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Zu Amsterdam

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Klabund
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Titel: Zu Amsterdam
Untertitel:
aus: Die Harfenjule
S. 9
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1927
Verlag: Die Schmiede
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Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
Siehe auch Dirnenlieder
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Zu Amsterdam.

Zu Amsterdam bin ich geboren, meine Mutter war ein Mädchen ums Geld. Mein Vater hat ihr die Ehe geschworen, war aber weit gefehlt.

In einer dunklen Gasse, sah ich zum erstenmal das Sonnenlicht. Ich wollte es mit meinen Händen fassen, und konnt’ es aber nicht.

Ein junger Mann kam eines Tages, und küßte mich und rief mich seinen Schatz. Sie legten bald ihn in den Schragen, ein anderer nahm seinen Platz.

Wir sind im Frühling durch den Wald gegangen und sahen Hirsch und Reh. Die Bäume blühten und die Vögel sangen, vierblättrig stand der Klee.

Ein jeder hat mir Treu’ in Ewigkeit geschworen, war aber weit gefehlt. Zu Amsterdam hab’ ich mein’ Ehr’ verloren, ich bin ein Mädchen um’s Geld.


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Zu Amsterdam.


Zu Amsterdam bin ich geboren,
meine Mutter war ein Mädchen ums Geld.
Mein Vater hat ihr die Ehe geschworen,
war aber weit gefehlt.

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In einer dunklen Gasse,

sah ich zum erstenmal das Sonnenlicht.
Ich wollte es mit meinen Händen fassen,
und konnt’ es aber nicht.

Ein junger Mann kam eines Tages,

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und küßte mich und rief mich seinen Schatz.

Sie legten bald ihn in den Schragen,
ein anderer nahm seinen Platz.

Wir sind im Frühling durch den Wald gegangen
und sahen Hirsch und Reh.

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Die Bäume blühten und die Vögel sangen,

vierblättrig stand der Klee.

Ein jeder hat mir Treu’ in Ewigkeit geschworen,
war aber weit gefehlt.
Zu Amsterdam hab’ ich mein’ Ehr’ verloren,

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ich bin ein Mädchen um’s Geld.

Anmerkungen (Wikisource)

Weitere Ausgaben:

  • Roger Stein, Das deutsche Dirnenlied, 2006, S. 338f.
  • Klabund: Chansons. Wien 1930, S. 9