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ADB:Spiegel von Pickelsheim, Dietrich Ernst Freiherr

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Artikel „Spiegel von Pickelsheim, Freiherr Dietrich Ernst“ von Heinrich Pröhle in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 35 (1893), S. 159, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Spiegel_von_Pickelsheim,_Dietrich_Ernst_Freiherr&oldid=- (Version vom 24. Dezember 2024, 17:34 Uhr UTC)
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Band 35 (1893), S. 159 (Quelle).
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Freiherr Dietrich Ernst Spiegel von Pickelsheim in Wikidata
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Spiegel: Freiherr Dietrich Ernst S. von Pickelsheim, einer der bekanntesten Dichter des Gleim’schen Kreises in Halberstadt, wo er den dort befindlichen Theil seiner Einkünfte durch den Dichter Klamer Schmidt (A. D. B. XXXI, 716) verwalten ließ. Er war jedoch 1737 in Baireuth geboren und starb ebenda 1789 im Alter von 52 Jahren als Geheimer Rath. Auf den Tod des Markgrafen Friedrich von Baireuth verfaßte er 1763 sein erstes Gedicht. An dem Lieblingsorte dieses Markgrafen, der durch Jean Paul später berühmt gewordenen Eremitage, schrieb er in demselben Jahr das Gedicht über die Nichtigkeit des menschlichen Lebens. Bald aber traten die halberstädter Beziehungen in den Vordergrund, denen die wohl meistens nach gedruckt vorliegenden Gelegenheitsgedichten veranstaltete Sammlung seiner Poesien vorzugsweise gewidmet ist. Dieselbe verdankt ihren Umfang den eingestreuten Gelegenheitsgedichten Gleim’s, Johann Georg Jacobi’s, Nathanael Fischer’s und Klamer Schmidt’s. Von diesem rührt aber auch das schon in den Einzeldrucken S. von P. zugeschriebene Gedicht auf den Tod der Gattin des Dichters her, nach dessen Hinwegnahme man den Sänger eben nicht hoch mehr stellen kann. Das Gedicht mit dem Namen des Domdechanten Ernst Ludwig v. S. ist offenbar nicht von diesem, sondern von Gleim. Dagegen könnte vielleicht das bekannte, auch auf den Spiegelbergen angeschriebene kurze Gedicht auf den dort begrabenen Domdechanten „Wer schuf zu einem Tusculum hier diese wilde Gegend um?“ wirklich so von S. v. P. geschrieben sein. Derselbe hatte auch Beziehungen zu Weimar. Ob auch zu Wien, ist ungewiß. Die Sammlung seiner Gedichte wurde dort 1793 von Karl v. Reitzenstein herausgegeben, der ihn in jeder Beziehung hoch stellte, aber nicht persönlich gekannt hatte. Der österreichische Feldmarschalllieutenant S. v. P. könnte um so mehr ein Nachkomme des Dichters S. v. P. gewesen sein, als jener Officier den Vornamen Raban führte, der auf die Geschichte des Bisthums Halberstadt hinweist.

Das Wappen der Freiherrn S. zu P. bei Siebmacher, neue Ausgabe III 1 (1857) Tafel 84. – Goedeke und Oettinger. – Ueber die oesterreichischen Grafen „Spiegel zum Desenberg-Hanxleden“ siehe Wurzbach’s österreichisches Lexicon XXXVI, 145–147. Karl v. Reitzenstein und der Dichter S. v. P. werden von Wurzbach nicht erwähnt. Ueber die Beziehungen der Familie S. zu Weimar, auch zu Goethe, handeln die kürzlich erschienenen Erinnerungen[1] einer Dame.

[Zusätze und Berichtigungen]

  1. S. 159. Z. 9 v. u.: Gemeint ist hier Jenny v. Gustedt: „Aus Goethe’s Freundeskreise“. Die Verfasserin war mit dem Hofmarschall v. Spiegel verwandt, „dessen schöner Frau und reizenden Töchtern Goethe manchen Vers gewidmet hat“. [Bd. 36, S. 792]