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St. Catharina (Erk, Variante 1)

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Textdaten
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Titel: St. Catharina
Untertitel:
aus: Deutscher Liederhort,
S. 162–163
Herausgeber: Ludwig Erk
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1856
Verlag: Th. Chr. Fr. Enslin
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: Google und Wikimedia Commons
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[162]
47. St. Catharina.


Mäßig langsam. Mündlich, aus dem Odenwald (Neunkirchen) u. dem Fränkischen.
Noten
Noten


1.
Es waren einst drei Kaiser,

die hielten einen Rath,
|: da war die Catharina
die allerschönste Magd. :|

2.
Es sprach der römsche Kaiser:

„Willst du mein eigen sein?
ich will dir auch vermachen
mein ganzes römsches Reich.“

3.
Da sprach die Catharina:

‚‚‚Ach nein, das thu ich nicht!
ich will es Christ den Herren
und der mein Bräutgam ist.‘‘‘

4.
Da faßt der römsche Kaiser

ein großen grimmgen Zorn
und warf die Catharina
in allertiefsten Thurn.

[163]
5.
Darin lag Catharina

bis auf den elften Tag,
daß sie weder Essen noch Trinken,
noch Sonn- und Mondschein sach.

6.
Und als der römsche Kaiser

den tiefen Thurn aufschloß,
da saß die Catharina
und blüht wie eine Ros.

7.
Da sprach der römsche Kaiser:

„Wer hat dich denn ernährt,
daß dich die Ottern und Würmer
nicht haben aufgezehrt?“

8.
‚‚‚Die Ottern und die Würmer

verzehren mich ja nicht;
mir hilft Christus der Herre,
ernährt mich wunderlich.‘‘‘