verstärkung herbeieilte. So wurde die Schanze und durch diese der Brückenkopf gerettet. Corporal Hirzer seines Bataillons hatte den feindlichen Commandanten gefangen genommen, und so war der Feind nicht volle 5 Minuten Herr des Brückenkopfs gewesen. Griess wurde für diese That im J. 1810 mit dem Ritterkreuze des Mar. Theresien-Ordens ausgezeichnet. Im Feldzuge der Jahre 1813 und 14 war G. bei der Armee von Innerösterreich eingetheilt und zeichnete sich bei Vertheidigung der Feistritzer Brücke und der zweimaligen Erstürmung des Dorfes so aus, daß er in Folge dessen zum Oberstlieutenant vorrückte und zum ersten italienischen leichten Bataillon eingetheilt wurde. Nach Auflösung desselben (Oct. 1816) wurde er im Inf.-Reg. Nr. 45 eingetheilt. G. hat 13 Feldzüge mitgemacht, in denselben in 15 Hauptschlachten, bei 2 Belagerungen und in vielen kleineren Gefechten mit Auszeichnung mitgewirkt. Er starb, 49 Jahre alt, in Verona.
Griess, Franz Freiherr (Oberstlieutenant und Ritter des Mar. Theresienordens, geb. zu Mecheln in den Niederlanden um 1760, gest. zu Verona 23. Dec. 1819). Trat am 16. März 1782 als Fourier in die österr. Armee, wurde 1. Juli 1788 Adjutant im Inf.-Reg. Prinz de Ligne Nr. 30 (jetzt FM. Nugent), am 5. Mai 1793 Oberlieut., 10. April 1799 Capitänlieutenant im leichten Bataillon Karl Rohan Nr. 2 und wurde nach desselben Auflösung (Sept. 1801) im Inf.-Reg. Nr. 26 eingetheilt. Bereits hatte G. gegen die Brabanter- Hirtenfeld (J. Dr.), Der Militär-Maria-Theresien-Orden (Wien 1857, Staatsdruckerei, 4°.) S. 1041 und 1747. – Oestr. Militär-Konvers.-Lexikon. Herausg. von Hirtenfeld u. Dr. Meynert(Wien 1851 u. f.) II. Bd. S. 796. – Freiherrn-Diplom vom 17. Jänner 1814. – Wappen. In Roth und Blau quergetheilter Schild. Im oberen rothen Felde ein aufgerichteter gekrönter Löwe, in der rechten Pranke ein zum Streite gerichtetes blankes Schwert haltend, beseitet in den oberen Schildeswinkeln mit zwei goldenen Sternen. Im unteren blauen Felde auf grünem Grunde eine silberne Burg mit zwei gezinnten Thürmchen, geschlossenem Thore; über der Burg ein goldener Stern. Den Schild deckt die Freiherrnkrone, auf derselben drei gekrönte Helme, auf dem rechten, nach innen gekehrten erhebt sich zwischen zwei Lorbeerzweigen ein Schwert mit goldenem Griff, auf dem linken, gleichfalls nach innen gekehrten, steht der Löwe des obern Feldes, auf dem mittleren, in’s Visir gestellten, ein goldgekrönter schwarzer Adler mit ausgebreiteten Fittigen und Klauen.