ADB:Raesfeld
Rudolf von Langen, dessen lateinische Gedichte als erstes daselbst gedrucktes Buch bei Johann Limburg (s. A. D. B. XVIII, 654) im J. 1486 erschienen. Langen hatte seine Stadt zum Mittelpunkte des Humanismus erhoben, und mit diesem hielten auch die Buchdrucker und Buchhändler ihren siegreichen Einzug in Münster. Nachdem Limburg die beiden letzten Decennien des 15. Jahrhunderts, Laurenz Bornmann von 1509–1513, Gregor Os aus Breda, Th. Zwivel und Joh. Offenburg im 16. Jahrhundert daselbst als Drucker thätig gewesen, errichtete Lambert Raesfeld 1591 in Münster eine neue Druckerei, die später von seinen Nachkommen bis 1697 fortgeführt wurde, und aus welcher während dieser Zeit an 190 Drucke hervorgegangen sind. In den Jahren 1600–1611 druckte R. mehrere Bücher gemeinschaftlich mit Joh. Gymnich von Köln (s. A. D. B. X, 245) und 1612 mit Anton Humm aus Offenbach. Die Officin war von 1591–1617 in Besitz von Lambert R., 1618 und 1619 lautete die Firma Anna L. Raesfeld’s Wittwe, 1620–1658 Bernhard R., 1655–1659 Werner R., 1659–1677 Theodor R. und 1678–1697 Dietrich R. Außerdem finden sich Drucke vor von Bernh. R. und E. M. Zinck aus dem Jahre 1638, von Bernh. R. und Werner R. aus 1656 und von Bernh. Raesfeld’s Erben 1659.
Raesfeld: Die Familie Räßfeld oder Resfelt war eine bedeutende Buchdruckerfamilie, die mehr als hundert Jahre hindurch, von 1591–1697, die Druckkunst in Münster ausübte. Die Hauptstadt Westfalens verdankte die Einführung des Buchdrucks dem gelehrten Domherrn- Falkenstein, Geschichte S. 197. – Weller, Annalen II, 115. – Goedeke, Grundriß I, 219. – Nordhoff, Denkwürdigkeiten, S. XII. – Niesert, Beiträge I. II.