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Venedig (Gemälde der Dresdener Gallerie)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Adolph Görling
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Titel: Venedig
Untertitel: Von Antonio Canale
aus: Stahlstich-Sammlung der vorzüglichsten Gemälde der Dresdener Gallerie
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Erscheinungsdatum: 1848−1851
Verlag: Verlag der Englischen Kunst-Anstalt von A. H. Payne
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Erscheinungsort: Leipzig und Dresden
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Quelle: Scan auf Commons
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Venice.     Venedig.

[318]
Venedig.
Von Antonio Canale.

In Antonio Canale, oder wie er öfter genannt wird, Canaletto, begrüßen wir einen der vorzüglichsten Landschafts- und Architecturmaler Italiens. Der Meister ward in Venedig 1697 geboren, und diese gefallene Beherrscherin der Wogen ist es, welche ihm den Stoff für seine meisten und schönsten Gemälde gegeben hat. Hauptsächlich durch eignes, unermüdliches Studium gebildet, ruht Canale’s Kunst auf der genauesten und liebevollsten Beobachtung der Natur und sicher wird er von keinem andern Landschafter durch die Treue der Darstellung überflügelt. Seine Kenntniß und die glückliche Anwendung der Perspective ist eminent, und dieser Umstand ist eine große Ursache der ungemeinen Klarheit, welche in seinen Werken hervortritt. Die frischeste Färbung und eine sehr zarte Abdämpfung der Tinten verleihen Canale’s Bildern einen höchst einnehmenden Reiz. So wie Canale es verstand, der alten Venezia immer neue Seiten abzugewinnen, so unerschöpflich ist derselbe auch in der Erfindung der lebendigsten, wechselndsten Staffage, welche stets so angeordnet ist, daß sich die Landschaften oder die Bauwerke dadurch erst recht in ihrer Eigenthümlichkeit hervorheben. So reich der Gewinn war, den der Künstler aus seinen Gemälden in Venedig zog, so ließ er sich doch durch die Aussicht auf die Preise, welche englische Kunstfreunde ihm boten, bewegen, nach London zu reisen und sich dort niederzulassen. Seine dort vollendeten Gemälde, reizende Gegenden – worunter viele Phantasielandschaften – sind zwar noch reich an den Vorzügen, die den Maler auszeichnen, stehen im Allgemeinen aber seinen venetianischen Arbeiten, auch in dem Colorit nach. Canale’s Tod erfolgte in London 1763. Mit Antonio Canale nicht zu verwechseln ist der Neffe desselben, Bernardo Bellotto, auch Canaletto genannt, welcher auch als Kupferstecher arbeitete. Canaletto wußte in seinen Gemälden die Weise seines Oheims so täuschend nachzuahmen, daß es zuweilen schwer wird, die Bilder der beiden Meister zu unterscheiden. Doch arbeitete Bernardo Canaletto meist flüchtiger als sein [319] Vorbild. Canaletto’s besten Bilder befinden sich in Dresden. Er ward 1724 zu Venedig geboren und starb in Polen 1780.