Van Gold dre Rosen
is bawen breit und nedden schmal.
Van Gold dre Rosen. :|:
darup sitter Fruw Nachtigal.
Van Gold dre Rosen.
wiltu des Leveken Bade nicht sien?“
Van Gold dre Rosen.
ik sien der so ein klein Waldvögelien.‘‘‘
Van Gold dre Rosen.
wann eer kanst du des Leveken Bade denn sien?“
Van Gold dre Rosen.
dat flog vor ein Goldschmiedes Dör.
Van Gold dre Rosen.
grot Arbeit was daraf geleit.
Van Gold dre Rosen.
dat flog to Hamborg damit in de Stat.
Van Gold dre Rosen.
dat flog vor eines Borgermeisters Dör.
Van Gold dre Rosen.
wor hebbe gi juw jüngsten Dochterlien?“
Van Gold dre Rosen.
van Gold stickt se der ein Hötelien.‘‘‘
Van Gold dre Rosen.
dat flog tom kleinen Fensterwend.
Van Gold dre Rosen.
dien Levste schickt di ein Goldringelien.“
Van Gold dre Rosen.
wilkamen schal mi der Bade sien.‘‘‘
Van Gold dre Rosen.
einen Hoet mit goldne Fedder.
Van Gold dre Rosen.
ein schöner junger Herr kriegt wol ein Wief.
Van Gold dre Rosen.
ein schönes Jungfreuchen kriegt wol einen Man.
Van Gold dre Rosen.
der heft it der Levde to Eren gemacht,
van Gold schenkt se em davor dre Rosen.
(P. Mohr, „Zur Verfassung Dithmarsens alter und neuer Zeit etc. Altona, 1820.“ S. 194. [Aus der Abschrift des Hans Detleff. Der Sprache nach noch aus dem 17. Jhrh.] Vgl. K. Müllenhoff, „Sagen Märchen und Lieder“ etc. S. 481. – Uhland I, 49. – Weiter unten das hierhergehörige Lied: Es steht ein Lind in jenem Thal. [Uhland I, 47.])
1. Bawen, oben. nedden, unten. dre, drei. – 2. sitter, aus sitt u. der [Flickwörtchen. Vgl. Str. 11 und Liederhort, S. 68]. – 3. Bade, Bote. – 4. icker, aus ik, ich, und der, wie sitter in Str. 2. – wann eer, wann (Interrogativum). – 6. Dör, Thür. – 7. geleit, gelegt. – 11. Hötelien, Hütlein. – 15. Hoet, Hut. – 16. Twieg, Zweig. Wief, Weib.