BLKÖ:Csáky von Keresztszegh, die Grafen von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
---|---|---|---|
korrigiert | |||
<<<Vorheriger
Csajághy, Alexander |
Nächster>>>
Csáky von Keresztszegh, Emanuel Graf | ||
Band: 3 (1858), ab Seite: 37. (Quelle) | |||
[[| bei Wikisource]] | |||
in der Wikipedia | |||
Csáky von Keresztszegh in Wikidata | |||
GND-Eintrag: [1], SeeAlso | |||
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
| |||
|
Johann von Túrócz, einer der ältesten Chronisten Ungarns, leitet diese Familie von dem ungar. Heerführer Szabolts ab, der eine Burg Chák (Csák, Tschák) in der Szaboltser Gespannschaft auf dem Platze erbaute, wo noch jetzt die Ruinen der Burg Csákwara zu sehen sind. Der Ursprung der Familie reicht somit nachweisbar 7 Jahrhunderte zurück, so daß im 13. Jahrhunderte die Nachkommen und Stammgenossen des Heerführers Szabolts nicht blos in dem an der Theiß gegründeten Hauptstamme, sondern auch in mehreren abgesonderten Zweigen in der Abaujvarer, Scharoscher, Zipser, Trentschiner Gespannschaft und in andern blühten. Das Schloß Keresztszegh, von welchem die heutigen Grafen Csáky den Beinamen führen, erhielten mit dem Schlosse Adorjan in der Biharer Gespannschaft die zwei Brüder Nikolaus, Temescher Obergespann, später Woiwode von Siebenbürgen, und Georg, Obergespann der Szekler, von dem Könige Sigmund im J. 1401 zum Geschenke. Der Grafentitel kam, nach den gewöhnlichen Angaben, 1560 in die Familie, doch erst in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts bedienten sich dessen beständig die Csáky’s. Die Ahnentafel der Familie, so weit sich dieselbe aus den nicht übereinstimmenden Angaben zusammenstellen läßt, ist nach Lehotzky folgende: Dominikus (1265); – Stephan I., Comes de Temes et Bihar; – Georg; – Stephan II.; – Nikolaus, Vaivoda (1405); – Franz († 1448); – Benedikt († 1493); – Ladislaus I.; – Demokrit; Gemalin: die Schwester des polnischen Königs Stephan Bathory; – Ladislaus II. († 1579); Gemalin: eine Gräfin Balassa; – Stephan III., berühmt als Feldherr des Sigmund Bathory, nahm der Erste den Beinamen Keresztszheg an († 1605); Gemalin Anna Wesselenyi; – Stephan IV. Gemalin: Eva Forgách de Ghymes: – Stephan V. († 4. Dec. 1699); erste Gemalin: Margaretha Lónyai; zweite: Klara Melith; dritte: Maria Barkóczy; von seinen drei Frauen hatte er 25 Kinder; von den acht Söhnen, darunter Emmerich (s. d.) und Nikolaus (s. d.), pflanzten Sigmund, General Georg auch Gregor (geb. 1677, † 1741) (s. d.) und Johann den Stamm fort. – A. Von Sigmund (s. d.) stammte Anton I. († 1764); Gemalin