Wechsel
O Liebe, falsche Trügerin,
Mit Lust und Kosen Kriegerin,
In Demuth stolze Siegerin,
Wie hast du mich betrogen!
Aus einsamer Zufriedenheit,
Aus aller Glut Vermiedenheit
Auf’s neu herausgelogen!
Die dunkeln Locken mied ich schon,
Mit dem Verlangen stritt ich schon
Nach braunem Augensterne;
Ich von den regen Blicken süß
Nicht ferner mich berücken ließ
Nur mir vom Herzen ferne.
Doch blonder Locken Helligkeit,
Doch blauen Aug’s Gefälligkeit,
Doch schlanker Glieder Schnelligkeit,
Die Blicke Glut nicht sprühende,
Die Wangen zart erblühende,
Die Lippen feucht erglühende,
Mir schien, sie meinten’s ehrlich.
Nicht eifernde Beschuldigung,
Nur Scherz und Gruß und Huldigung,
Nur Spiel mit Lock’ und Lippen!
Nicht dacht’ ich ach! der Freudige,
Das heimlich bitter leidige,
Verliebte Gift zu nippen.
Wie höhnen nun die Brüder mich,
Wie brennt es durch die Glieder mich,
Die leichte, schlanke Blonde!
So blauer Augen schnelle Gluth,
So gelber Locken helle Fluth!
Braus’ auf mein Herz und schwelle Blut,