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St. Catharina (Erk, Variante 2)

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Textdaten
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Titel: St. Catharina
Untertitel:
aus: Deutscher Liederhort,
S. 163–164
Herausgeber: Ludwig Erk
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1856
Verlag: Th. Chr. Fr. Enslin
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: Google und Wikimedia Commons
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[163]
47a. St. Catharina.


Sehr mäßig. Mündlich, aus Schlesien.
Noten
Noten


1.
Als Sanct Catharina eine Heidin war,

von heidnischen Eltern geboren war,
Sanct Catharina spricht: „Das thu ich nicht!
den heidnischen Glauben begehr ich nicht.“

2.
Da war der römsche Kaiser in grimmigem Zorn,

er ließ Sanct Catharina wol werfen in Thurm;
darinnen mußt sie bleiben bis aus den elften Tag,
daß sie weder Essen noch Trinken bekam.

3.
Und als nun der elfte Tag anbrach,

der römische Kaiser vom Schlaf erwacht;
er eilte gar bald in schneller Eil
zu Sanct Catharina in Thurm hinein:

4.
‚‚‚Ach Sanct Catharina, wer hat dich ernährt,

daß dich nicht haben die Würmlein verzehrt?‘‘‘
Sanct Catharina spricht: „Ein himmlischer Mann,
das war Jesus Christus mein Bräutigam.“

[164]
5.
Da war wol der Kaiser in grimmigem Zorn,

er ließ Sanct Catharina vors Gerichte kommn;
er zog heraus sein blankes Schwert
und hieb Sanct Catharina ihr Häuptlein zur Erd.

6.
Und wo ein Tröpflein Blut hinsprang,

da saß auf der Erd ein Engel und sang:
Sanct Catharina ist ein himmlische Braut,
dieweil ihr der Kaiser genommen das Haupt.