Tanzlied (Prutz)
Tanzlied.
Klinget der Flöten süsser Klang
Hell durch die Abendkühle,
Schwinget sich rasch das Thal entlang
Lustiges Tanzgewühle:
Welche mein Herz kann rühren,
Meine nur ist’s! sie winket mir,
Rasch sie zum Tanz zu führen!
Heftiger wirbeln der Schalmei’n
Kräftiger schliesst mein Arm sie ein,
Fest um das volle Mieder!
Sprühende Blicke locken, droh’n,
Suchen zugleich und meiden,
Heiss um den Mund uns Beiden.
Flimmernde Aeuglein, süss und weh,
Brennet mich fast zu Kohlen!
Schimmernde Brüstlein, weiss wie Schnee,
Prächtiger strahlt die Sonne nicht
Hoch an dem Himmelsbogen,
Mächtiger hat des Mondes Licht
Nimmer mich angezogen!
Jünglinge schauen lüstern,
Raunende Dirnen, laut und leis’,
Horch, wie sie stehen und flüstern!
Fasse du fest und halte mich,
Lasse die Welt! was kümmern dich
Neidische Lästerzungen?
Siehe, hier hält uns, plötzlich hier
Hält uns der Wald umfangen:
Busen und Mund und Wangen!
Ferne nur hör’ ich durch die Nacht
Leise Musik noch hallen,
Sterne nur über uns und sacht