ADB:Kruse, Johannes
Johann Hadus Crispus genannt, nicht zu verwechseln mit dem gewöhnlich Crispinus (Allg. d. Biogr., Bd. IV, S. 598) genannten Rostocker Prediger, war als Mag. art. und baccal. theol. nächst Bartold Moller der eifrigste Gegner der Reformation in Rostock, wo er bis September 1531 als Docent an der Universität genannt wird, 1530 war er Dekan der Artisten. Nach Hadus (Allg. d. Biogr. Bd. X, S. 307), der selbst ein Bremer war, stammte er aus Bremen, sonst wird stets Triebsees in Pommern als seine Heimath angegeben. Im Sommer 1470 ist er in Rostock gratis als Küster der Jacobikirche immatriculirt, 1517 war er Regens der bursa mediae lunae. 1525 Rector der Universität. Er las über die verschiedensten Dinge: den Propheten Daniel, den Galen, Cicero’s Rhetorica, die Geschichte des Berosus nach eigenen Forschungen, den Plautus. Sein „Introductorius liber Joannitii in artem Galeni“ wurde 1517 bei Ludwig Diez in Rostock gedruckt, 1527 gab er antireformatorische Thesen heraus. Er gehörte zu dem Kreise, der Ulrich v. Hutten freundlich aufnahm, war eng verbunden mit Egbert Harlem (Allg. D. Biogr. Bd. X, S. 602) und wurde von Hadus in seinen Camoene mit einem Hexastichum begrüßt. Mit den Karthäusern von Marienehe muß er in naher Verbindung gestanden haben, denn ein für sie 1518 gedruckter Holzschnitt enthält Verse von ihm auf den heiligen Patriarchen Bruno und den heiligen Hugo, Bischof von Lincoln. Vielleicht war er, wie Harlem, selbst Karthäuser.
Kruse: Johannes K., auch Cruse, von