Anna Gräfin Berenyi; – von diesen Johann Nepomuk und Anton II.; Gemalin: Josepha von Szuniegh: – von diesen: Anton III. Bruno (geb. 6. October 1788); Gemalin (seit 1809): Anna Becsey Freiin von Hajnaczkeö († 21. Nov. 1851); aus dieser Ehe stammt Graf [38] Adalbert Bela (geb. 18. April 1821) – Anton III. Bruno besaß auch einen Bruder Stephan (geb. 20. Aug. 1789, gest. 26. Mai 1829), kön. ung. Statthaltereirath, vermält (seit 1819) mit Ludmilla Gräfin von Lazansky (geb. 1800); aus dieser Ehe stammen zwei Söhne: Graf Ladislaus (geb. 21. Dec. 1820), schloß sich im J. 1848 der Bewegungspartei an, wirkte energisch in ihrem Interesse und flüchtete sich nach dem Untergange derselben in’s Ausland; – und Graf Gabriel (geb. 27. März 1825) und zwei Töchter: Gräfin Giszella (geb. 23. Nov. 1823, vermält (seit 14. Nov. 1843) mit Gustav Grafen von Königsegg- Aulendorf u. Gräfin Jarolta (geb. 20. Nov. 1828). – B. Von den drei Söhnen des Generals Grafen Georg auch Gregor: Georg, Anton und Johann (s. d.) hatten die zwei letzten Nachkommenschaft. – Von Anton stammte Emanuel (gest. 23. Dec. 1825) (s. d.) Gemalin: Maria Gräfin Szirmay aus dieser Ehe stammt: Graf Theodor I. (geb. 1798); Gemalin (seit 1828): Klara von Roll; – aus dieser Ehe stammen drei Söhne: Graf Alfred (geb. 1829); Graf Theodor II. (geb. 1833), Lieutenant, und Graf Joseph (geb. 1835) und zwei Töchter: Gräfin Hedwig (geb. 1830) und Gräfin Gabrielle (geb. 1832). – Graf Theodor I. hat drei Brüder und drei Schwestern; Erstere: Graf Emanuel (geb. 1802); – Graf August (geb. 1804), k. k. Oberlieutenant; Gemalin (seit 1836): Iphigenie Freiin von Tóth Pronay; und aus dieser Ehe: Graf Arthur (geb. 1837); – und der dritte Bruder: Graf Rudolph (geb. 1808); Gemalin (seit 1834): Fanny von Janitsary; – die Schwestern: Gräfin Maria (geb. 1797), vermält mit Emerich von Lanyi von Kiß-Szonto; – Gräfin Adele (geb. 1805); – und Gräfin Natalie (geb. 1810), vermält mit Alex. Grafen von Széczen, k. k. Rittmeister. – C. Von dem andern Sohne des Generals Grafen Gregor, von Johann stammte Gabriel, von diesem Emmerich, von diesem Franz; Gemalin: Maria Therese Fürstin Esterházy; – aus dieser Ehe Anton Vincenz (geb. 1785); Gemalin: Petronelle Gräfin Csáky. – D. Im Mannsstamme blüht noch eine vierte Linie fort: Graf Sigismund (geb. 1805); Gemalin: Eulalia Gräfin Vay, verwitwete von Lonyay; – Sigismunds Bruder Graf Johann (geb. 1807) ist vermält mit Cornelia von Klobusziczka, und aus dieser Ehe stammen drei Söhne: die Grafen Odon, Sándor und Lájos und die drei Töchter, die Gräfinnen Irene, Gyula und Eveline.
