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Treryn-Castle in Cornwall

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
CCCCLVIII. Hildesheim Meyer’s Universum, oder Abbildung und Beschreibung des Sehenswerthesten und Merkwürdigsten der Natur und Kunst auf der ganzen Erde. Zehnter Band (1843) von Joseph Meyer
CCCCLIX. Treryn-Castle in Cornwall
CCCCLX. Place Louis XVI. (der Revolutionsplatz) in Paris
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TRERYN CASTLE
an der Küste von Cornwall

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CCCCLIX. Treryn-Castle in Cornwall.




Ein britisches Uferbild – herrlich und groß! Schäumend, wirbelnd und tobend rollt die Brandung des aufgeregten Elements empor und wirft ihren weißen Gischt den Felsen in’s Antlitz, deren gezackte, zerrissene Zinnen in den Wolken zu schweben scheinen. Sechs bis sieben hundert Fuß steigen sie senkrecht hinab bis zu den Wogen. Ihre Aehnlichkeit mit alten Burgen und Mauerresten ist so täuschend, daß ihnen das Volk Namen gab, die der Form entsprechen. So heißt die Felsmasse, welche dreigipflich in der Mitte unsers Bildes aus der Brandung emporsteigt, Treryns-Castle, oder die Burg des Zauberers Treryn, der in den Legenden von Cornwall eine ähnliche Rolle spielt, wie Rübezahl in denen des Böhmerwaldes. Der Geolog erkennt jedoch auf den ersten Blick, daß der einzige Meisel, der diese Formen bildete, der Zahn der Zeit gewesen, und das Zauberschloß keine andern Bauleute hatte, als die Elemente.