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BLKÖ:Csáky von Keresztszeg, Georg I. Graf

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 3 (1858), ab Seite: 41. (Quelle)
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Csáky von Keresztszeg, Georg I. Graf (General, geb. 1677, gest. 1741). Ein Sohn des Grafen Stephan V. (gest. 1699), welcher Obergespann des Zipser Comitates, ungarischer Landesrichter und k. k. General in Oberungarn war. Es ist derselbe, der seine Treue in bedenklicher Zeit dem legitimen König bewahrte. Tököly’s Macht breitete sich immer mehr und mehr in Ungarn aus, eine feste Stadt nach der andern fiel in seine Hände, die Truppen des Kaisers standen eben damals in ihrer ganzen Stärke den Franzosen gegenüber. Stephan Csáky verließ lieber seine Besitzungen und seine Güter, als dem unrechtmäßigen Herrn zu huldigen; und in der Vertheidigung der Stadt Wien gegen die Türken bewies er seine Treue gegen den Kaiser und seine Tapferkeit gegen den Feind. Georg I. war ein würdiger Sproß seines Vaters. In jener denkwürdigen Epoche, als die junge schöne Königin Theresia (1741) von halb Europa gedrängt, zur Liebe ihrer Völker die Zuflucht nahm, war es Georg, der als Führer, Muster und Vater der Theißer Insurgenten, die auf ihn vertrauten und ihn liebten, unter Batthyány’s Befehl siegreiche Lorbeern erntete. Zum General der Reiterei befördert, behielt er auch nach hergestellter Ruhe das Regiment, dem er vorgestanden und das nach ihm fortan Csáky-Husaren benannt blieb. – Sigmund, sein Bruder, war Beisitzer der Septemviraltafel, dann Präsident der in alle Vermögensverhältnisse eingreifenden Prüfungs-Commission und Kron-Schatzmeister, ein Hauptbeförderer der neuen verbessernden Institutionen, die Ungarns innere Verwaltung nach Beruhigung der bürgerlichen Stürme umschufen. Er erwarb sich bleibende Verdienste durch seine friedliche staatsmännische Wirksamkeit. – Georg II., Georg I. Sohn, Sigmunds Neffe u. Johanns (s. d. Folg.) Bruder, machte viele Reisen im Auslande. Hormayr zeichnet ihn folgendermaßen: Ein Muster feinster Urbanität, Oberst-Hofmeister an dem Hofe der Statthalterin Ungarns, der Erzherzogin Christine, ihr und der unvergeßlichen Maria Theresia Liebling, wirkte er bei hellem, gebildeten Verstand und redlichem Wollen, gleich seinem Urvater Michael an Mathias Corvinus’ Seite, unbemerkt und unscheinbar einfließend auf manche, ja viele Entschlüsse des Cabinets, so wie auf die Art ihrer Vollziehung.

Hormayrs Taschenbuch (Wien 1826) VII. Jahrg. S. 399.