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ADB:Luise (Herzogin von Sachsen-Coburg-Saalfeld)

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Artikel „Luise, Herzogin von Sachsen-Coburg-Saalfeld“ von Albert Schumann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 19 (1884), S. 630–631, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Luise_(Herzogin_von_Sachsen-Coburg-Saalfeld)&oldid=- (Version vom 24. Dezember 2024, 17:31 Uhr UTC)
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Luise, mit ihrem vollen Namen Dorothea Luise Pauline Charlotte Friederike Auguste, Herzogin von Sachsen-Coburg-Saalfeld, war die Urenkelin der Herzogin Luise Dorothea (s. o. S. 625 f.) und die einzige Tochter des Herzogs August von Sachsen-Gotha und Altenburg (s. Bd. I S. 681 ff.) aus dessen erster am 21. October 1797 geschlossener Ehe mit Louise Charlotte, Prinzessin von Mecklenburg-Schwerin. Den 21. December 1800 auf dem Friedenstein in Gotha geboren, verlor sie ihre Mutter an den Folgen der Entbindung bereits am 4. Januar 1801, worauf sich ihr Vater am 24. April 1802 mit Karoline Amalie, einer Tochter des Kurfürsten Wilhelm I. von Hessen-Kassel, in zweiter Ehe vermählte. Diese Fürstin überwachte fortan die Erziehung ihrer Stieftochter mit gewissenhafter Sorgfalt, glich die nicht immer vortheilhafte Einwirkung ihres Gatten taktvoll aus und gab ihr in dem Professor und Garnisonprediger Ludwig Regel (s. d.) einen trefflichen Lehrer, der auch nach vollendetem Religionsunterricht und noch vor der Confirmation am 26. August 1816 auf Wunsch der Herzogin und in Gegenwart des Hofes und vieler anderer Zuhörer seine Schülerin über die Hauptwahrheiten des christlichen Glaubens öffentlich prüfen mußte. Am 31. Juli des folgenden Jahres reichte L. dem damaligen Herzog Ernst III. von Sachsen-Coburg-Saalfeld ihre Hand und gebar ihm am 21. Juni 1818 und [631] am 26. August 1819 zwei Söhne: den jetzt regierenden Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg-Gotha und den 1861 gestorbenen Prinzgemahl Albert von England. Das anfängliche Glück der Ehe trübte sich allmählich und wol nicht ohne beiderseitige Schuld, so daß 1826 die Scheidung erfolgte, vor deren Vollziehung die Herzogin bereits ihren Wohnsitz nach dem damals coburgischen Städtchen St. Wendel verlegte. Später verheirathete sie sich zum zweiten Male mit einem Grafen Pölzig, lebte mit diesem in Paris und starb dort nach langer schmerzvoller Krankheit am 30. August 1831. Ihre irdischen Reste wurden nachmals auf Anordnung ihrer Söhne nach der Familiengruft bei Coburg gebracht. – L. zeichnete sich in körperlicher und geistiger Hinsicht vortheilhaft aus. Liebenswürdig und anmuthig in ihrem Wesen, hatte sie zugleich die Lebhaftigkeit und Begabung ihres Vaters geerbt, ohne daß dessen Seltsamkeiten auf sie übergegangen waren. Eine echte Thüringerin, hing sie an ihrer engeren Heimath mit warmer Liebe und verfolgte deren Schicksale auch aus der Ferne mit regem Antheil.

Aug. Beck, Geschichte d. gothaischen Landes, Bd. I, Gotha 1868, S. 430 u. 483. – Erinnerungen u. Leben d. Malerin Louise Seidler. Aus handschriftlichem Nachlaß zusammengestellt u. bearbeitet von Herm. Uhde. 2. Aufl. Berlin 1875, S. 70–71. – H. A. O. Reichard. (1751–1828.) Seine Selbstbiographie überarbeitet u. hrsg. von Herm. Uhde. Stuttg. 1877, S. 324. – Vgl. auch: Aus meinem Leben. Selbstbiographie von Karl Gottlieb Bretschneider. Nach dessen Tode bearbeitet von Horst Bretschneider. Gotha 1852, S. 155, 249 f., 255, 259. (Gedächtnißworte Bretschneider’s u. 3 Briefe d. Herzogin an denselben.) – Ihr Bildniß vor der „Beschreibung d. Feyerlichkeiten bey d. hohen Vermählung d. Herzogs Ernst u. d. Prinzessin Luise.“ Coburg 1817.