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ADB:Louwe, Nikolaus

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Artikel „Louwe, Nikolaus“ von Karl Ernst Hermann Krause in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 19 (1884), S. 294–295, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Louwe,_Nikolaus&oldid=- (Version vom 4. November 2024, 21:25 Uhr UTC)
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Louwe: Nikolaus L. (Lauwe zu sprechen, auch Leo, Luwe, Leuwe, latinisirt Leo und Leonis, welches auf „Louwen“ etc. führen würde), einer der meist genannten juristischen Professoren Rostocks im ersten Viertel des 16. Jahrh., stammte aus Stettin und wurde in Rostock 1482 immatriculirt, ging von dort in den Domwirren fort und später 1493 nach Greifswald, wurde hier magister artium, 1497 Lic. des canonischen Rechts, 1499 Doctor desselben und war im Winter 1501–1502 Rector der Universität. Dem Fürsten Bugislav X. muß er nahe gestanden und ihm als Rath gedient haben. Trotzdem ging er 1503 [295] nach Rostock, wo er später als Ordinarius in antiquis juribus genannt wird. Schon 1504 wurde er hier Rector; Versuche ihn nach Greifswald zurückzuziehen, gelangen nicht, aber als Beirath des Fürsten wurde er öfter dorthin gerufen. Er gehörte zu den 16 Männern, die den krank und entblößt nach Rostock kommenden Ulrich von Hutten förderten, der dafür in der Widmung seiner ersten Ausgabe der Querelae (Böcking, Hutteni opera I, p. 11) ihm einige Distichen am 15. Juli 1510 widmete. An ihn wendete sich auch vorzugsweise Johannes Hadus (Allg. d. Biogr. X, 307), als er in Rostock 1515 an der Universität eine dauernde Stelle zu finden hoffte. Er blieb bei der katholischen Lehre, wie die Rostocker Universität überhaupt unter der Führung von Barthold Moller, Ekbert Harlem (Allg. d. Biogr. X, 602) und Johann Kruse (Allg. d. Biogr. XVII, 265); er ist daher auch zu den Gegnern des Nikolaus Ruß zu zählen. Als durch die gewaltsame Einführung der Reformation in Rostock unter dem Einfluß von Johann Oldendorp und des Wullenweberischen Regiments die Universität auf 10 Jahre verödete, gehörte er zu den wenigen gebliebenen Professoren und führte das Rectorat, welches er vorher schon sechsmal bekleidet hatte, ununterbrochen von Michaelis 1530 bis Ostern 1536. 1536 scheint er gestorben zu sein. Auf seinen Löwennamen, verbunden mit stattlichem Ansehen und großem Rufe, that er sich viel zu gut. Als 1523 zwei von der Stadt Zwolle an Lübeck geschenkte Löwen starben, schrieb er an den Rath, man möge ihm seines Namens wegen eine der Häute schenken. Auch in sein Siegel hatte er den Löwen als redendes Zeichen aufgenommen.

Krabbe, Univ. Rostock, wo die weiteren Nachweise. Auf S. 332 gehört aber die Anm. *) zu Lowe, nicht zu Boye.