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ADB:Spiegel zum Desenberge, Konrad

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Artikel „Spiegel, Konrad“ von Friedrich Küch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 35 (1893), S. 158–159, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Spiegel_zum_Desenberge,_Konrad&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 12:31 Uhr UTC)
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Spiegel: Konrad S. aus dem westfälischen Rittergeschlechte der S. zum Desenberg ist einer der berühmtesten Ritter Mitteldeutschlands in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts und eine für das Ritterwesen dieser Zeit typische Figur. In der hessischen Geschichte spielte er eine bedeutende Rolle als hartnäckiger Feind des Landgrafen Hermann II., des Gelehrten. – Am 2. März 1368 soll er als Gegner des Abtes Berthold von Hersfeld bei der Altenburg in der Nähe von Felsberg 300 Hersfelder erschlagen haben; den Frieden zwischen beiden vermittelte L. Heinrich v. Hessen. In dem Sternerbund kämpfte er 1372–1374, im Falkenerbund im J. 1379 gegen Landgraf Hermann. Hierauf trat er in die Dienste des Erzbischofs Adolf von Mainz, der ihm im April 1381 seinen Antheil an der Burg Schöneberg bei Hofgeismar verpfändete und ihn zum Amtmann dieser Stadt machte. Bedeutend gesteigert wurde sein Einfluß, als ihn Adolf am 26. October 1382 zum obersten Amtmann und Landvogt der Mainzischen Besitzungen in Hessen, Sachsen, Westfalen, Thüringen und auf dem Eichsfelde ernannte. Indessen wurde diese Stellung am 26. März 1385 auf die Vogtei über Hessen und die anstoßenden westfälischen Gebiete beschränkt. An den Kämpfen Adolf’s von Mainz, Otto’s von Braunschweig und Balthasar’s [159] von Thüringen-Meißen gegen Hermann von Hessen in den Jahren 1385, 1387 und 1388 nahm S. vermöge seines Amtes hervorragenden Antheil, auch sehen wir ihn 1385 wieder als Theilnehmer einer gegen den Landgrafen gerichteten westfälischen Rittergesellschaft und 1391 als Mitglied des Bengelerbundes. Im J. 1390 soll er (nach der Limburger Chronik) einen Grafen von Schwarzburg verrätherischer Weise bei dem Städtchen Liebenau erschlagen haben. In Mainzischen Diensten stand er bis zum 16. November 1399, wo Adolf’s Nachfolger, Erzbischof Johann, die Oberamtmannschaft und Landvogtei dem Grafen Heinrich von Waldeck übertrug.

Rommel, Geschichte von Hessen, II. – Landau, Rittergesellschaften in Hessen, 1840 (Zeitschrift d. Vereins für hess. Geschichte und Landeskunde Suppl. I). – Friedensburg, Hermann II. von Hessen und Adolf I. von Mainz, 1885 (Zeitschr. d. V. f. hess. Gesch. u. Landesk. N. F. XI).