Csáky von Keresztszegh, die Grafen von (Genealogie). Eine der ältesten ungarischen Adelsfamilien, deren Sprossen sich durch Patriotismus, Staatsklugheit, Gelehrsamkeit oder sonst durch Eigenschaften, welche ihnen die Erinnerung der Nachkommen sichern, ausgezeichnet haben. Die ungarische Geschichte meldet, daß es 108 Stämme gewesen, aus denen die ganze sich gegen den Westen in Bewegung setzende Nation bestand, als sie den europäischen Boden betrat. Obwohl jeder dieser 108 Stämme nahezu an 2000 wehrhafte Männer, den Troß von Weibern und Kindern ungerechnet, zählte, so sind auf uns kaum die Namen von Siebenzig gekommen, von welchen aber, zwei bis drei ausgenommen, Keiner in den heutigen Adelsregistern erscheint. Einer von diesen zwei bis drei ist jener der Csáky; denn das unter den 108 Urstämmen angeführte Geschlecht Chaak ist identisch mit dem noch heut blühenden der Csáky.- Család könyve. Szerkesztik Greguss Agost és Hunfalvi János, d. i. Familienbuch. Redigirt von Aug. Greguß u. Joh. Hunfalvi (Pesth 1855, Heckenast, 4°.) VI. Heft: „Die Familie Csáky“ von Bela Sárvári. – Taschenbuch für die vaterländische Geschichte von Hormayr (Wien 1826, 8°.) VII. Jhrg. S. 363: Ahnentafel der Csáky [mit dem Porträte des Stephan C.]. – [Kneschke (Ernst Heinrich Dr.) Deutsche Grafenhäuser der Gegenwart (Leipzig 1851, Weigel, gr. 8°.). III. Bd. S. 69 [mit Abbildung des Wappens]. Ueber einzelne Familienglieder: Biro (Istvan), Oratio funebris comitis A. Csáky, aerarii regii Cassoviensis administratoris, merita commemorans (Klausenburg 1778, 4°.). – Ersch (J. S.) u. Gruber (J. G.), Allgem. Encyklopädie der Wissenschaften u. Künste (Leipzig 1822, Gleditsch, 4°.) I. Sect. 20. Bd. S. 259. Enthält die Skizzen folgender achtzehn Männer aus der Familie Csáky: Matthäus, gewöhnlich Matthaeus Trencsinensis genannt († 1318); – Johann, unter König Andreas III.; – Ugrin I., Dominikanerprior auf der Haseninsel (unter Andreas III.); – Ugrin II., war 1308 auf dem Rakoscher Reichstage; – Moriz, Dominikaner († 1336); – Nikolaus und Georg, welche im Jahre 1401 die Schlösser Keresztszegh u. Adorjan von K. Sigmund zum Geschenke erhielten; – Ladislaus I,. Woiwode von Siebenbürgen, der 1137 den siebenb. Bauernkrieg unterdrückte; – Ladislaus II., ungarischer Landesrichter in der zweiten Hälfte [39] des siebzehnten Jahrhunderts, von dem das Sprichwort stammt: „Nem Csáky szalmája“: das ist nicht Csáky’sches Stroh; weil er gegen seine Unterthanen ein so guter Herr war, daß er sie das nur halb ausgedroschene Stroh mit nach Hause nehmen ließ; – Franz, mit Johann Rozgonyi Gesandter des Königs Mathias I. (1461) in Olmütz; – Michael I. unterschrieb am 20. Februar 1491 im Lager bei Kaschau den Frieden zwischen König Wladislaus II. und Albert; – Nikolaus, 1500 Bischof von Csanád, 1514 ein Opfer der Kurutzen (der mit dem Kreuz bezeichneten aufrührerischen Bauern); – Michael, Domherr zu Karlsburg und Rath der Isabella Zapolya. Im Alter wurde er Socinianer († 1572); – Georg starb 1566 bei Szigeth den Heldentod; – Paul kämpfte unter Stephan Báthori für Johann Sigismund und fiel in die Gefangenschaft des Balassa (um die Mitte des 16. Jahrhunderts) – Stephan, Statthalter Siebenbürgens zu Anfang des 17. Jahrhunderts, schlug vereint mit Basta (1600) den Woiwoden Michael bei Miriszló unweit Enyed; – Emmerich, Cardinal, Bischof von Großwardein und Erzbischof von Kalocsa (geb. 1662, gest. 1732); – Stephan, Obergespann des Zipser Comitates († 4. Dec. 1699); – Joseph, ungarischer Vicekanzler und 1796 Zipser Obergespann – und Emanuel, Obergespann des Zipser Comitates († 1825). – Wappen: Im blauen Schilde der blutend abgehauene Kopf und Hals eines nach rechts sehenden Tartaren mit Knebelbart, und mit rother mit Pelz überschlagener herabhängender Mütze auf dem Kopfe. Den Schild bedeckt die Grafenkrone, auf deren mittelster Kugel ein gekrönter Helm steht, worauf sich Kopf und Hals des Tartaren ganz so wie im Schilde befinden.